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Motorsport DTM

Ricardo Feller vor Abt-Abschied: Wechselt er nach SSR-Test zu Porsche?

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© Gruppe C Photography

Wie geht es 2025 mit Ricardo Feller weiter? Der Drittplatzierte der DTM-Saison 2023 stand dieses Jahr bei Abt komplett im Schatten von Teamkollege Kelvin van der Linde. Zudem endet sein Vertrag mit Audi Sport im Zuge der Auflösung des Fahrerkaders mit Saisonende. Während der Saison hieß es bei Abt noch, man hoffe, dass beide Piloten lange an Bord bleiben, nun stehen die Zeichen bei Feller aber nach drei Jahren offenbar auf Abschied.

Denn wie Motorsport-Total.com aus übereinstimmenden Quellen erfahren hat, steht der 24-jährige Schweizer vor einem Wechsel zu Porsche! Das wären für ihn hervorragende Neuigkeiten, denn damit hätte es Feller geschafft, erneut bei einem Hersteller unterzukommen, der sogar ein Hypercar-Programm durchführt.

Wie man bei Abt reagiert? "Nachdem die Fahrerfrage bei uns noch sehr offen ist, ist alles eine Option", antwortet Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk auf Nachfrage von Motorsport-Total.com, ob Feller nach dem Lamborghini-Markenwechsel ein DTM-Kandidat für 2025 sei. Von Porsche wisse er "nichts".

Was hinter Fellers Porsche-Test mit SSR Performance steckt

Interessant ist, dass Feller diese Saison bereits in einem Porsche saß. Denn wie Motorsport-Total.com erfahren hat, absolvierte er Ende September vor dem Spielberg-Wochenende der DTM im Porsche 911 GT3 R einen Trackday für das SSR-Team in Le Castellet.

Die Meistertruppe der DTM-Saison 2024 setzt zwar eigentlich auf den Lamborghini Huracan GT3 Evo2, war aber mit der neuesten GT3-Version des Porsche dieses Jahr beim 24-Stunden-Klassiker in Spa-Francorchamps am Start. Selbst wenn das Team in der DTM bleibt, was aktuell fraglich ist, würde man weiter auf den Lamborghini setzen, was nach einem Wechsel Fellers zu Porsche zumindest in der DTM klar gegen eine SSR-Zukunft sprechen würde.

Für Feller bot sich beim Trackday in Südfrankreich, bei dem vor allem private SSR-Kunden Kilometer sammeln durften, aber die Gelegenheit, das Fahrzeug auszuprobieren. Das würde für den Piloten vor einem Wechsel zu Porsche Sinn ergeben.

Wieso wurde Fellers Renningenieur aus Saison 2023 ersetzt?

Zumal Feller, der in der DTM-Gesamtwertung 2024 nur Elfter wurde, bei Abt diese Saison nicht wirklich glücklich war. "Über die Saison gesehen kann ich natürlich nicht zufrieden sein - vor allem, nachdem wir im letzten Jahr um den Titel gekämpft haben", meinte er nach dem Saisonfinale in Hockenheim.

Feller startete gut in die Saison, hatte aber nach der Abt-Stallkollision am Lausitzring rätselhafte Probleme. Erst an den letzten beiden Wochenenden der Saison, als das Team seinen Renningenieur Nils Henning durch den erfahrenen Formel-E-Ingenieur Markus Michelberger ersetzte, lief es wieder etwas besser.

Wie man hört, soll Fellers mäßige Saison 2024 auch damit zu tun haben, dass Ex-Renningenieur Fabio Waser, mit dem Feller 2023 bis zum Schluss um den Titel kämpfte und Dritter in der Gesamtwertung wurde, vor einem Jahr gehen musste. Angebliche Ursache: Es habe Unstimmigkeiten zwischen Waser und Kelvin van der Lindes Renningenieur Leon Wippersteg gegeben. Über den Abschied Wasers soll Feller nicht gerade erfreut gewesen sein.

Tomczyk dementiert Unstimmigkeiten nicht

Was Tomczyk dazu sagt? "Es war mitentscheidend, was der Fahrer will", so der Abt-Sportdirektor. "Wir haben uns im Winter zusammengetan und eine andere Option gesucht." Diese sei Henning gewesen, mit dem Feller bereits 2021 in seinem Titeljahr beim Land-Team im ADAC GT Masters gearbeitet hat.

Aber wollte auch Feller selbst nicht mehr mit seinem Renningenieur aus dem Vorjahr arbeiten? "Das war ein gemeinsamer Entschluss, den wir getroffen haben", weicht Tomczyk aus. Die Entscheidung habe jedenfalls bei Feller nicht für Unzufriedenheit gesorgt, betont der Ex-DTM-Champion.

Unstimmigkeiten zwischen den beiden Abt-Renningenieuren der Saison 2023 dementiert Tomczyk nicht. Bei zwei Topfahrern wolle jeder Ingenieur "immer das Maximum für seinen Fahrer haben. Dass da nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, ist auch klar. Aber das ist jedes Jahr so. Das ist auch verständlich und gewollt. Wenn jeder nur ja und Amen sagt, bringt einen das auf der Performance-Seite auch nicht weiter."

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