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Motorsport DTM

"Zwei Jahre auf jeden Fall": Wie Glocks langfristiger DTM-Plan mit Dörr aussieht

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© Dörr Motorsport

Timo Glock hat es sich zum Ziel gesetzt, das McLaren-Team Dörr Motorsport bei seinem DTM-Comeback nach vorne zu bringen. "Das ist meine Aufgabe - und nicht nur für ein Jahr, sondern wir haben das auf mehrere Jahre ausgelegt, das Team auf erfolgreiche Beine zu stellen", offenbart der 42-Jährige im Gespräch mit Motorsport-Total.com seine längerfristigen Pläne.

Aber wie lang läuft der Vertrag des Ex-Formel-1-Piloten mit der jungen Mannschaft aus Frankfurt? "Also zwei Jahre auf jeden Fall", antwortet Glock. "Was danach passiert, muss man schauen. Ich glaube, da gibt es weiterhin spannende Projekte, die man zusammen machen kann."

Das passt zum Dreijahresplan für die DTM, auf den sich Dörr Motorsport beim Einstieg vor einem Jahr festgelegt hatte, um sich in der hochkarätigen GT3-Serie zu etablieren.

"Wenn wir uns nach drei Monaten in den Haaren haben ..."

"Wenn wir uns nach drei Monaten in den Haaren haben, dann schauen wir uns in die Augen und sagen, schön war's, aber es bringt nichts mehr", grinst der DTM-Routinier, der mit dem Projekt auch selbst Neuland betritt. "Wir gehen auf dieser Basis sehr offen miteinander um."

Glock bringt sich bei seinem neuen Team selbst intensiv ein: Zunächst war für sein Engagement "ausschlaggebend", dass sein ehemaliger Erfolgs-Renningenieur Richard Selwin aus dem GP2-Meisterjahr 2006 fix mit an Bord ist. "Er ist für mich ein Hauptbaustein", sagt er.

"Aber klar, eine Person macht kein Team zu einem Top-Team. Dafür musst du drumherum ein gutes Gerüst bauen, brauchst eine gute Basis von Leuten", weiß der ehemalige BMW-Werkspilot. "Das ist jetzt die Aufgabe."

Glock will Personal aus BMW-Zeiten aktivieren

Dafür nutzt Glock auch sein DTM-Netzwerk aus Class-1-Zeiten. "Wir sind gerade dabei, ein paar Jungs aus meinem Umfeld an Bord zu holen, die in meiner BMW-Zeit bei RMG an meinem DTM-Auto gearbeitet haben", verrät er. "Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen, aber ich freue mich drauf und bin gespannt."

Zur Erinnerung: Glock fuhr von 2016 bis 2020 für das damalige BMW-Werksteam von Stefan Reinhold, das mit Marco Wittmann 2014 DTM-Champion wurde.

Aber was braucht das Dörr-Team für den nächsten Schritt? "Man muss aus den Fehlern lernen, die man gemacht hat", antwortet Glock. "Man muss aber auch bedenken: Mit den wenigen Tests und Vorbereitungen, die das Team hatte, stand das Auto in Zandvoort in der ersten Startreihe. Die wissen also grundsätzlich schon, wie es funktioniert."

"Müssen uns bei Tests kleine 'Werkszeugkiste' erschaffen"

Nun müsse man das Auto auf ein Niveau bringen, damit es auf allen Strecken konkurrenzfähig ist. "Wir müssen jetzt versuchen, eine Basis zu schaffen, damit wir das Auto zu 100 Prozent verstehen", erklärt Glock. "Weil auf der einen Rennstrecke hat es letztes Jahr funktioniert und auf der anderen überhaupt nicht. Das sind die Themen, die man im Winter abarbeiten muss."

Aus diesem Grund wolle man möglichst bald mit Testfahrten in Portugal oder Spanien beginnen. "Wenn wir im Februar testen gehen, müssen wir uns eine kleine 'Werkzeugkiste' erschaffen, damit wir genau wissen, welchen Schlüssel wir wann in die Hand nehmen müssen", erklärt Glock. "Dazu brauchst du natürlich auch Leute auf hohem Niveau und Mechaniker mit DTM-Erfahrung."

Die seriennahen GT3-Autos seien zwar mit den komplexeren Class-1-Autos nicht vergleichbar, "aber Fakt ist, dass es in der DTM auf jedes Detail ankommt", so Glock. "Bei den Boxenstopps muss man den nächsten Schritt machen. Und dafür brauchst du gute und permanente Leute. Das versuchen wir, auf die Beine zu stellen."

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