Motorsport DTM
Seit 2022 kein Start mehr: Wieso fährt Rast nicht mehr auf der Nordschleife?
Bis vor wenigen Jahren gehörte Rene Rast zu den schnellsten GT3-Piloten auf der Nordschleife. Seit seinem Wechsel von Audi zu BMW zur Saison 2023 hat der dreifache DTM-Champion der "Grünen Hölle" allerdings den Rücken gekehrt. Warum? "Es gibt keinen speziellen Grund", meint der BMW-Werksfahrer.
Sein bislang letztes Rennen auf der Nordschleife absolvierte Rast am 25. Juni 2022, als er gemeinsam mit Jakub Giermaziak einen Audi R8 LMS vom Scherer Sport Team Phoenix pilotierte - und nach 29 Runden als Gesamtsieger die Ziellinie überquerte. Seitdem trat Rast nicht mehr auf dem anspruchsvollen Eifelkurs an.
Obwohl Rast das legendäre 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Jahr 2014 sogar schon einmal gewinnen konnte, kam er bei BMW bislang nicht zum Einsatz. In der ersten gemeinsamen Saison 2023 war eine ursprüngliche Terminkollision mit der Formel E schuld, in der Rast damals noch für McLaren am Start war.
Muss "fast einen ganzen Monat investieren"
Aber auch im letzten Jahr war im Terminkalender des dreifachen DTM-Champions kein Platz für den Eifelklassiker. "Ich bin froh, wenn ich Rennen fahre, aber die Nordschleife hat sich einfach dieses Jahr nicht ergeben - mit meinen beiden Serien DTM und WEC", erklärte Rast im Vorjahr. "Das war kein Thema."
Denn die Vorbereitung, die die GT3-Piloten im Vorfeld des 24h-Rennens durchlaufen, ist zeitaufwendig. "Es ist ja nicht nur das Rennen, da gehört viel mehr dazu: Du musst testen, du musst die ersten drei NLS-Rennen fahren", erinnert Rast im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Du musst fast einen ganzen Monat für das Rennen investieren."
"Und wenn die Zeit dafür nicht da ist, ist das keine Option bei mir", stellt der BMW-Pilot klar und lässt damit vermuten, dass er wegen seines DTM-Engagements auch in diesem Jahr nicht auf der Nordschleife am Start sein wird. Denn der zweite Lauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) kollidiert mit dem DTM-Auftakt in Oschersleben.
"Eines der besten Rennen auf dem Planeten"
Die 24h-Qualifiers, also die Generalprobe für das Hauptrennen, findet parallel zum DTM-Wochenende auf dem Lausitzring statt. Hinzu kommt, dass das 24-Stunden-Rennen in Le Mans, an dem Rast aufgrund seines Engagements in der Langstrecken-WM teilnehmen wird, nur eine Woche vor dem Nürburgring-Rennen statt.
Kurzum: Es scheint mehr als unwahrscheinlich, dass Rast in seinem dritten Jahr mit BMW endlich auf die Nordschleife zurückkehren wird, auch wenn ihm das ein wenig schmerzen wird. Denn anders als Macau, wo Rast vor einigen Jahren nur mit Glück einem schweren Unfall entging, kann er die "Grüne Hölle" nicht so einfach hinter sich lassen.
"Nein, überhaupt nicht", deutet der 38-Jährige an, dass er eines Tages gerne nochmal beim 24h-Rennen antreten würde. "Ich glaube, die Nürburgring-Nordschleife ist eine der schönsten Strecken und eines der besten Rennen, die es gibt auf dem Planeten."