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Motorsport DTM

Nadelöhr-Rückkehr der DTM gescheitert: Erste Kurve in Oschersleben entschärft!

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© Markus Toppmöller/smg

Erst vor etwas mehr als einem Monat wurde bekannt, dass die DTM dieses Jahr in Oschersleben das Streckenlayout ändert: Wegen der Unfälle im Vorjahr wollte man statt der schnellen Links-Rechts-Kombination in der ersten Kurve zum Nadelöhr zurückkehren, das in der DTM von 2007 bis 2015 genutzt wurde. Doch daraus wird nun nichts!

"Für den Saisonauftakt 2025 ist die Nutzung dieser Variante anders als geplant noch nicht möglich", bestätigt ein ADAC-Sprecher gegenüber Motorsport-Total.com, auch wenn man mittelfristig am Plan festhalten wolle, die langsame Variante zu nutzen. Aber wieso sah man sich für diese Saison zur Rolle rückwärts gezwungen?

"Da diese Streckenführung mit der aktuellen Fahrzeug-Generation noch nicht genutzt wurde, müssen Auslaufzonen und Sicherheitseinrichtungen nochmals überprüft und gegebenenfalls angepasst werden", liefert man eine Erklärung.

90-Grad-Nadelöhr konnte nicht rechtzeitig abgesegnet werden

"Die DTM wird 2025 die in den vergangenen beiden Jahren genutzte Streckenvariante nutzen und bei dieser die Sicherheit punktuell nochmals verstärken", kündigt der ADAC an.

Tatsächlich wurde die speziell für die DTM im Jahr 2007 entwickelte Streckenvariante in den vergangenen Jahren kaum genutzt. Der ADAC verfügt über Erfahrungswerte aus dem ADAC GT Masters im Jahr 2017, doch die GT3-Boliden von damals sind mit den heutigen Fahrzeugen nur noch bedingt vergleichbar.

Dazu kommt, dass Oschersleben nicht nur den Saisonauftakt stellt, der bereits in einem Monat stattfindet , sondern auch den offiziellen Test am 2. April. In der Kürze der Zeit war es nicht möglich, die Variante mit dem 90-Grad-Linksknick in der ersten Kurve von der FIA absegnen zu lassen, denn der Automobil-Weltverband prüft jede Strecke im Vorfeld auf ihre Sicherheit.

FIA hat Herangehensweise bei Streckenabnahme geändert

Worauf es zurückzuführen ist, dass die Zeit zu knapp wurde? Laut Informationen von Motorsport-Total.com hat das damit zu tun, dass die FIA kürzlich ihre Herangehensweise bei der Abnahme der Rennstrecken im Vergleich zur Vergangenheit angepasst hat.

Während Ex-Formel-1-Rennleiter Roland Bruynseraede früher noch mehr auf Augenmaß setzte, spielen Simulationen und Berechnungen mit Hilfe von konkreten Daten heute eine viel größere Rolle. Diese Daten sind aber aktuell nicht verfügbar, da das Layout schon lange nicht mehr genutzt wurde. In der Vergangenheit wäre der Zeitplan hingegen kein Problem gewesen.

Aber wie gehen die Verantwortlichen nun mit der Situation um? Auch wenn man 2025 am bisherigen Layout festhält und erst 2026 umstellen will, gibt es trotzdem "kosmetische" Anpassungen der ersten Kurve, um heftige Einschläge wie im Vorjahr im ADAC GT Masters zu verhindern.

So wurde die erste Kurve für die DTM entschärft

Das Tempo soll durch zwei Maßnahmen reduziert werden, die am vergangenen Wochenende beim Norddeutschen ADAC Börde-Tourenwagen-Cup bereits getestet wurden (siehe Foto oben): Links wurden am Kurveneingang Poller aufgestellt, wodurch die Fahrer die Kurve nicht mehr "cutten" können.

In der folgenden Hotel-Kurve wurde innen auf der rechten Seite eine grüne Betonfläche teilweise beseitigt, die die Piloten in der Vergangenheit in die Ideallinie miteinbezogen haben, wodurch das Kiesbett nun näher an die Randsteine heranrückt.

Dadurch wird der Radius der Kurve größer und auch die Rundenzeiten werden voraussichtlich etwas sinken. Zudem ist geplant, die Sicherheit durch zusätzliche Reifenstapel zu vergrößern.

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