Formel 1 - Perez, Zhou und Co.: Fahrer auf dem Hot Seat
Nach de Vries noch mehr? Die F1-Fahrer auf dem Hot Seat
Nyck de Vries wurde nach nur zehn Rennen bei AlphaTauri aus dem Team geworfen. Helmut Marko beteuert, dass man "nicht länger hätte warten" können. Doch der Niederländer ist, beziehungsweise war, nicht der einzige Fahrer, der bald seinen Job verlieren könnte. ran stellt die Formel-1-Fahrer auf dem Hot Seat vor.
Sergio Perez (Red Bull Racing)
Der offensichtlichste Name ist natürlich Sergio Perez. Seit Wochen bereits wird gemunkelt, dass Red Bull intern einen Abschied vorbereiten soll. Dass die Verantwortlichen mit "Checo" unzufrieden sind, ist längst kein Geheimnis mehr.
Sergio Perez (Red Bull Racing)
Während sein Teamkollege Max Verstappen vorne buchstäblich alleine seine Kreise zieht, schaffte es Perez in den vergangenen fünf (!) Qualifyings nicht in die Top 10. Und das mit dem fraglos besten Auto im Feld. Zwar korrigiert er diese Fauxpas im Rennen meistens, aber alles andere als ein Red-Bull-Doppelsieg bei derartiger Dominanz ist eigentlich ein Fehlschlag. Bereits bei De Vries bewiesen die Verantwortlichen eine kurze Zündschnur.
Lance Stroll (Aston Martin)
Ja, Lance Stroll ist der Sohn des Teambesitzers von Aston Martin, Lawrence Stroll. Und die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen Sohn aus dem Cockpit schmeißt, ist nicht gerade hoch. Allerdings: Stroll Senior ist nicht nur Vater, sondern auch Unternehmer. Wenn der Filius also nicht die benötigten Punkte einfährt, um in der Konstrukteurswertung mithalten zu können, steht auch seine Stelle zur Disposition.
Lance Stroll (Aston Martin)
Der Kanadier wird auf der Strecke regelmäßig von seinem erfahrenen Teamkollegen Fernando Alonso in die Tasche gesteckt. Satte 93 Zähler liegt Stroll hinter dem zweimaligen Champion. Logisch, wer der bessere Fahrer von beiden ist, das weiß jeder und Lance wohl am besten, dennoch darf der Unterschied nicht so signifikant sein.
Kevin Magnussen (Haas)
Ebenfalls selten mit Ruhm bekleckert hat sich Kevin Magnussen im Haas. Performte er vergangenes Jahr wenigstens ein Stück besser als Mick Schumacher in einem soliden Haas-Auto, kommt er in dieser Saison nur selten an die Punkteplätze heran. Wenn Teamchef Günther Steiner tatsächlich kein persönliches Problem mit Schumacher hat, wie er beteuert, und die selben Maßstäbe beim Dänen anlegt, dann steht sein Sitz in Frage.
Kevin Magnussen (Haas)
Mickrige zwei Punkte konnte Kevin Magnussen erst einfahren. Zudem häufen sich dumme Fehler wie der fragwürdige Vorfall mit dem bereits geschassten Nyck de Vries in Kanada. Währenddessen hat Teamkollege Nico Hülkenberg, der übrigens erstmals seit 2019 Stammfahrer ist, bereits neun Punkte gesammelt, also das viereinhalbfache des Dänen.
Guanyu Zhou (Alfa Romeo)
Guanyu Zhou könnte in dieser Saison um den Titel "Welcher Fahrer war am seltensten im Bild" mitfahren, nicht aber jedoch um wirklich Zählbares. Der Chinese fällt selten aus und macht ebenfalls selten Fahrfehler, aber seine Pace reicht einfach nicht. Alfa Romeo, das 2026 als Audi-Werksteam an den Start gehen wird, dürfte sich gut überlegen, ob Zhou auch nach der Übernahme noch im Wagen sitzt. Bereits jetzt soll der deutsche Autobauer ein Wort bei den Entscheidungen im Sauber-Team mitzureden haben.
Guanyu Zhou (Alfa Romeo)
Zwar fährt Teamkollege Valtteri Bottas ihm nicht davon, dennoch hat auch er bisher bessere Resultate erzielt als Zhou. Abgesehen von seinem Horror-Crash in Silverstone 2022, bei dem zum Glück nur das Auto Schaden nahm, bleibt in anderthalb Jahren Guanyu Zhou wenig bis nichts hängen.
Yuki Tsunoda (AlphaTauri)
Immerhin, von Yuki Tsunoda blieb in den vergangenen Jahren Einiges hängen, nur leider wenig sportliches. Vor allem seine Ausraster am Funk sind berüchtigt und haben Helmut Marko bereits das ein oder andere Mal auf den Plan gerufen. Tsunoda hatte bereits mehr als eine ernste Unterredung mit dem Österreicher deshalb.
Yuki Tsunoda (AlphaTauri)
Auf der Strecke ist der Japaner ein wenig von seinem schlechten Boliden entschuldigt. Der AlphaTauri ist das langsamste Auto im Grid, weder Tsunoda noch de Vries können nun mal zaubern, immerhin zwei Punkte konnte er sammeln. Wie lange der Japaner noch in der Red-Bull-Familie fahren darf, ist offen.
Charles Leclerc (Scuderia Ferrari)
Wir wollten es nicht, aber wir müssen es tun. Charles Leclerc war einst als großes Talent und neue Hoffnung zu Ferrari gekommen und fuhr in seiner ersten Saison Sebastian Vettel davon. Abgesehen von der Anfangsphase der Saison 2022 ist die Zeit von Leclerc bei Ferrari allerdings von Pleiten, Pech und Pannen geprägt.
Charles Leclerc (Scuderia Ferrari)
Um klar zu sein: Wenn Leclerc Ferrari verlassen würde, dann nur aus freien Stücken. Das Team kann sich glücklich schätzen, einen solch talentierten Fahrer zu haben und will ihn weiter an sich binden. Allerdings ist mehr als offen, wie oft der Monegasse sich von der Scuderia noch im Stich lassen lässt, bevor er die Reißleine zieht und mit einem Abschiedswunsch an das Team aus Maranello herantritt.