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Motorsport DTM

Heißer Fahrerpoker um DTM-Titelrivalen: Wie stellt sich Lamborghini auf?

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© ADAC Motorsport

Normalerweise beschränkt sich die "Silly Season" auf die Formel 1, doch dieses Jahr dreht sich das Fahrerkarussell in der DTM so schnell wie schon lange nicht mehr. Im Zentrum stehen das Abt-Team, das vom Audi auf den Lamborghini wechselt, die Lamborghini-Meistertruppe SSR Performance sowie Champion Mirko Bortolotti und sein Rivale Kelvin van der Linde.

Und ein Satz, den der langjährige Abt-Pilot auf die Frage von Motorsport-Total.com fallen ließ, ob es für ihn reizvoll wäre, 2025 Teamkollege von Bortolotti zu sein. "Ich glaube nicht, dass es so kommen wird", so der Deutsch-Südafrikaner prophetisch. Die Gründe wollte er "nicht kommentieren". Aber was steckt dahinter?

Fakt ist, dass SSR Performance eine Option auf Bortolotti hat. Wenn das Team diese zieht, wird der Italiener definitiv nicht zu Abt wechseln, sondern bei SSR bleiben. Die Gerüchte halten sich aber hartnäckig, dass 2025 kein SSR-Lamborghini in der DTM-Startaufstellung auftauchen wird.

Hat Abt um Mirko Bortolotti angefragt?

Zudem hat Abt, wie man im Fahrerlager hört, bei Lamborghini bereits um Meister Bortolotti angefragt. "Ach, hören tut man immer viel", spielt Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk die Angelegenheit auf Nachfrage von Motorsport-Total.com herunter.

Dass der in Wien lebende Italiener ein attraktiver Fahrer sei, stellt er aber nicht in Abrede. "Er ist attraktiv, da brauchen wir gar nicht drüber reden. Wir haben den Anspruch, eine Top-Performance abzuliefern. Da gehört nicht nur das Auto dazu und nicht nur das Team, sondern auch die Fahrer", so der Ex-DTM-Champion.

Man wolle 2025 die "zwei besten Fahrer" an Bord haben, betonte Tomczyk bereits mehrmals. Aktuell sei die Fahrerfrage aber noch "sehr offen".

Motorsport-Total.com hat diesbezüglich erfahren, dass am Ende Lamborghini entscheidet, welcher Werksfahrer wo positioniert wird. Das Team und auch die Fahrer können diesbezüglich Wünsche äußern, aber nicht mehr. Auch den Italienern ist bekannt, dass Bortolotti und van der Linde nicht die besten Freunde sind.

Van der Lindes Lamborghini-Test im Hypercar geplatzt

Aber was macht eigentlich Kelvin van der Linde 2025? Zunächst sah es so aus, als würde einer Zukunft bei Abt und Lamborghini nichts im Wege stehen, auch ein Einsatz im Hypercar der Italiener beim Rookie-Test der WEC im Rahmen des Saisonfinales in Bahrain war geplant.

Doch dann saßen vergangenen Sonntag Franck Perera, der ohnehin nominiert war, und Jordan Pepper im SC63, von Kelvin van der Linde fehlte jede Spur. Das muss einen Grund haben: Sind die Verhandlungen zwischen van der Linde und Lamborghini geplatzt? Das würde auch die Aussage van der Lindes, er werde nicht Teamkollege von Bortolotti, in einem neuen Licht erscheinen lassen.

Kelvin van der Linde über DTM-Verbleib: "Weiß ich noch nicht"

"Ich glaube, Kelvin hat sich verspekuliert", sagt ein Fahrerlager-Kenner. Und laut mehreren Quellen versucht Manager Dennis Rostek gerade, den DTM-Vizemeister bei unterschiedlichen Herstellern unterzubringen - von BMW, Porsche und Lexus ist die Rede. Selbst ein DTM-Verbleib scheint nicht in Stein gemeißelt.

Diesbezüglich war auch van der Lindes Aussage bei ran.de nach dem Hockenheim-Finale interessant, als er darauf angesprochen wurde, ob er wiederkomme. Seine Antwort: "Weiß ich noch nicht!"

Abt könnte also 2025 mit komplett neuen Fahrern in die Saison gehen, denn Ricardo Feller ist laut Informationen von Motorsport-Total.com auf dem Sprung zu Porsche.

Welche Rolle spielt das Grasser-Team?

Spannend wird auch sein, welche Rolle das Grasser-Team in dieser Angelegenheit spielt. Der DTM-Verbleib der Lamborghini-Truppe hängt davon ab, ob es mit Sponsor TGI weitergeht. Sollte SSR Performance in der DTM nicht mehr weitermachen, sieht es auf den ersten Blick klar danach aus, dass Abt die neue Lamborghini-Topadresse ist.

Doch das österreichische Team hat diese Saison durch die zwei Siege von Luca Engstler so viele Rennen gewonnen wie SSR. Und Bortolotti, der in der Vergangenheit viele Erfolge mit Grasser feierte, musste 2024 in der GT-World-Challenge Europe mehrmals mit ansehen, wie die Lamborghini-Routiniers schneller waren als sein Iron-Lynx-Team.

Grasser kennt den Huracan GT3 besser als jedes andere Team. Daher wäre auch eine Überraschung, dass Bortolotti am Ende zu seinem langjährigen Wegbegleiter Gottfried Grasser zurückkehrt und dort seinen DTM-Titel verteidigt, nicht auszuschließen.

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