Motorsport DTM
"Springe nicht von Brücke": DTM für Thiim reizvoller als Valkyrie-Hypercar?
Seit zehn Jahren ist Nicki Thiim bereits Aston-Martin-Werksfahrer, obwohl das GT-Programm der britischen Marke kleiner ausfällt als das von manch anderem Hersteller. Aus diesem Grund benötigte der Däne bereits zweimal eine Freigabe seines Arbeitgebers, um in der DTM im Lamborghini starten zu dürfen. Doch 2025 bringt Aston Martin mit dem Valkyrie AMR LMH erstmals ein Hypercar an den Start und macht den nächsten Schritt!
Geht damit für Thiim ein Traum in Erfüllung? "Natürlich würde ich gerne das Auto fahren, das ist gar keine Frage", sagt er im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Aber für mich ist es auch nicht das Karriereende, wenn es nicht passiert. Mein Leben ist eher im GT-Bereich."
Eine überraschende Antwort, denn Thiim gilt als einer der stärksten und routiniertesten Fahrer im Aston-Martin-Kader und wäre daher auch für ein Hypercar-Programm eine naheliegende Wahl.
"Habe gefühlt über 15 Jahre dafür gearbeitet"
Wieso er sich weiterhin eher im GT-Bereich als bei den Prototypen sieht? "Ich bin eher die Persönlichkeit, die auf Titel schaut", stellt Thiim klar, der im GT-Sport abgesehen von der GT-World-Challenge Europe und von den 24 Stunden von Daytona fast alle wichtigen Titel geholt hat. Mit der DTM, in der sein Vater Kurt Thiim 1986 Meister wurde, hat der Norisring-Sieger nach seinem ersten Renntriumph noch eine Rechnung offen.
"Es ist auch kein Geheimnis, dass die DTM der Ort ist, an dem ich sein will. Jetzt habe ich es mit Mitte 30 endlich geschafft, sitze endlich hier - und habe gefühlt über 15 Jahre dafür gearbeitet. Ich will hier bleiben - das ist mein Ziel", sagt er.
Ein DTM-Verbleib habe für ihn "Priorität Nummer 1", betont Thiim, der 2024 erstmals nach mehreren Versuchen seine erste DTM-Saison absolviert hat, im Rahmen des Saisonfinales in Hockenheim.
Welche Rolle spielt Thiim bei Hypercar-Programm?
Aber welche Rolle spielt das Hypercar-Programm, das von Team Heart of Racing umgesetzt wird, für den 35-jährigen Dänen? Auf die Frage, ob für ihn 2025 ein Valkyrie-Einsatz geplant sei, antwortet Thiim schulterzuckend: "Vielleicht?"
Bislang wurden nur Harry Tincknell und Alex Riberas für die beiden WEC-Autos bestätigt. Wer die weiteren Piloten sind und welche Fahrer das IMSA-Auto steuern, ist noch nicht bekannt. Wie die Pläne aussehen?
"Wer Teil dieses Programms ist, kann ich noch nicht sagen. Aber ich springe nicht von einer Brücke, wenn es nicht passiert", sieht Thiim die Fahrerfrage gelassen. Ob zumindest die Möglichkeit bestehe? "Ja, es ist wie gesagt Familie", sagt Thiim, der so seinen Arbeitgeber Aston Martin bezeichnet.
Thiim "sicher, dass ich irgendwann so ein Raumschiff probiere"
"Ich bin auch sicher, dass ich irgendwann so eine Kiste - oder Raumschiff - probieren werde. Persönlich habe ich andere Prioritäten, aber am Ende sagt der Arbeitgeber, was der Stand ist."
Generell laufen die Planungen für das Hypercar-Programm laut Thiim "auf hohen Touren", Zeitdruck sei diesbezüglich nichts Außergewöhnliches. Das Projekt werde aber "zu 100 Prozent auch ein Fanfavorit sein", ist Thiim überzeugt. "Schon das Aussehen und der Sound des Autos werden unschlagbar sein", verweist er auf den Zwölf-Zylinder-Motor von Cosworth im Aston-Martin-Hypercar.