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Motorsport DTM

Qualifying-Schwäche von BMW in der DTM: Ist Evo-Paket 2025 die Rettung?

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© BMW

Bei Ex-Champion Rene Rast und seinen Schubert-Teamkollegen Sheldon van der Linde und Marco Wittmann sorgte die Qualifying-Schwäche mit dem BMW M4 GT3 in der DTM-Saison 2024 für enormen Frust: Jeder schaffte es gerade einmal in die Top 3, in der Regel startete das Trio meist von den hinteren Rängen und konnte nicht in den Titelkampf eingreifen.

Sorgt das neue Evo-Paket des BMW M4 GT3 diesbezüglich 2025 für Abhilfe? "Klar, nächstes Jahr kommt ein neues Auto", weiß auch Rast. "Das ist die Evolutionsstufe. Ob das unsere Probleme löst, werden wir sehen. Ich bin es auch noch nicht gefahren." Dennoch gibt er sich zuversichtlich.

"Hoffnung ist immer da", so Rast beim Saisonfinale in Hockenheim. "Wir müssen uns über den Winter mit allen Verantwortlichen zusammensetzen und schauen, wie die Möglichkeit aussieht."

BMW-Sportchef warnt: "Wirst das nicht alles kurieren können"

Doch in welchem Bereich setzt das Evo-Paket des M4 GT3 an? Laut BMW haben sich die Münchner bei der Weiterentwicklung des M4 GT3 nicht nur auf die Performance, sondern auch auf Zuverlässigkeit, Fahrbarkeit und Effizienz konzentriert. Der Luftwiderstand wurde etwas verringert, zudem bemühten sich die BMW-Ingenieuren um einen geringeren Reifenverschleiß, der beim M4 GT3 auf reifenmordenden Strecken an der Hinterachse zur Herausforderung wird.

Mit größeren Bremsscheiben an der Hinterachse will man dafür sorgen, dass die Temperaturverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse ausgeglichener ist. Die Frage ist aber, ob damit auch das Problem gelöst ist, dass Schubert die ungeheizten Pirellis in der DTM nur schwierig in das richtige Temperaturfenster bringt.

BMW-Motorsportleiter Andreas Roos warnt davor, sich zu sehr auf das Evo-Paket zu verlassen. "Natürlich arbeitet man generell bei einem Evo auch am Auto, um es in allen Belangen und auch bei der Fahrbarkeit zu verbessern", erklärt er. "Aber du wirst das nicht alles kurieren können."

Qualifying-Einbruch mit BMW M4 GT3 kam erst 2024

Zudem verteidigt Roos den M4 GT3 in Hinblick auf das Qualifying-Problem: "Ich möchte auch nicht sagen, dass das jetzt unbedingt das Problem mit dem Auto ist. Schauen wir 2022 und 2023 an: Da war das Auto auch gut für Polepositions. Und es ist immer noch das gleiche Auto."

2022 wurde Sheldon van der Linde tatsächlich im Debütjahr des M4 GT3 DTM-Meister - und sorgte für zwei BMW-Poles. Damals wurde allerdings mit den Michelin-Reifen gefahren, die dem Frontmotor-Boliden mehr langen. Der Pneu bot mehr Grip und kam schneller auf Temperatur. 2023 tat man sich mit den Pirellis insgesamt schwerer, dennoch holten Rast und van der Linde insgesamt drei BMW-Poles.

2025 werden die Karten übrigens nicht nur durch das Evo-Paket des BMW neu gemischt: Denn auch Pirelli bringt einen neuen Reifen, der sich allerdings nicht grundlegend vom bisherigen Modell unterscheiden soll.

Ratlosigkeit bei BMW: "Arbeiten daran, es zu verstehen"

Ob man bei BMW wisse, warum es 2024 im Qualifying nicht klappte? "Nicht wirklich, da müssen wir ehrlich sein", antwortet Roos. "Wir arbeiten daran, es besser zu verstehen und dahinterzukommen."

Dennoch fällt Roos auf, dass Schubert 2024 zu Beginn der DTM-Wochenenden oft im Hintertreffen war. "Es gab natürlich immer wieder Anpassungen und Änderungen über das Wochenende, aber dem rennst du dann einfach nach", sagt er. "Es ist besser, wenn du von Anfang an immer vorne mitfährst."

Eine Anspielung darauf, dass der BMW über die Balance of Performance (BoP) oft erst nach dem ersten Qualifying oder Rennen mehr Leistung erhielt und dadurch am Sonntag stärker aussah. Das hatte aber auch mit der Angst der BoP-Verantwortlichen zu tun, der M4 GT3 könnte durch zu viel Leistung im Rennen kaum zu halten sein.

Die DTM-Piloten haben laut Roos jedenfalls nichts falsch gemacht. "Ich würde nicht sagen, dass unsere Fahrer keine Qualifying-Fahrer sind", sagt er. "In der Vergangenheit haben sie schon oft genug bewiesen, dass sie im Qualifying auch ganz vorne stehen können."

Damit hat Ex-Audi-Mann Roos einen Punkt: Denn gerade Rast hat in Class-1-Zeiten bei den Ingolstädtern seine Titel wie dieses Jahr Mirko Bortolotti oft über die Qualifying-Punkte geholt.

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