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Motorsport DTM

Glock über ersten McLaren-Test: "Schnell klar für mich, was man machen muss"

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© Gruppe C Photography

Was ist für Timo Glock bei seinem DTM-Comeback im McLaren 720S GT3 Evo möglich? Der Ex-Formel-1-Pilot hat den Mittelmotor-Turbo-Boliden des Dörr-Motorsport-Teams bereits im Dezember vor der offiziellen Bekanntgabe getestet, um sich einen Eindruck zu verschaffen.

"Wir haben einen Tag in Hockenheim getestet", bestätigt der 42-Jährige. "Das Wetter war vielleicht nicht ganz so optimal. Da war es schon ein bisschen kalt, aber egal. Es ging ja darum, ein bisschen ein Gefühl für das Auto zu bekommen." Aber welchen Eindruck hat Glock dabei gewonnen?

"Es war nach ein paar Runden relativ schnell klar für mich, wie das Auto zu verstehen ist und was man machen muss, denn es ist am Ende ein GT3-Auto wie jedes andere auch", will Glock daraus keine Wissenschaft machen. Man wisse "um die Stärken und Schwächen", des Boliden.

"Schwächen müssen wir über Winter aussortieren"

Der 720S GT3 Evo gilt als schwieriges Auto bei hohen Randsteinen, da das Fahrzeug mit niedrigem Bodenabstand erst richtig in Schuss kommt. Zudem sind langsame, winkelige Kurven nicht das optimale Terrain für den Turbo-Boliden.

"Die Schwächen müssen wir jetzt einfach über den Winter aussortieren", fordert Glock. "Und dann eine Basis für uns schaffen, wo wir wissen, dass es auf jeder Rennstrecke funktioniert. Das ist das Ziel, das im Winter bei den Testfahrten anzugehen."

Glock legt wert darauf, dass er drei Jahre nach seinem Aus als DTM-Stammfahrer beim BMW-Team Rowe Racing mit dem Überraschungs-Comeback nicht aus der Rente zurückkommt. "Ich habe ja nie meinen Helm an den Nagel gehängt", stellt er klar.

"Es gab ganz viele, die gemeint haben, ich hätte den Helm schon an den Nagel gehängt, aber das ist nicht der Fall gewesen. Ich bin immer wieder zwischendurch ein paar Rennen gefahren, auch das 24-Stunden-Rennen", verweist er auf das Vorjahr, als er BMW M4 GT4 saß, aber auch im Porsche-Supercup einen Gaststart absolvierte und im Falken-Porsche auf der Nordschleife am Start war.

Welche Ziele sich Glock für das Comeback-Jahr setzt

"Die Chance, nochmal in die DTM zurückzukehren - und das mit McLaren, mit dem Rainer, mit dem Team Dörr - ist glaube ich eine tolle Herausforderung. Habe ich auch richtig Lust drauf", freut sich Glock, der übrigens schon im Vorjahr bei der Truppe von Rainer Dörr ein Thema war, auf sein unverhofftes Comeback.

Aber was ist beim bisherigen Hinterbänkler-Team möglich, das mit Vorgänger Clemens Schmid nur in Zandvoort mit dem Start aus der ersten Reihe und Platz vier richtig mitmischte? "Für mich ist es einfach wichtig, dass wir einen Schritt nach vorne machen, dass wir konkurrenzfähig sind. Und das am besten schon beim ersten Rennen", sagt Glock.

Als Zielvorgabe hat man sich regelmäßige Top-10-Platzierungen und - wenn möglich - erste Podestplätze gesetzt. Als Teamkollege fungiert übrigens Youngster Ben Dörr, der schon im Vorjahr den McLaren steuerte. Der Sohn des Teambesitzers wird Ende Januar 20 Jahre alt. Ist Glock also auf sich alleine gestellt, wenn es darum geht, das Team vorwärts zu bringen?

Glock über Teamkollege Ben Dörr: "Kann es nicht alleine machen"

"Ich glaube, dass man heutzutage auch von der Jugend, die jetzt in den Motorsport kommt, das eine oder andere lernen kann, weil das heute mit Sicherheit anders ist als es damals zu meiner Zeit war", sagt Glock. "Deswegen glaube ich, dass ich auch das eine oder andere von Ben lernen kann."

Er wisse aber auch um seine eigene Erfahrung, die er gerne mit Dörr teile, und rechnet laut eigenen Angaben damit, dass Team gemeinsam mit dem Youngster nach vorne zu bringen. "Ich kann es nicht alleine machen", sagt Glock. "Das muss man immer zu zweit machen, was die Entwicklung des Autos angeht. Und deswegen glaube ich, dass wir da sehr gut aufgestellt sein werden."

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