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Motorsport DTM

"Keine Unregelmäßigkeiten" bei DTM-Motoren: Wieso Untersuchung dauerte

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© Gruppe C Photography

Am Sonntagabend des vorletzten DTM-Wochenendes der Saison in Spielberg wurden die Motoren der drei in der Meisterschaft führenden Piloten Thomas Preining, Mirko Bortolotti und Ricardo Feller eingesammelt, um sie auf ihre Legalität zu überprüfen.

Am Freitag, also etwas weniger als zwei Wochen später hat der Deutsche Motorsport-Bund (DMSB) nun bekanntgegeben, dass beim Routine-Check "keinerlei Unregelmäßigkeiten" gefunden wurden. Dadurch sind auch die Spielberg-Ergebnisse offiziell - und dem Saisonfinale steht nichts mehr im Wege.

Laut Informationen von Motorsport-Total.com wollte der DMSB den Teams und Herstellern mit der routinemäßigen Untersuchung signalisieren, dass man genau hinschaut. Denn zuletzt wurden bei der Konkurrenz von Bortolottis SSR-Team immer wieder Stimmen laut, wonach der Lamborghini von Samstag auf Sonntag einen Leistungssprung mache.

Nerven vor Titelfinale am Anschlag

Bortolotti führte seine starke Pole-Zeit am Sachsenring am Sonntag aber darauf zurück, dass er seine Sektorenzeiten am Vortag noch nicht optimal hinbekommen habe. Eine Aussage, die nicht unglaubwürdig ist, denn der Italiener war als einer von wenigen Piloten nicht beim Privattest auf dem Sachsenring vor Ort und hatte daher möglicherweise noch Luft nach oben.

Zudem ist gerade vor dem Saisonfinale der Poker um eine bessere BoP-Einstufung auf dem Höhepunkt, weil viel auf dem Spiel steht. Und auch sonst liegt kurz vor der Titelentscheidung viel Spannung in der Luft, wie die Debatte um die Lamborghini-Bremslichter zeigt.

Warum Ergebnis erst nach fast zwei Wochen feststand

Wie die Überprüfung der Motoren ablief? Die Motoren wurden nicht beim DMSB, sondern extern beim Hersteller in Anwesenheit eines technischen Kommissars des DMSB auseinandergenommen, mit dem Homologationsblatt verglichen und wieder sachgerecht zusammengebaut. Ein Prozess, der einen Arbeitstag lang dauert.

Dass es dennoch fast zwei Wochen dauerte, bis das Ergebnis bekanntgegeben wurde, liegt daran, dass auch bei den Herstellern und beim DMSB erst ein Termin für die Untersuchung gefunden werden musste. Bei Porsche und Audi wurde das schon vergangene Woche durchgeführt, bei Lamborghini diese Woche. Vermessen wurden bei allen drei Motoren die gleichen Performance-relevante Teile wie zum Beispiel die Kurbelwelle, Zylinder, Pleuel, diverse Zuflussleitungen und der Hubraum.

Gut möglich, dass die Hersteller die Gelegenheit auch gleich genutzt haben, um die Motoren zu revidieren, damit Preining, Bortolotti und Feller beim Saisonfinale in Hockenheim, bei dem auch noch Schubert-BMW-Pilot Sheldon van der Linde theoretische Titelchancen hat, mit optimalen Voraussetzungen starten.

Audi-Motor in der Nähe von Spa überprüft

Interessant: Während die Motoren von Porsche und Lamborghini am Motorsport-Hauptsitz in Weissach beziehungsweise Sant'Agata auseinandergenommen wurde, fand dieser Prozess bei Fellers Audi-Motor in Malmedy in der Nähe der Rennstrecke von Spa-Francorchamps statt.

Was dahintersteckt? Nichts ungewöhnliches, denn die Firma Breuer Technical Development (BTD), die 1986 von Ernst Breuer gegründet wurde und sich auf die Entwicklung von Motoren und Antriebssystemen spezialisiert hat, führt bereits seit 2010 Revisionen bei den Audi-R8-LMS-GT3-Kundenmotoren durch.

Nach der Überprüfung wurden die Motoren wieder verplombt und gehen nun zurück an die Teams. Diese haben übrigens kommende Woche die Möglichkeit, mögliche Probleme zu lösen, die beim Zusammenbau entstanden sein könnten, da in Hockenheim Testfahrten anstehen.

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