Motorsport DTM
Kelvin van der Lindes Poker: WEC-Test im Hypercar als Hinweis auf Zukunft?
In der DTM kämpft Kelvin van der Linde gerade um den Titel, doch seine Zukunft ist unklar: Der Zweijahresvertrag des 28-Jährigen beim Abt-Team läuft mit Saisonende aus - bisher konnte man sich nicht auf eine Verlängerung einigen. "Es ist nichts unterschrieben, und es gibt aktuell ein paar Angebote", sagt der Deutsch-Südafrikaner auf Nachfrage von Motorsport-Total.com.
Doch wie plant er seine Zukunft? "Mein Wunsch war immer, zu einem Hersteller zu gehen, der ein Hypercar- und ein GT3-Programm hat, weil ich weiterhin in der DTM aktiv sein möchte", stellt van der Linde klar - und zwar unabhängig vom Ausgang des Titelkampfes.
"Man kann sich Gedanken machen, welche Hersteller es gibt, die beide Programme haben: BMW, Cadillac, Lamborghini und sonst glaube ich keine", sagt er, ohne zum Beispiel Porsche oder Ferrari zu erwähnen. Rund um das DTM-Finale in Hockenheim soll klar sein, in welche Richtung es geht.
Gerüchte um BMW-Wechsel von Kelvin van der Linde
Bei Abt würde sich durch den Wechsel von Audi zu Lamborghini eine neue Möglichkeit bei einem Hersteller eröffnen, denn zuletzt war van der Linde direkt beim Team aus Kempten engagiert und nicht Teil eines Herstellerkaders. Tatsächlich gibt es aktuell im Fahrerlager wilde Gerüchte um die Zukunft van der Lindes, dessen Ziel es ist, einen Werksvertrag zu ergattern.
Neben der Lamborghini-Möglichkeit sollen noch zwei weitere Angebote vorliegen. "Ich habe gehört, er geht zu BMW", sagt ein führendes Mitglied eines DTM-Teams. Aber hat van der Linde wirklich die Qual der Wahl? Angesprochen auf das BMW-Gerücht grinst Rene Rast: "Kelvin bei BMW? Keine Ahnung. Müssen wir mal mit Dennis sprechen, was er vorhat."
Der BMW-Werksfahrer ist an der Pole-Promotion-Agentur von Manager Dennis Rostek beteiligt, die auch Kelvin van der Linde betreut. Und einiges deutet darauf hin, dass Rostek - teilweise auch über die Medien - versucht, den Marktwert seines Fahrers zu erhöhen.
Wie die Lage bei Cadillac und Toyota ist
Laut Informationen von Motorsport-Total.com darf die Wahrscheinlichkeit, dass van der Linde zu den Münchnern wechselt, wo bereits sein Bruder Sheldon van der Linde Werksfahrer ist, aktuell tatsächlich als eher gering eingeschätzt werden. Und Cadillac hat zwar ein Hypercar-Programm, das in Zukunft von Jota umgesetzt wird, doch ein Einsatz der Corvette in der DTM gilt als unwahrscheinlich.
Theoretisch wäre auch Toyota eine Möglichkeit, denn van der Linde fährt diese Saison in der WEC den Akkodis-ASP-Lexus in der LMGT3-Klasse. Mit dem Hintergrund, so den Weg ins Toyota-Hypercar zu finden? Auch das scheint schwierig zu sein, weil im Fahrerkader der Japaner in der Topklasse kein Platz frei ist.
Kelvin van der Linde bald im Lamborghini-Hypercar?
Vielmehr gibt es Hinweise, die darauf hindeuten, dass Kelvin van der Linde Teil des Lamborghini-Fahrerkaders werden könnte. Denn wie man hört, soll der GT3-Routinier am 3. November beim Rookie-Test der Langstrecken-WM WEC in Bahrain im Lamborghini-Hypercar sitzen. Es wäre sein erster Prototypen-Einsatz seit dem LMP2-Auftritt in der Asian-Le-Mans-Serie 2021.
Dass sich daraus auch ein WEC-Engagement im SC63 ergibt, ist unwahrscheinlich, aber zumindest wäre dann das Hypercar-Programm eine Perspektive für die Zukunft. Und auch einem Abt-Verbleib würde dann nichts im Wege stehen.