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Motorsport DTM

Tobias Schimon ersetzt Mielke als DTM-Kommentator: "Will keine Kopie sein"

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© Alexander Trienitz
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Eddie Mielke - bekannt als "Stimme der DTM" - wird dieses Jahr ausgerechnet beim Saison-Highlight auf dem Norisring nicht für ProSieben im Einsatz sein, weil er das gleichzeitig stattfindende MotoGP-Wochenende am Sachsenring für Sky kommentiert. Dafür gibt Tobias Schimon in wenigen Tagen seine Premiere als DTM-Kommentator im TV!

"Ich freue mich schon sehr - auch weil mir ProSieben weiter das Vertrauen schenkt", sagt der 39-Jährige, der schon bei den Formel-E-Übertragungen mehrmals Mielke vertrat, im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Jetzt darf ich das wieder tun - und zwar ausgerechnet am Norisring, was für mich als Nürnberger das absolute Highlight ist."

Aber wer ist der sympathische Franke, der vielen DTM-Fans schon als Moderator des Fan-TV an der Rennstrecke durch seine Interviews bekannt ist?

Warum Schimon eigentlich zum Handball wollte

Schimon wollte schon als Kind zum Fernsehen, hatte allerdings den Motorsport zunächst gar nicht im Visier. "Ich wollte unbedingt zum Handball, denn Handball ist mein Sport", sagt Schimon, der selbst Spieler, Trainer und Schiedsrichter war. Aus diesem Grund bewarb er sich 2009 beim TV-Sender SPORT1 für ein Praktikum.

Doch dann war ausgerechnet im Motorsportbereich ein Platz frei - und Schimon ergriff die Gelegenheit. "Ich war immer schon Motorsport-interessiert", erzählt er. "Michael Schumacher, das war genau meine Zeit! Und ich war auch am Norisring immer wieder dabei, denn das war nur eine halbe Stunde von uns entfernt."

Wie Peter Kohl Schimons Mentor wurde

Zunächst arbeitete Schimon dem damaligen DTM-Kommentator Peter Kohl als Ablauf-Redakteur zu, war also dafür zuständig, dass die Werbungen und Streams pünktlich gestartet werden.

Kohl sollte später zu Schimons Mentor werden. "Ich habe zu ihm gesagt: 'Ich würde so wahnsinnig gerne mal kommentieren.' Und er hat gesagt: 'Weißt du was? Das bringe ich dir bei!'", erzählt Schimon über ein Gespräch beim 24-Stunden-Rennen in Spa. Gesagt - getan! Kohl übte monatelang mit Schimon und zeigte ihm, worauf es ankommt. "Er hat sich Rennen rausgesucht, ich habe die kommentiert, er hat sich's angehört und mir direkt Feedback gegeben", erzählt Schimon.

Bald durfte er auch live auf Sendung: 2013 gab Kohl den Live-Kommentar der Formel-3-Rennen bei SPORT1+ an Schimon ab, der auch den Audi-TT-Cup mit aktuellen DTM-Piloten wie Kelvin van der Linde kommentierte. 2018 dann der nächste Karrieresprung: Schimon wechselte zur ProSiebenSat.1-Gruppe, die sich die DTM-Rechte gesichert hatte.

Ersatz für Eddie Mielke: "War wie ein Ritterschlag"

Dort war er zunächst für Beiträge zuständig, doch 2022 durfte er bei der Überschneidung des DTM-Auftaktes in Portimao mit der Formel E in Monaco als Mielke-Ersatz die Rennen der Elektrorennserie kommentieren. "Das war für mich der totale Ritterschlag", so Schimon. "Und jetzt hat Eddie wieder eine Überschneidung - und ich bin einfach froh, dass ich weiterhin der Wingman von Eddie sein kann."

Was gar nicht so einfach ist, denn Mielke ist mit seinem emotionalen Stil eine Trademark im Fahrerlager. Wie Schimon seinen eigenen Stil beschreiben würde? "Mir ist wichtig, dass ich nicht klinge wie die Kopie von irgendjemandem, sondern ich selbst bin", antwortet er. "Ich will, dass es entertainig und unterhaltsam ist, aber nicht albern. Ich will, dass es informativ ist, aber nicht langweilig."

Seit 2011 nur zehn DTM-Wochenenden verpasst

Fachlich ist Schimon im DTM-Fahrerlager ohnehin schon lange zuhause. "Seit 2011 war ich nur bei zehn Rennwochenenden nicht vor Ort", sagt er nicht ohne Stolz. Zudem agiert er seit 2018 beim ADAC GT Masters als Streckenmoderator, seit dem Vorjahr auch bei der DTM. "Seit der ADAC die DTM von Gerhard Berger übernommen hat, ist das auch noch dazu gekommen", sagt er.

Einer, der dieses Wochenende mit Sicherheit vor dem TV-Gerät sitzen wird, wenn sich Tobias Schimon vom Norisring meldet, ist Mentor Peter Kohl, denn die beiden sind nach wie vor in engem Kontakt. "Ich bin ihm unglaublich dankbar", sagt Schimon. "Er ruft mich auch heute noch nach Handball-Spielen an, die ich kommentiere, und gibt mir Manöverkritik."


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