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Motorsport DTM

Höherer Verbrauch wegen E-Fuels? ADAC erwägt 2025 kürzere DTM-Rennen

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© ADAC Motorsport

Werden die DTM-Rennen 2025 kürzer? Im vorläufigen Reglement für die bevorstehende Saison steht , dass am Samstag und am Sonntag wie im Vorjahr je "ein Wertungslauf über 60 Minuten plus eine Runde" durchgeführt wird, doch hinter den Kulissen wird über eine Verkürzung der Renndauer gesprochen. Die Rede ist ist von fünf Minuten, die man abziehen würde. Das hat unter anderem mit dem neuen vollsynthetischen Kraftstoff zu tun.

Er soll 2025 den zu 50 Prozent aus nachhaltigen Quellen hergestellten Shell-Kraftstoff ersetzen. "Wenn der Verbrauch höher ist, reagieren wir und werden die Renndauer entsprechend anpassen. Das schauen wir uns selbstverständlich vorher an und warten nicht erst zwei Rennen ab - in der Gefahr, dass ein Teilnehmer liegen bleibt", stellt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss im Gespräch mit Motorsport-Total.com klar.

"Da gehen wir auf Nummer sicher - und könnten im Zweifelsfall im Folgejahr wieder nachjustieren", sagt er. Man wolle aber erst den offiziellen Test Anfang April in Oschersleben abwarten, um die Situation einschätzen zu können.

ADAC über Verbrauch: "Muss man im fahrenden Auto probieren"

Tatsächlich stieg 2024 laut Informationen von Motorsport-Total.com der Spritverbrauch in der GT3-Serie GT-World-Challenge Europe leicht an: Ursache dafür war die Einführung des 100-prozentig nachhaltig produzierten Total-Sprits, bei dem aus der Weinernte gewonnene Abfälle genutzt werden.

Ob das auch beim synthetischen Kraftstoff 'DTM Pro Climate Racing' von Coryton der Fall ist, der nach der Insolvenz von P1 Fuels in der Saison 2025 zum Einsatz kommt, ist aber ungewiss, zumal auch die Klopffestigkeit eine Rolle beim Verbrauch spielt.

"Das muss man im fahrenden Auto probieren, und dafür gab es bis jetzt zu wenige Testmöglichkeiten", erklärt Voss. "Wir wollen auch die Erfahrungswerte aller Hersteller haben - und mit dem Aston Martin können wir das erst jetzt ausprobieren. Voraussehbar ist das eigentlich nicht."

Er selbst gehe davon aus, "dass der Verbrauch nicht höher sein wird. Gleichwohl wird man bei so einem Kraftstoff ohne fossile Inhalte die Mappings verändern." Das könnte auch Auswirkungen auf den Verbrauch haben.

Auch Wiedereinführung von Safety-Car-Regel wirkt sich aus

Das ist aber nicht der einzige Grund für eine mögliche Verkürzung der Rennen: Denn aktuell wird überlegt, ob man nicht bei einer Safety-Car-Phase wie in Class-1-Zeiten die Gesamtdauer des Rennens - zum Beispiel um eine Runde - verlängert.

Das soll bezwecken, dass bei einer kurzfristigen Neutralisierung des Rennens kurz vor Schluss doch noch Spannung aufkommt. Sollte also bei der Freigabe nach normaler Fahrzeit nur noch eine Runde offen sein, würde durch die Safety-Car-Phase eine weitere Runde hinzukommen und noch mehr Zeit für einen Endspurt bleiben.

In Class-1-Zeiten wurden bei einer Safety-Car-Phase am Ende zwei Runden addiert, bei zwei Safety-Car-Phasen drei Runden. Damit die Autos dann nicht ohne Sprit liegen bleiben, müsste man dafür aber die Standard-Renndistanz kürzen.

Abgesehen davon würde sich eine derartige Änderung auch auf die TV-Sendezeit der Live-Übertragung auswirken, weshalb das Thema auch mit TV-Partner ProSieben besprochen werden muss.

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