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Motorsport DTM

Zuschauerzahlen der DTM-Saison 2024 im Check: Wie lief das zweite ADAC-Jahr?

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© Gruppe C Photography

Wie haben sich die Zuschauerzahlen in der DTM-Saison 2024 auf den Tribünen im Vergleich zum Jahr 2023 entwickelt? Eine interessante Frage, denn der ADAC hatte die Rennserie erst kurz vor dem Jahreswechsel von 2022 auf 2023 übernommen und setzte es sich zum Ziel, mit einem Fokus auf das DTM-Kerngebiet Deutschland und einem Festhalten an den bestehenden Events auch mehr Interesse an der Strecke zu generieren.

Tatsächlich scheint der Plan aufgegangen zu sein, denn während die acht DTM-Wochenenden im Jahr 2023 laut den offiziellen Angaben des ADAC insgesamt 431.800 Zuschauer an die Rennstrecken lockten, waren es im Jahr 2024 - wie Motorsport-Total.com vom DTM-Betreiber erfahren hat - 471.500 Zuschauer.

Die Zahlen sind durchaus miteinander vergleichbar, denn die DTM-Saison fand 2024 auf den exakt gleichen Strecken wie im Jahr 2023 statt. Aber wie sehen diese im Detail aus und wie lassen sie sich einordnen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wie berechnet der ADAC die Zuschauerzahlen?

Wie es in der Formel 1 und mittlerweile bei allen Mehrtages-Sportveranstaltungen üblich ist, addiert auch der ADAC laut eigenen Angaben die jeweiligen Tagesbesucher: Ein Besucher, der also an allen drei Tagen vor Ort ist, wird somit dreimal gezählt.

Die Tageswerte werden anhand der gescannten Tickets der Besucher ermittelt, dazu addiert sich noch eine gewisse Summe von Permanent- und Event-Tickets, die nicht gescannt werden.

Wie viele Zuschauer kamen 2024 im Vergleich zu 2023 zu den unterschiedlichen Rennen?

Oschersleben: 42.000 (+7.000) Lausitzring: 45.500 (+500) Zandvoort: 28.000 (+4.000) Norisring: 110.000 (+8.000) Nürburgring: 62.500 (+13.500) Sachsenring: 48.000 (+6.000) Spielberg: 41.000 (-4.000) Hockenheim: 95.000 (+7.000)

Dabei handelt es sich um die offiziell ausgewiesenen Besucherzahlen nach den Rennwochenenden, die auf 500er-Zahlen aufgerundet wurden.

Wie groß ist der Anstieg im Vergleich zu 2023 in Prozent?

Im Vergleich zu 2023 kamen 2024 laut offiziellen Zahlen um 9,2 Prozent mehr Zuschauer zu den DTM-Wochenenden - oder 39.700 Menschen.

Wo gab es die größten Zuwächse und Verluste?

Prozentual berechnet gab es die größte Verbesserung auf dem Nürburgring, wo im Vergleich zu 2023 um rund 27 Prozent mehr Zuschauer kamen - das ist mehr als ein Viertel zusätzlich! Dahinter folgt der Auftakt in Oschersleben, zu dem um rund 20 Prozent mehr Zuschauer kamen. Verluste gab es überhaupt nur in Spielberg: Zum Österreich-Gastspiel der DTM kamen im Vorjahr um fast zehn Prozent weniger Fans als 2023.

Wie lassen sich die Veränderungen im Vergleich zu 2023 erklären?

Während der DTM-Vorverkauf 2023 für die im Mai beginnende Saison erst Anfang März startete, war der ADAC im Vorjahr deutlich früher dran! Bereits beim Saisonfinale 2023 Ende Oktober konnten die Fans Tickets zu besseren Konditionen für die Saison 2024 kaufen. Dadurch konnte man auch das Weihnachtsgeschäft nutzen.

"Wir sind 20 bis 25 Prozent über den Vorverkäufen des letzten Jahres", verriet ADAC-Motorsportchef Thomas Voss 2024 im Rahmen des offiziellen Tests Anfang April in Hockenheim. Da man mehr Vorlaufzeit hatte als nach der kurzfristigen Übernahme konnte man die Events 2024 besser bewerben.

Am Nürburgring war der Sprung mit einem Plus von 27 Prozent am größten. Das könnte teilweise auf das Wetter zurückzuführen sein, denn 2023 regnete es an beiden Tagen, auch wenn das Samstagsrennen großteils bei trockenen Bedingungen über die Bühne ging, obwohl das Wetter auch 2024 in der Eifel durchwachsen war.

Dass Spielberg die einzige Strecke mit einem Zuschauer-Rückgang war, kommt nicht von ungefähr. "Da haben wir glaube ich ein bisschen Pech gehabt, dass am Sonntag am Red-Bull-Ring in Österreich Wahlen waren", sagt Voss - und verweist auf die wichtige Nationalratswahl am 29. September.

Abgesehen davon erschütterte zwei Wochen davor die Flutkatastrophe das Land, bei der zehntausende Menschen evakuiert wurden und mindestens 28 Menschen starben. "Daher ist es verständlich, dass die Leute nicht freudestrahlend an die Rennstrecke stürmen", so Voss. Und auch das Wetter war nicht gerade ein Besuchermagnet: Neben Regen gab es am Sonntagmorgen Temperaturen nur knapp über 0 Grad.

Welche demographischen Daten gibt es von den DTM-Besuchern?

Laut Erhebungen aus dem DTM-Ticketverkauf sind rund ein drittel der Besucher Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Zudem wurden am Norisring und in Hockenheim, also bei den Events mit den meisten Zuschauern, Besucherbefragungen durchgeführt.

Diese ergaben, dass mehr als 50 Prozent der Besucher als Familie zum Event kommen. Der Anteil weiblicher Besucher beträgt rund 30 Prozent. Und mehr als 50 Prozent der Besucher sind jünger als 34 Jahre. Das sind durchaus positive Signale, denn bislang sah es eher so aus als würde die DTM mit ihrer Tradition ein eher älteres Publikum ansprechen.

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