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Motorsport DTM

Kelvin van der Lindes Poker um Werksvertrag: Auch Toyota-Tür fällt zu!

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© Toyota

Nach wie vor gibt es keine Neuigkeiten, wo Kelvin van der Linde 2025 fahren wird. Nachdem es zunächst nach Abt und Lamborghini in der DTM aussah, verdichteten sich zuletzt die Hinweise, dass es nach vier gemeinsamen Jahren zur Trennung mit den Allgäuern kommt und der Deutsch-Südafrikaner auch nicht Lamborghini-Werksfahrer wird.

Jetzt dürfte auch die Tür bei Toyota und Lexus zu sein: Denn das Akkodis-ASP-Team hat am Mittwoch offiziell bekanntgegeben, dass man beim Lexus-Einsatz in der LMGT3-Klasse in der Langstrecken-WM WEC 2025 statt auf Kelvin van der Linde auf Ben Barnicoat setzt.

Der 28-jährige Brite kennt den Lexus RC F GT3 aus der US-amerikanischen IMSA-Serie und gilt als schneller Mann. Der Profi im anderen Auto ist Toyota-Werksfahrer Jose Maria Lopez, wodurch kein Platz für van der Linde mehr frei ist. Aber was bedeutet das für den DTM-Vizemeister?

Bleibt BMW als letzte Chance übrig?

Kelvin van der Linde hatte - wie man hört - ursprünglich versucht, über das Lexus-Engagement in der WEC zumindest als Ersatzfahrer Teil des Hypercar-Programms zu werden. Der Akkodis-ASP-Abschied und die Tatsache, dass er beim Rookie-Test der WEC in Bahrain auch nicht im Toyota GR010 Hybrid saß, deuten darauf hin, dass es bei den Japanern 2025 keine Perspektive für ihn gibt. Und von einem IMSA-Engagement im Lexus ist aktuell nicht auszugehen.

Der 28-jährige, dessen Abt-Vertrag Ende des Jahres ausläuft und der aktuell keinem Hersteller-Kader angehört, hatte laut Informationen von Motorsport-Total.com in den vergangenen Wochen versucht, für nächstes Jahr bei Lexus/Toyota, Porsche oder BMW unterzukommen.

Da es auch bei Porsche zuletzt nicht nach einer Verpflichtung von Kelvin van der Linde aussah, könnte es sein, dass BMW zur letzten Chance wird. Zumal sein Manager Dennis Rostek mit Rene Rast und Kelvins Bruder Sheldon van der Linde bereits zwei Piloten im Werkskader des Münchner Herstellers hat, der auch ein Hypercar einsetzt.

Warum der Lexus-Einsatz nicht so attraktiv war

Schon vor dem DTM-Wochenende in Spielberg Ende September stellte Kelvin van der Linde klar, dass ein Hypercar-Programm so interessant sei, weil ihn "was anderes als reiner Profi-Motorsport leider nicht mehr reizt". Eine Erkenntnis, die sich bei seinem Lexus-Einsatz in der WEC gefestigt habe, denn in der LMGT3-Klasse müssen sich Profis das Auto mit Fahrern der FIA-Kategorien Bronze und Silber teilen.

"Man wird fast ein bisschen egoistischer in der DTM, weil man sich ständig um sich kümmert - um dein Auto, deinen Mechaniker, deinen Ingenieur", verweist er auf das im GT-Sport seltene Ein-Fahrer-pro-Auto-Prinzip in der DTM. "Da tue ich mir manchmal schwer in den Langstreckenrennen, in der WEC."

Kampf "wie ein Tier", aber keine Belohnung?

In der WEC müsse man als Profi "einen Kompromiss eingehen" und die eigenen Wünsche hinten anstellen, weil der Amateur andere Bedürfnisse habe. Das sei für ihn "schwierig zu akzeptieren" gewesen, "weil diese Pro-Am-Konstellation hatte ich lange nicht mehr", sagt van der Linde.

Besonders schwierig sei das, wenn dann auch das Rennergebnis darunter leide. "Manchmal fährst du einen Stint in Le Mans, hast wirklich zwei Stunden lang gekämpft wie ein Tier und kommst aus dem Auto raus, bist komplett platt. Und innerhalb von 20 Minuten geht es von Platz 1 auf Platz elf. Dann schaust du auf den Monitor und sagst: War das wirklich notwendig, dass ich so extrem gepusht habe?"

Auch das könnte dabei eine Rolle gespielt haben, dass er nun bei Akkodis ASP durch Barnicoat ersetzt wird.

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