Motorsport DTM
DTM: LMDh-Test für Preining offiziell - Wie geht es 2024 mit dem DTM-Champion weiter?
Nächstes Highlight für DTM-Champion Thomas Preining: Der Österreicher, der am Wochenende in Hockenheim den Porsche-Triumph perfekt machte und seinen ersten Titel holte, sitzt - wie Motorsport-Total.com richtig vermutet hat - am 5. November beim Rookie-Test der WEC in Bahrain erstmals in Porsches LMDh-Boliden.
"Ich bin schon gespannt, den 963 nächste Woche das erste Mal probieren zu dürfen", schreibt er auf Instagram - und bedankt sich bei Porsche für die "Gelegenheit". Preining ist einer von zwei Piloten, die sich am Tag nach dem WEC-Saisonfinale in den fünf Stunden Testzeit den Porsche 963 teilen werden. Der zweite Fahrer ist noch nicht bekannt.
Insgesamt sind 18 Autos - darunter neun Hypercars - am Start. Aber bedeutet das, dass sich Werksfahrer Preining nach seinem Triumph in der zweiten DTM-Saison Chancen ausrechnen darf, 2024 in den Prototypen-Kader für die WEC aufzusteigen?
Preinings Traum vom Le-Mans-Gesamtsieg
Vor einem Jahr ließ Preining keinen Zweifel daran, dass ihn das Thema interessiere: "Sicher habe ich den Traum, dass ich irgendwann den Gesamtsieg in Le Mans und in Daytona hole. Das geht nur mit LMDh, aber aktuell habe ich da nicht wirklich Pläne."
Theoretisch wäre 2024 sogar ein Doppelprogramm möglich. Denn die WEC verfügt kommende Saison über keinerlei Überschneidungen mit der DTM - nur der Le-Mans-Testtag am 9. Juni kollidiert mit dem Zandvoort-Wochenende. Laut Informationen von Motorsport-Total.com ist der Rookie-Test im LMDh-Auto aber eher als Belohnung für Preinings starke Saison zu bewerten - und nicht als Eintrittskarte in die WEC.
Preinings Speed ist zwar unbestritten, er verfügt aber - abgesehen von einem Class-1-Test im Jahr 2018 mit HWA - über keine Prototypen-Erfahrungen. Und auch seine bislang letzten Formelsport-Einsätze stammen abgesehen vom Formel-E-Test im Porsche im Jahr 2020 aus der Formel 4 im Jahr 2016.
DTM-Titelverteidigung geplant, Manthey will Preining halten
LMDh-Einsätze wären also wohl eher mittelfristig ein heißes Thema, denn Preinings Fokus dürfte sich 2024 nicht verändern, wie er selbst am Tag des Triumphs klarstellt: "Wir feiern heute - und es wird sicher auch eine Weihnachtsfeier geben. Aber in der Zwischenzeit werden wir uns für die nächste Saison vorbereiten. Und ich hoffe, dass ich dann mit dem Team im Auto zurück sein werde."
Nachsatz: "Den DTM-Titel möchte ich natürlich verteidigen." Auch Teamgründer und Manthey-EMA-Berater Olaf Manthey will Preining nicht hergeben. Auf die Frage, ob man mit dem 25-Jährigen weitermachen wolle, antwortet Manthey: "Ja klar. Das haben wir so auch schon positioniert."
Am Ende liege der Ball aber bei Porsche. "Die Fahrer sind bei Porsche angestellt. Und auch heute noch müssen die Angestellten machen, was die Chefs sagen", schmunzelt Olaf Manthey.
Porsche zu Preinings Zukunft: "Haben Möglichkeiten"
Was hat also der Arbeitgeber mit Preining, dessen Aktie dieses Jahr in Weissach deutlich an Wert gewonnen hat, vor? Er hat durch diese sehr konstante Leistung in den letzten beiden Jahren gezeigt, dass er jetzt auf einem Niveau ist, bei dem wir drüber nachdenken werden, was wir mit ihm noch machen können" sagt Porsches Motorsportchef Thomas Laudenbach auf Nachfrage von Motorsport-Total.com an.
"Er soll jetzt mal eine Woche runterkommen und das auch genießen. Und dann werden wir uns zusammensetzen", kündigt Laudenbach an. "Es ist nichts entschieden. Wir müssen jetzt mal mit ihm reden, weil es auch wichtig ist, was sein Wunsch ist. Es kann ja sein, dass er sagt: Ich will unbedingt meinen Titel verteidigen." Grundsätzlich stellt der Motorsportchef aber klar: "Wir haben Möglichkeiten."
Was Laudenbach dazu sagt, dass Olaf Manthey seinen DTM-Champion nun nicht mehr hergeben wolle? "Auch das werden wir lösen", schmunzelt er.