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Motorsport DTM

"Zutaten, um geile Suppe zu kochen": Engstler über DTM-Saison mit Grasser

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© Alexander Trienitz

Luca Engstler blickt auf eine kuriose DTM-Saison 2024 zurück. Nachdem der 24-Jährige im Winter nicht mehr daran geglaubt hatte, in diesem Jahr überhaupt im DTM-Cockpit zu sitzen, beendet der Lamborghini-Youngster die Saison mit zwei Rennsiegen. Kein Wunder, dass es für Engstler "das geilste Jahr ever" war.

"Aber man muss es nüchtern betrachten und sagen: Es gab ein paar Aufs, aber auch viele Downs, die wir einfach ausmerzen müssen. Ich als Fahrer und wir als Team", gibt der Grasser-Pilot zu. Denn obwohl Engstler in diesem Jahr zweimal (und damit öfter als Champion Bortolotti) triumphierte, reichte es nur zu Platz 14 in der Gesamtwertung.

"Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich zwei Siege hole, hätte ich sofort unterschrieben, aber im Vergleich zu den großen Jungs gibt es noch viel zu lernen", weiß der Allgäuer deshalb. "Die holen Wochenende für Wochenende ihre Ergebnisse, während wir ein paar schlechte Wochenenden hatten."

Zwei DTM-Wochenenden ohne Punkte

Tatsächlich erlebte Engstler zwei schwierige Wochenenden auf dem Nürburgring und am Sachsenring, wo er komplett punktelos blieb. Bei den Gastpielen in Zandvoort und auf dem Red Bull Ring sammelte der Lamborghini-Pilot insgesamt nur sechs Zähler. "Wenn man unsere fünf besten Ergebnisse nimmt, sind wir in der Spitzengruppe, aber leider braucht man zehn oder 20 gute Ergebnisse, um dabei zu sein."

Dennoch machen ihm die guten Einzelergebnisse in der DTM-Saison 2024 auch Hoffnung. "Am Ende ist es aber so, wenn du mal zwei Rennen gewinnst, dann weißt du, dass du alle Zutaten hast, eine geile Suppe zu kochen", lacht der Sohn von Motorsport-Legende Franz Engstler gegenüber Motorsport-Total.com.

"Jetzt heißt es also, die Hausaufgaben über den Winter zu machen und zu versuchen, unsere schlechten Wochenenden in den Griff zu bekommen. Das ist etwas, was wir besser machen müssen, um an unseren schlechten Wochenenden zu punkten."

Engstler auch 2025 am Start? "Ich hoffe"

Allerdings könne Engstler aktuell noch nicht sagen, ob der Topf auch im kommenden Jahr auf dem Herd stehen wird, um die Suppe des Erfolgs weiter zu kochen. "Ich hoffe. An mir liegt es nicht", deutet der 24-Jährige an, im nächsten Jahr gerne weitermachen zu wollen.

"Am Ende des Tages fühle ich mich sehr wohl bei der Familie Grasser", sagt Engstler, der auch in den Lamborghini-Nachwuchskader aufgenommen wurde und somit Lamborghini-Young-Driver ist. "Ich denke, dass die Elli [Elisabeth Grasser] und der Gottfried [Grasser] ihr letztes Hemd lassen, um schnelle Autos zu bauen."

"Ich glaube einfach, dass es manchmal ein bisschen an den Mitteln fehlt, um bei den ganz großen Jungs konstant dabei zu sein", weiß der erfahrene Motorsportler, dass die Konkurrenz von SSR, Manthey EMA und Co. etwas mehr Budget zur Verfügung hat. "Deswegen kann man ihnen da auch nicht übel sein."

"Wenn du Tag und Nacht arbeitest, jeden Cent reinsteckst und am Ende sind ein paar Teams, die teilweise das Doppelte an Budget haben, in manchen Bereichen besser", sagt der Lamborghini-Pilot. "Das musst du akzeptieren und objektiv einfach so hinnehmen. Aber grundsätzlich bin ich einfach ein Riesenfreund, wenn du zusammen was bewegen kannst."

Luca Engstler feiert sein Macau-Debüt

Etwas, das Engstler gut kennt. Schließlich fuhr der 24-Jährige in seiner DTM-Debütsaison 2023 noch im eigenen Familien-Team und war sich auch dort "für keine Arbeit zu schade", wie sein Vater und Teamchef Franz Engstler damals verriet.

Im Lamborghini-Team von Gottfried Grasser ist das nicht viel anders. "Wir werden alle zusammen den LKW laden und alle zusammen auf die Feier gehen und richtig Gas geben", schmunzelte der Youngster nach seinem zweiten DTM-Sieg beim Finale in Hockenheim.

Und wie geht es dann weiter? "Das muss ich mal gucken. Ich schätze, ab [Montag nach dem Finale] geht es los, wie wir das nächste Jahr aufstellen", verrät der Lamborghini-Pilot, der sich selbst intensiv in die Planungen und Vorbereitungen für das kommende Jahr integriert.

In dieser Saison wird Engstler allerdings noch einmal im Renncockpit seines Lamborghini Huracan GT3 Evo2 sitzen: Der 24-Jährige startet Mitte November beim FIA-GT-Weltcup und feiert dort sein Macau-Debüt.

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