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Motorsport DTM

"Geht nicht so sehr um Siege": Was ist 2024 die beste Strategie zum DTM-Titel?

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© ADAC Motorsport
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Der Meisterschaftsstand in der DTM sorgt ein Wochenende vor Halbzeit für enorme Spannung: Denn dem auf Platz 13 liegenden Winward-Mercedes-Piloten Lucas Auer fehlen aktuell nur 37 Punkte auf DTM-Leader Kelvin van der Linde im Abt-Audi. Wenn man bedenkt, dass pro Wochenende 56 Punkte vergeben werden, ist noch nicht einmal eine Vorentscheidung gefallen.

Aber was ist diese Saison mit dem auf 20 Boliden geschrumpften Feld eigentlich die beste Strategie im Kampf um den Titel? "Konstant durchpunkten", antwortet Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

"25 Punkte wären auch mal nicht schlecht, aber sonst geht es darum, immer irgendwo in den Punkten zu sein - und zwar nicht auf Platz 13 oder 14, sondern eher zwischen drei und fünf", rechnet der Ex-DTM-Champion, dessen Piloten van der Linde und Ricardo Feller auf den Plätzen eins und drei liegen.

Sind Siege nicht so wichtig wie bisher?

Das ergibt Sinn, denn während im Vorjahr mit einem DTM-Starterfeld von bis zu 28 Autos und Punkten für die Top 15 immer einige Fahrer leer ausgingen, ist das bei einem Feld von 20 Autos nicht mehr so oft der Fall. Das bedeutet: Ausfallen verboten!

"Dieses Jahr wird es darum gehen: Wer hat bei allen Rennen gepunktet? Und nicht so sehr um die Siege", vermutet Gottfried Grasser vom gleichnamigen Lamborghini-Team, das mit dem zwölftplatzierten Luca Engstler und 35 Punkten Rückstand auch noch halbwegs in Schlagdistanz zur Spitze liegt.

Warum niemand mehr freiwillig aufgibt

Wie Grasser seine Einschätzung begründet? "Jeder nimmt dieses Jahr fast immer Punkte mit. Selbst am letzten Platz bist du beinahe in den Punkten", sagt er. "Selbst wenn ein Auto steht, musst du das Auto reparieren und wieder rausschicken, damit es in die Wertung kommt. Weil es kann sein, dass noch zwei ausfallen und du einen Punkt mitnimmst."

Die Zeiten sind also vorbei, als Boliden in aussichtslosen Positionen vorzeitig in die Box geschoben wurden, um einen Reifensatz zu sparen.

Der Fall Aitken: Zwei Siege, aber dreimal ohne Punkte

Wie wichtig regelmäßige Punkte sind, weiß auch Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken, der als einziger bereits zwei Siege auf dem Konto hat, aber bei drei von sechs Rennen nicht anschrieb. Und aktuell mit 23 Punkten Rückstand auf Rang sieben liegt.

"Wir müssen pushen, um sicherzustellen, dass wir auch Punkte holen, wenn das Auto nicht ganz vorne ist", sagt Aitken, der vor allem mit dem Lausitzring-Wochenende hadert, als man mit der Balance of Performance haderte und nicht konkurrenzfähig war. "In der DTM geht es für alle bergauf und bergab. Wir arbeiten hart, um Schadensbegrenzung zu betreiben."

Warum kaum jemand an beiden Renntagen voll zuschlägt

Auffällig ist aber auch, dass bisher kaum Piloten an beiden Renntagen voll zuschlagen konnten. Am besten gelang das noch Kelvin van der Linde, der am Lausitzring siegte und Zweiter wurde, sowie Titelverteidiger Thomas Preining, der ebenfalls am zweiten Saison-Wochenende siegte und Dritter wurde. Der Rest kam kaum über 30 Punkte pro Wochenende hinaus.

Grasser führt das darauf zurück, dass die Leistungsdichte trotz weniger Autos im Feld ähnlich hoch wie im Vorjahr ist. "Auch an einem guten Wochenende holst du nicht mehr als 30 Punkte", sagt er. "Denn es macht einen Unterschied, ob man im Qualifying den Luftdruck um eine Nuance besser erwischt hat. Jeder kleine Fehler wird bestraft."

Abgesehen davon gibt es neben den Änderungen der Balance of Performance im Verlauf des Wochenendes auch noch Erfolgsgewichte für die Top 3 des Vortages, was die Situation noch schwieriger macht. Grassers Prognose? "Wenn einem an einem Wochenende ein Doppelerfolg gelingt, dann wird derjenige schwierig einzuholen sein. Das könnte für die Meisterschaft entscheidend sein."


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