Motorsport DTM
"Unglaublich viele Möglichkeiten": Wie es zu Fellers Porsche-Wechsel kam
Die Überraschung war groß, als Ex-Audi-Pilot Ricardo Feller vor wenigen Wochen von Porsche als Vertragsfahrer und als Pilot von DTM-Neueinsteiger Allied Racing präsentiert wurde. Aber wie kam es überhaupt dazu, dass der 24-Jährige nach drei Jahren Abt verlässt und nun im Porsche 911 GT3 R sitzen wird?
"Es war klar, dass der Fahrerkader von Audi bis Ende des Jahres vollständig aufgelöst wird", erklärt der langjährige Audi-Pilot bei dtm.com. "Daher konnte ich mir frühzeitig über meine Zukunft Gedanken machen."
Porsche sei für Feller "die beste Option" gewesen "und bietet mir als jungem Fahrer langfristig gesehen unglaublich viele Möglichkeiten", spielt er darauf an, dass die Traditionsmarke neben den GT3-Einsätzen auch bei den Prototypen und in der Formel E am Start ist.
Porsche im Vergleich zu Audi "moderner"
Aktuell bedeutet der Wechsel für Feller aber Neuland, denn der Audi R8 LMS GT3 Evo II mit dem Mittelmotor ist ein komplett anderes Auto als der mit einem Heckmotor versehene 911 GT3 R, den der Schweizer aber - wie Motorsport-Total.com berichtete - bereits Ende September bei einem SSR-Performance-Trackday in Le Castellet testete.
"Ich habe erst einen einzigen Tag im Porsche 911 GT3 R gesessen und durfte das Fahrzeug dabei sowohl auf trockenem als auch nassem Asphalt kennenlernen", sagt Feller. "Was das Auto genau ausmacht, kann ich daher noch nicht im Detail sagen."
Vor allem die Saison 2023, als Thomas Preining mit dem "Grello" DTM-Meister wurde, habe aber bewiesen, dass das Auto "bei unterschiedlichen Bedingungen konstant stark" sei. "Im Vergleich zum Audi ist der 911 GT3 R zudem moderner, was die Systeme und verschiedene Einstellmöglichkeiten angeht."
Was Feller dem neuen Porsche-Team Allied Racing zutraut
Entscheidend werde nun sein, das Auto möglichst schnell kennenzulernen und herauszufinden, "was für Set-up-Einstellungen zu meinem Fahrstil passen, damit ich mich im Fahrzeug wohlfühle". Zudem ist Feller bei Porsche und dem in der DTM neuen Allied-Team mit einem neuen Umfeld konfrontiert, in das er sich einarbeiten muss.
"Das ist ein Prozess, und ich bin gespannt, was mich die kommenden Monate alles erwartet", sagt er. Was er seiner neuen Truppe zutraut? "Allied Racing hat gute Leute an Bord, zum Saisonstart werden wir top vorbereitet sein", ist Feller zuversichtlich.
Sein Ziel sei dabei weiterhin, DTM-Meister zu werden. "Ob es im ersten Jahr mit Porsche direkt für ganz vorne reicht, kann ich aktuell nicht sagen. Dafür kenne ich das Fahrzeug noch zu wenig", blickt Feller, der 2023 im DTM-Gesamtklassement Dritter wurde, in die Zukunft. "Aber ich werde alles daransetzen, mein Ziel so bald wie möglich zu erreichen."