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Motorsport DTM

Spielberg-Tracklimits: Wieso wird neues Formel-1-Kiesbett bei DTM nicht genutzt?

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© Jon Noble
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Bei der Formel 1 wurde dieses Jahr in Spielberg in der vorletzten und der letzten Kurve ein Kiesbett ausprobiert, um die ständigen Tracklimits-Diskussionen in dieser Passage zum Verstummen zu bringen. Obwohl die Lösung erfolgreich war, wird die DTM beim bevorstehenden Rennwochenende auf dem Red-Bull-Ring nicht in den Genuss davonkommen. Sie muss mit der bekannten Asphalt-Auslaufzone vorliebnehmen.

"Die in diesem Jahr temporär installierten Kiesbetten wurden nach der Formel 1 wieder entfernt und sind auch während des DTM-Wochenendes nicht vorhanden", bestätigen die Verantwortlichen vom Red-Bull-Ring auf Nachfrage von Motorsport-Total.com.

Aber was ist der Grund dafür? Denn auch in der DTM gab es in den vergangenen Jahren gerade in den zwei letzten Kurven des Kurses immer wieder heftige Diskussionen und teilweise sogar ein Strafenchaos, das die Startaufstellung zur Rechenaufgabe machte.

ADAC: "Hätten das gerne so gemacht wie bei der Formel 1"

Die Ursache hat mit dem MotoGP-Wochenende zu tun, das von 16. bis 18. August - also nach der Formel 1 - in Spielberg ausgetragen wurde. Da in der Motorrad-WM Asphalt-Auslaufzonen bevorzugt werden, musste der hinter den Kerbs angebrachte Kiesbett-Streifen in den letzten zwei Kurven für das Zweirad-Spektakel wieder entfernt werden.

Aber was spricht dagegen, den Kiesstreifen nachträglich wieder zu installieren, zumal die in Spielberg gefundene Lösung speziell so gemacht wurde, damit ein Umbau auch kurzfristig möglich ist?

"Wir hätten das gerne so gemacht wie bei der Formel 1, aber der Red-Bull-Ring hat uns kommuniziert, man könne das aus Zeit- und Verfügbarkeitsgründen nicht umsetzen", erklärt ein ADAC-Sprecher auf Nachfrage von Motorsport-Total.com.

Umbau auf Kiesstreifen würde rund 50.000 Euro kosten

Die DTM hat diese Woche am Dienstag, also einen Monat nach dem MotoGP-Wochenende, in Spielberg getestet - das Rennwochenende findet in einer Woche statt. Das klingt nicht so, als wäre es zeitlich nicht machbar, die zwei Stellen wieder umzubauen. Ob es andere Gründe gab, die mit der Verfügbarkeit zu tun haben und einen Umbau vereitelten, ist unbekannt.

Aber was würde ein Umbau kosten? Laut Informationen von Motorsport-Total.com ist diesbezüglich von über 50.000 Euro die Rede. Für Rennserien wie die Formel 1 oder die MotoGP fällt das nicht sehr stark ins Gewicht, für die DTM würde es sich aber um eine nicht unwesentliche Ausgabe handeln.

Wie die DTM-Lösung aussehen wird

Wie das Thema nun gehandhabt wird? Die Antwort: ähnlich wie im vergangenen Jahr - und beim privaten DTM-Test im Vorfeld. Renndirektor Sven Stoppe setzte in Spielberg in den letzten beiden Kurven auf drei Poller kurz vor der nächsten Kurve, die den Piloten anzeigen, wo sie sich wieder innerhalb der Strecke einzuordnen haben.

Sollten diese durch Berührungen fehlen, gilt die quadratische gelbe Fläche darunter als Orientierungspunkt. "Mir hätte das Kiesbett ein bisschen besser gefallen, weil die natürliche Begrenzung immer die beste ist", sagt Teamchef Gottfried Grasser, dessen Team seinen Sitz unweit des Red-Bull-Ring hat. "Dann gibt es keine Diskussionen mit den Stewards, denn du bist automatisch langsamer."

Stoppes Lösung funktionierte im Vorjahr im Qualifying gut - und auch im Rennen gab es keinerlei Strafen wegen Tracklimits-Verstößen. Das hatte aber auch damit zu tun, dass der Renndirektor keine Anzahl an Verstößen in den Kurven 1, 9 und 10 festlegte, die zur Bestrafung führen würde.

Stattdessen wollte er nur dann Strafen aussprechen wollte, wenn sich Piloten konsequent einen Vorteil verschaffen. Nicht alle Piloten waren mit dem Ansatz glücklich: Abt-Audi-Pilot Ricardo Feller kritisierte damals, dass einige deutlich übers Limit gingen, dies aber ohne Konsequenz geblieben sei.