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Motorsport DTM

Endlich 100 Prozent nachhaltiger Sprit? Wie der DTM-Plan für 2025 aussieht

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© Alexander Trienitz

Gelingt der DTM für die Saison 2025 endlich der Sprung zu einem zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien hergestelltem Kraftstoff? Bereits im Vorjahr gab es diesbezüglich Gespräche, doch der ADAC blieb vorerst dem 2022 erstmals im ADAC GT Masters eingesetzten Shell-Kraftstoff treu, der zu 50 Prozent aus nachhaltigen Komponenten besteht.

Und musste sich die Kritik von Ralf Schumacher gefallen lassen, dem die Entwicklung zu langsam ging, zumal andere Serien wie die WRC, die WEC, die Indycar- oder die Super-GT-Serie den Schritt bereits gemacht haben - und es immer wieder Proteste von Klimaaktivisten gibt. 2025 soll es aber nun endlich soweit sein. "Ich bin davon überzeugt, dass es klappt", bestätigt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

Und verrät, dass es mehrere potenzielle Anbieter gibt. "Es geht nur noch darum: Wer kann uns 350.000 Liter für die Saison liefern? In einer gleichbleibenden Qualität, die dann auch alle Fahrzeug-Motoren verkraften", erklärt Voss. Das sei gerade durch die verschiedenen Varianten an Verbrennungsmotoren im GT3-Sport nicht selbstverständlich.

Auswahl mit Hilfe eines unabhängigen Labors

"Wir haben unterschiedliche Konzepte, vom Sechszylinder-Sauger über den Boxer bis zum Zehnzylinder oder Doppelturbo-Aggregaten. Und der Kraftstoff, den wir aussuchen möchten, muss alles können", stellt Voss klar.

Um diesbezüglich die richtige Wahl zu treffen, hat der ADAC laut Voss ein Lastenheft erstellt. "Es sind auf Anhieb fünf bis sechs Unternehmen auf uns zugekommen, die sagen: Wir können das", gibt der Motorsportchef Einblicke. "Wir haben dann den Spieß umgedreht und gemeinsam mit einem unabhängigen Kraftstofflabor alle Spezifikationen aufgestellt, was der Kraftstoff können muss und wie er aussehen soll, auch was die Inhaltsstoffe angeht. Oder was nicht drin sein darf."

Zum Zug soll das Produkt kommen, das die meisten Kriterien erfüllt. Laut Voss gibt es auf jeden Fall drei bis fünf Unternehmen, die dazu in der Lage sind. "Und die es auch an anderer Stelle schon bewiesen haben, sei es in der WRC oder der WEC", ergänzt er. Entscheidendes Kriterium sei am Ende auch, wer in der Lage ist, die nötige Menge zu liefern.

Fahren auch die DTM-Trucks bald annähernd CO2-neutral?

Aber nicht nur die Boliden sollen ab 2025 CO2-neutral fahren, sondern auch die Transportfahrzeuge. Denn der ADAC will für die Teams ab der kommenden Saison Anreize schaffen, bei den Trucks auf den klimafreundlichen Treibstoff HVO100 zu setzen.

Dabei handelt es sich um Sprit, der aus Abfallstoffen wie Altspeiseölen oder Fettresten gewonnen wird, weshalb man ihn auch "Frittenfett-Diesel" nennt. Ein potenzieller Kandidat dafür ist das Unternehmen Mabanaft, eine Tochter der im Energie- und Chemiebereich tätigen Hamburger Holding Marquard & Bahls.

Mabanaft bietet einen "renewable Diesel" an, der laut Angaben der Firma eine Treibhausgaseinsparung von über 90 Prozent aufweist. Seit Sommer 2023 arbeitet man bereits mit dem im Porsche-Supercup aktiven Lechner-Team zusammen - mit dem Ziel, die Emissionen auf null zu reduzieren. Restemissionen werden dabei über freiwillige Emissionsreduktions-Zertifikate kompensiert.

Da die Anreisewege zu den Rennstrecken für die DTM-Teams deutlich kürzer sind als zum Beispiel in der Formel 1 oder in der WEC, wäre die Nutzung eines HVO-Treibstoffs einfacher umsetzbar. Ein Anreiz könnte zum Beispiel ein gutes Preisangebot sein.

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