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Motorsport DTM

"Eine Win-Win-Situation": Was die DTM mit Heidfelds innovativer FG-Serie plant

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© FG Series
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Hat die DTM ab der kommenden Saison endlich wieder regelmäßig eine relevante Formelserie im Rahmenprogramm? Nach dem Ende der traditionsreichen Formel-3-Euroserie im Jahr 2018, aus der Piloten wie Lewis Hamilton hervorgingen, hat der ADAC am Norisring-Wochenende eine Kooperation mit Nick Heidfelds innovativer FG-Rennserie bekanntgegeben, die ab 2025 mit vollelektrischen Einheitsboliden ausgetragen werden soll.

"Das ist für uns eine Win-Win-Siutation", stellt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss klar. "Wir haben einen Mangel an Formelserien in Deutschland. Das ist dann das dritte Jahr, dass es die Formel 4 aus Kostengründen nicht mehr gibt. Es handelt sich also um eine spezielle Gelegenheit, eine neue Formelserie für talentierte Fahrer bei der DTM zu haben, die auch noch kosteneffizient ist."

Tatsächlich gibt es seit der Einstellung der vom ADAC ausgetragenen deutschen Formel 4 Ende 2022 aktuell gar keine Formelserie in Deutschland. Aber wie sehen die Pläne von Ex-Formel-1-Pilot Heidfeld und Mahindras früherem Formel-E-Teamchef Dilbagh Gill, die hinter der FG-Serie stehen, mit der DTM aus?

Premiere der FG-Rennserie 2025 auf dem Norisring?

Nach der Vorstellung des Konzepts im Vorjahr gibt es inzwischen bereits einen Prototypen des FG-Twin, wie das bis zu 470 PS starke Fahrzeug genannt wird, das mit Elektromotoren und Invertern von Partner Schaeffler ausgestattet wurde. "Die ersten Autos sind bestellt und werden später dieses Jahr geliefert", offenbart Heidfeld, der die FG-Serie als Formel-E-Nachwuchsserie positionieren will. "Das Ziel ist, dass wir im Sommer 2025 starten."

Ob eine Premiere der weltweit ersten vollelektrischen Nachwuchsserie beim DTM-Saisonauftakt 2025, der für Ende April oder Anfang Mai geplant ist, realistisch sei? "Das ist ein großes Projekt, das neu beginnt - da wollen wir nicht zu viel versprechen", legt sich Heidfeld nicht fest.

"Wir haben das Glück mit der DTM, dass es genug Events und Rennstrecken gibt, bei denen wir gerne dabei sein würden. Norisring wäre natürlich sehr passend - und eine gute Strecke für einen Monoposto."

Zumal der ADAC die Veranstaltung in Nürnberg, bei der schon dieses Jahr die vollelektrische Mini-Cooper-Rennserie NXT-Gen-Cup im Rahmenprogramm fuhr, in der kommenden Saison erstmals komplett CO2-neutral durchführen will.

Fahrer-Budget in der Formel 3 reicht für vier FG-Piloten

Aber was steckt eigentlich hinter der FG-Serie? FG steht für Five G: Green, Groundbreaking, Good, Growth und Global (Grün, Wegweisend, Gut, Wachstum und Global). Man schreibt sich als Nachhaltigkeit auf die eigenen Fahnen.

Und zwar nicht nur, was die Antriebsform angeht, sondern auch die Budgets der Piloten. "Mit den Kosten, die ein Fahrer in der Formel 3 tragen muss, kann man in der FG-Series die Budgets von vier Fahrern abdecken", verspricht Heidfeld, der etwas gegen die explodierenden Kosten im Formelsport tun will.

Heidfeld: "Wollen am gleichen Tag zwei Rennserien abdecken"

Diese Effizienz wird über das einzigartige Konzept ermöglicht: Denn der in der FG-Serie genutzte Einheitsbolide soll in zwei verschiedenen Meisterschaften genutzt werden, die auch noch am gleichen Wochenende stattfinden: die FG1 für professionellere Fahrer und die FG2 für Anfänger, die aus dem Kartsport kommen.

"Wir wollen am gleichen Wochenende, sogar am gleichen Tag, mit dem gleichen Auto zwei Rennserien abdecken", erklärt Heidfeld. "Am Morgen fährt die FG2, dann wird das Auto mittags umgebaut. Dann fährt die FG1. Da sitzt dann auch ein anderer Fahrer drauf. Die Autos werden sowohl von der Performance als auch optisch anders aussehen. Und das Auto soll anders zu fahren sein, wird mehr oder weniger Abtrieb und Leistung haben."

Das will man über unterschiedliche Flügel und andere Teile sicherstellen - zudem kann die Motorleistung über die Software ohne viel Aufwand angepasst werden.

Die potenzielle Spitzenleistung - das Fahrzeug beschleunigt von 0 auf 100 laut Berechnungen in zwei Sekunden - will man zunächst nicht nutzen, da man sich an die Formel E anpasst, von der sich Heidfeld in den kommenden Jahren weiter Leistungssprünge erwartet. "Die Idee beim Auto war es, etwas zu machen, das einige Jahre lang hält, damit es kosteneffizient ist", erklärt Heidfeld.