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Motorsport DTM

Ex-F1-Mann als Schlüssel: Wie Schubert seine drei DTM-Champions im Griff hat

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© Alexander Trienitz
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In Zandvoort gelang dem BMW-Team Schubert durch Teamneuling Marco Wittmann der erste Sieg nach der Umstrukturierung. Denn die Truppe aus Oschersleben musste nach dem SSR-Abgang von Marcel Schmidt, der als Technikchef, Teammanager und Renningenieur von Sheldon van der Linde in Personalunion agierte, Anfang 2024 ordentlich umbauen.

Und stand dabei vor einer großen Aufgabe, denn mit Wittmann, van der Linde und Rene Rast hat man drei Alphatiere an Bord, die insgesamt sechs DTM-Titel auf dem Konto haben - und perfekte Bedingungen erwarten. "Das ist schon eine Riesenherausforderung", weiß Teamchef Torsten Schubert, der um Fairness bemüht ist. Wie er das gelöst hat?

"Da wir drei Fahrzeuge haben, braucht es einen, der das ein bisschen koordiniert", erklärt der Teambesitzer im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Wir haben uns gedacht, dass wir dafür mit Olaf Bulgrin einen zusätzlichen Ingenieur nehmen."

Formel-1-erfahrener Mann als Schubert-Koordinator

Bulgrin ist nicht irgendwer: Der Deutsche war Teil der Formel-1-Ingenieursabteilung des Toyota-Teams, das bis Ende 2009 aktiv war. Zudem hat er DTM-Erfahrung aus der Prototypen-Ära, weil er beim BMW-Team RMG zunächst Renningenieur von Martin Tomczyk, dann von Maxime Martin und danach von Timo Glock war.

"Ich kenne ihn schon viele Jahre - und er hat das Thema mit drei Fahrzeugen bei RMG schon mal in der DTM begleitet", weiß Schubert, dass für Bulgrin die Situation in seinem BMW-Team nicht fremd ist, das als einziges drei Autos stellt. Denn von 2017 bis 2020 stellte auch das von Stefan Reinhold geleitete BMW-Werksteam RMG drei M4-Prototypen. Reinhold kannte Bulgrin übrigens von Toyota.

Doppelrolle für Rasts Erfolgs-Renningenieur

Der ist bei Schubert offiziell Chefingenieur - und für die Verzahnung der drei Crews verantwortlich. Die technische Gesamtverantwortung trägt aber Florian Rinkes, der Rene Rast in Audi-Zeiten als Renningenieur zu drei DTM-Titel dirigierte und im Vorjahr auch durch die Bemühungen des dreimaligen Champions zu Schubert kam.

"Florian kümmert sich in der Werkstatt um die Technik aller drei Autos, stimmt sich aber eng mit den anderen beiden Ingenieuren ab", erklärt Teamboss Schubert. An der Strecke ist er aber wie im Vorjahr trotz seiner Gesamtverantwortung vor allem als Renningenieur für Rasts M4 GT3 zuständig.

"An der Rennstrecke war ihm wichtig, dass er sich voll auf das Rennauto und den Einsatz konzentrieren kann", bestätigt Rast. "Sonst wäre das zu viel, alle drei Rennautos zu koordinieren und gleichzeitig noch am Auto zu arbeiten." Bulgrin, der als "Supervisor" agiert, sei daher "eine ganz wichtige Person, weil er über allen steht und alles überblicken kann".

Sheldon van der Linde holte Valentino Rossis Renningenieur

Das soll auch dafür sorgen, dass alle drei Crews trotz der Doppelrolle von Rinkes gleich behandelt werden. Rasts Crew blieb im Vergleich zum Vorjahr Großteils unverändert, doch sein bisheriger, aus Spanien stammender Dateningenieur Juan Rodiguez Montejano wechselte als Renningenieur zu Neuankömmling Wittmann.

Sheldon van der Linde bemühte sich selbst um seinen deutschen Renningenieur Raphael Hess, den er von WRT kennt und der von Walkenhorst bereits DTM-Erfahrung hat. "Ich habe Raphael letztes Jahr von WRT geholt", sagt der DTM-Champion des Jahres 2022 über den Mann, der auch heute noch parallel zu Schubert für das belgische WRT-Team in der WEC und in der GT-World-Challenge Europe arbeitet und für das Auto von Valentino Rossi zuständig war.

"Obwohl wir nie auf dem gleichen Auto waren, war das mit ihm immer eine gute Zusammenarbeit - wir kamen immer gut klar", erklärt der Südafrikaner. "Und ich wusste, dass er auf jeden Fall Bock hat, zurück in die DTM zu kommen, denn er war mit Esteban Muth im ersten Jahr mit dem GT3 dabei."

Teamboss Schubert: "Jeder Fahrer muss gleich bedient werden"

Teamboss Schubert ist mit der neuen Struktur jedenfalls zufrieden, obwohl sich diese auch bei den Tests erst einspielen musste. "Das ist gar nicht so einfach, denn die Jungs sind nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Projekten aktiv", verweist er auf die vielen Termine seiner Ingenieure und Mechaniker.

Oberstes Augenmerk ist für ihn die interne Gleichbehandlung. "Unser Ziel muss immer sein, dass so viele Leute wie möglich von uns vorne stehen", sagt Torsten Schubert. "Und dass wir bis zum Ende um den Teamtitel fahren können. Dafür müssen wir auch gleichwertige Bedingungen für alle haben. Jeder Fahrer muss gleich gut bedient werden."


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