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Motorsport DTM

"Wie Toro Rosso und Red Bull": Emil-Frey-Team erwägt vier DTM-Ferraris!

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© Alexander Trienitz

Expandiert das Emil-Frey-Team in der DTM? Die Schweizer Ferrari-Truppe, die in der zweiten DTM-Saison durch Jack Aitken die meisten Siege und Poles einfuhr, erwägt für 2025, das Engagement in der Traditionsserie von zwei auf mehrere Fahrzeuge auszubauen.

"Wenn du drei oder bis zu vier Eisen im Feuer hast, sind die Chancen größer", argumentiert Teamchef Lorenz Frey-Hilti beim Saisonfinale in Hockenheim im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Wir wissen aber auch, dass es eine Riesenherausforderung ist, denn wir haben schon mal drei Fahrzeuge mit dem gleichen Team eingesetzt."

Damit spielt der Schweizer auf das Engagement in der früheren Blancpain-Langstrecken-Serie an, als die Truppe 2018 mit zwei Lexus-Boliden und einem Jaguar am Start war. Aus diesem Grund würde er vier Autos einem Einsatz mit drei Boliden vorziehen.

Wieso Red Bulls Formel-1-Modell attraktiv wäre

"Bei vier Autos kannst du zwei komplette Teams bauen, zwei verschiedene Boxen", erklärt Frey-Hilti. "Und zwei Teams sind vom Handling fast einfacher als drei Autos. Dann hast du ein bisschen eine Situation wie bei Toro Rosso und Red Bull. Das könnte ein Thema sein, ist aber natürlich mit Investitionen verbunden. Das müssten beim Budget auch Fahrer und Sponsoren mittragen."

Tatsächlich würde die Mannschaft aus Safenwil, die sich auch im Nachwuchs-Bereich engagiert, ein Modell attraktiv finden, wie es Red Bull in der Formel 1 mit Red Bull Racing und Racing Bulls (früher Toro Rosso) umsetzt.

"So hätten wir uns das überlegt", sagt Frey-Hilti. "Wir würden aber allen die gleichen Möglichkeiten geben, also bei uns wäre es nicht so, dass ein Team ein anderes oder schlechteres Material bekommt. Aber es wäre schon die Idee gewesen, dass man in einem Team eher auf Junge setzt und im anderen Team eher arrivierte Fahrer einsetzt, die realistisch gesehen die größeren Chancen haben."

Wer 2024 im dritten Ferrari gesessen wäre

Ob ein derartiges Modell umsetzbar ist, sei aber eine komplexe Frage. Auch eine Fortsetzung des DTM-Engagements mit zwei Boliden ist aktuell nicht auszuschließen.

Schon im Vorjahr hat die Emil-Frey-Truppe versucht, ein drittes Auto in der DTM auf die Beine zu stellen: Als Pilot war damals, wie Motorsport-Total.com aus guter Quelle erfahren hat, Ex-GP2-Pilot Axcil Jefferies aus Simbabwe vorgesehen. Der 30-Jährige trat dann aber im Iron-Lynx-Lamborghini in der European Le-Mans-Serie an und holte den Titel.

Für 2025 ist die Fahrerwahl noch unklar, auch wenn Frey-Hilti andeutet, dass sich die bisherigen Fahrer durchaus Chancen auf eine dritte Saison beim Team ausrechnen dürfen.

Welche Chancen sich Aitken und Vermeulen ausrechnen dürfen

"Thierry hat im Vergleich zum Vorjahr, als er sehr wenig Rennerfahrung hatte, einen enormen Schritt gemacht", sagt der Schweizer über den von Max Verstappen unterstützten 22-jährigen Niederländer Thierry Vermeulen, der am Sachsenring ohne das Boxenstopp-Pech beinahe gewonnen hätte. "Wenn er die Pace so beibehält, könnte er ein Kandidat für Topplatzierungen sein."

Auch ein Verbleib von Aitken, der drei Siege und vier Poles einfuhr und in der Gesamtwertung Achter wurde, sei "ein großes Thema", so Frey-Hilti. Beim 29-jährigen Briten, der auch 2025 in der IMSA-Sportwagen-Serie in den USA das Cadillac-Hypercar fahren wird, spiele es aber eine Rolle, wie viel Zeit er für das DTM-Engagement habe.

"Der Fokus muss auf der DTM liegen, sonst können wir keine Meisterschaft gewinnen", fordert der Teamchef. "Wir wissen, was wir an ihm haben. Er ist ein unglaublich konstanter, schneller Fahrer. Nur man muss auch die wenigen Testtage ausnutzen, die man hat." Das war für Aitken dieses Jahr wegen seiner Verpflichtungen in den USA schwierig, weshalb er während der Saison nur einmal testete. Immerhin gibt es aber auch 2025 keine Überschneidungen zwischen dem DTM- und dem IMSA-Kalender.

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