Motorsport DTM
"Mein größter Fehler": Was Bortolotti aus den DTM-Titelkämpfen gelernt hat
Aller guten Dinge sind drei! Im dritten Anlauf sicherte sich Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) seinen ersten DTM-Titel, nachdem er in den beiden Vorjahren die Gesamtränge vier (2022) und zwei (2023) belegt hatte. Doch genau das scheint ihn stärker gemacht zu haben! "Ich glaube, ich bin wirklich gereift", gibt der neue Champion zu.
"Besonders in der ersten Saison habe ich zwei entscheidende Fehler gemacht, die mich viele Punkte kosteten", blickt Bortolotti im Gespräch mit Motorsport-Total.com zurück. Denn auch damals "waren wir im Spiel, aber man kann es sich nicht leisten, bestimmte Rennen wegzuschmeißen."
Dabei ist dem 34-Jährigen vor allem das erste Nürburgring-Rennen der Saison 2022 in besonderer Erinnerung geblieben. "Das war das größte Beispiel", erinnert sich der Italiener. "Das war wahrscheinlich der größte Fehler, den ich als Rennfahrer gemacht habe."
"Wäre fantastisches Resultat gewesen"
Im Kampf um die Führung räumte Bortolotti den führenden Felipe Fraga (AF-Corse-Ferrari) ab, was mit einem Ausfall endete. Für das zweite Rennen am Sonntag gab es auch noch eine Strafversetzung um fünf Positionen in der Startaufstellung. "Ich habe es sofort zugegeben und mich bei Felipe Fraga entschuldigt", sagt der DTM-Champion.
"Das hat uns viel gekostet, weil ein zweiter Platz in diesem Lauf ein fantastisches Resultat gewesen wäre", spielt Bortolotti darauf an, dass er durch seinen Fehler damals wichtige Punkte im Meisterschaftskampf verloren hat. Auch am Sonntag lief es nicht besser, als der Italiener mit Kelvin van der Linde (Abt-Audi) kollidierte und ebenfalls ausfiel.
"Das hat die Meisterschaft in Richtung Sheldon [van der Linde] gedreht", sagt Bortolotti, der in seiner DTM-Debütsaison am Ende nur Vierter wurde. Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) krönte sich 2022 zum Champion, wobei dem Lamborghini-Piloten schlussendlich mehr als die am Nürburgring verlorenen 18 Punkte fehlten.
2023 "nicht viel besser machen können"
Dennoch war es für Bortolotti ein Moment, der ihn lehrte, nicht nur auf den Rennsieg zu zielen, sondern auch mit einem zweiten Platz zufrieden zu sein. So wie in dieser Saison, als der SSR-Lamborghini-Pilot zwar nur einmal ganz oben auf dem Treppchen stand, aber mit insgesamt fünf zweiten Plätzen viele Punkte sammelte.
Dass es aber manchmal auch Glück braucht, um in der DTM erfolgreich zu sein, erlebte Bortolotti im vergangenen Jahr. Da feierte er insgesamt drei Siege, konnte aber beim zweiten Rennen auf dem Nürburgring wegen eines technischen Defekts nicht starten.
Auf dem Red-Bull-Ring musste der Lamborghini-Pilot nach einem unverschuldeten Reifenschaden im Startgetümmel schließlich die DTM-Führung abgeben, die er auch beim Finale in Hockenheim nicht mehr zurückgewinnen konnte. Am Ende wurde der Italiener immerhin Vizemeister.
"In der letzten Saison hätten wir nicht viel besser machen können", glaubt Bortolotti, der sich schlussendlich gegen Manthey-EMA-Pilot Thomas Preining geschlagen geben musste. "Manthey und Thomas waren einfach ein wenig besser als wir und haben den Titel verdient."
"Das war ein besonderer Moment"
Kein Wunder, dass der Österreicher zu den ersten Gratulanten gehörte - und das noch während der Auslaufrunde! Nachdem beide vor der Südtribüne ihre Donuts gedreht hatten, parkte Preining seinen Manthey-EMA-Porsche neben dem Lamborghini von Bortolotti.
"Er hat gesagt, dass ich es verdiene!", verrät der neue DTM-Champion über das kurze Gespräch mit seinem Kontrahenten. "Diese Worte vom amtierenden Champion zu hören, den man nicht vorstellen muss, bedeutet mir wirklich sehr viel. Das war ein besonderer Moment."
Mit seinem Gesamtsieg trägt sich Bortolotti in die DTM-Geschichtsbücher ein: Der 34-Jährige ist der erste italienische DTM-Meister seit Nicola Larini (Alfa Romeo) in der Saison 1993. Lamborghini freut sich über den ersten Titelgewinn in der 40-jährigen Historie der DTM.
"Es ist wirklich speziell", strahlt der SSR-Lamborghini-Pilot. "Es ist zu lange her, dass keine deutsche Marke mehr die DTM gewonnen hat. Ich bin happy, dass wir auch ein bisschen Motorsport-Geschichte geschrieben haben."