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Motorsport DTM

"Hätte es verdient": Ex-Chef über DTM-Aus für Luca Stolz bei AMG verwundert

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© ADAC Motorsport

Mit Luca Stolz muss ausgerechnet jener Mercedes-AMG-Werkspilot die DTM verlassen, der dort die bislang letzten zwei Siege der Marke mit dem Stern einfuhr. Der 29-Jährige ist nach drei DTM-Jahren trotz starker Leistungen nicht mehr Teil des Fahrer-Line-ups. Ganz im Gegensatz zu den Werksfahrern Maro Engel, Lucas Auer und DTM-Neuling Jules Gounon, der nun statt Stolz den Sprung in die DTM geschafft hat.

Das sorgt bei HRT-Teamchef Ulrich Fritz, für dessen Mercedes-AMG-Team Stolz in den drei Jahren vor dem Ford-Markenwechsel fuhr, für Verwunderung. "Dass Luca den Drive verloren hat, finde ich schon sehr schade", sagt er im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Für mich ist der Luca derjenige, den ich gern weiter hätte - rein fahrerisch."

Doch das ist nicht möglich, denn das an der Nordschleife ansässige Team setzt ab diesem Jahr in der DTM auf den Ford Mustang GT3. Dass man nach Jules Gounons starker Leistung beim Saisonfinale in Hockenheim, wo er den erkrankten Stolz bei HRT ersetzte, "über ihn nachdenken muss, verstehe ich auch", sagt Fritz.

HRT-Teamchef über Stolz: "Paarmal extrem Pech gehabt"

Dennoch sei Stolz "der Letzte, der für AMG einen Sieg eingefahren hat - und im letzten Jahr war er auch von der Performance her stark. Er hat einfach ein paarmal massiv Pech gehabt, wo andere massiv Glück hatten", erhält der DTM-Aussteiger von seinem Ex-Teamchef Rückendeckung.

Tatsächlich überzeugte Stolz in seinen drei Mercedes-AMG-Jahren bei HRT in der DTM: Er stand von 2022 bis 2024 dreimal ganz oben auf dem Siegerpodest - und fuhr damit die meisten Mercedes-AMG-Siege ein. Auer gelangen zwei Siege, Engel einer. Stolz gelang es zwar nicht, wie Auer 2022 und Engel im Vorjahr in den Titelkampf einzugreifen, dafür war er mit zwei sechsten Endrängen und einem neunten Platz in der Gesamtwertung der Konstanteste des Trios.

Abgesehen davon ist Fritz der Meinung, dass Stolz 2024 unter Wert geschlagen wurde. "Wenn ich mich richtig erinnere, ist Engel im Vorjahr in den ersten drei oder vier Rennen von weit hinten losgefahren und hat dann über waghalsige Strategien massiv Punkte gesammelt", so Fritz.

Hätte Stolz im Vorjahr öfter für AMG gewinnen können?

Engel, dessen schwache Qualifyings in der Anfangsphase 2024 laut eigenen Angaben auf ein technisches Problem zurückzuführen waren, sei laut Fritz zwar im Rennen stark, habe aber Glück gehabt, "weil wenn du hinten stehst, kannst du mehr riskieren".

"Dieses Glück hatte der Luca bei genau diesen Rennen nicht. In Oschersleben wäre ein Sieg für ihn drin gewesen, vielleicht sogar zwei. In Zandvoort fuhr dann der Ferrari auf seinen Boxenstopp-Platz. Da waren wir auch auf Podiumskurs, da wäre Platz zwei drin gewesen. In Hockenheim ist er ausgefallen, weil er krank war."

Somit konnte Stolz an seinem vorerst letzten DTM-Rennen gar nicht teilnehmen. Als Kritik an Mercedes-AMG will Fritz seine Aussagen in der Causa Stolz übrigens nicht verstanden wissen. "Ich kritisiere nicht die Entscheidung, aber ich finde, dass er es verdient hätte, DTM zu fahren", stellt der frühere DTM-Leiter von Mercedes-AMG klar.

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