Formel 1: So lief Mick Schumachers Testfahrt im Vettel-Ferrari
Mick Schumacher im Vettel-Ferrari: So lief seine Testfahrt
Mick Schumacher fährt sich vor dem Start seiner ersten Formel-1-Saison fleißig warm - jedoch erst einmal nicht für seinen Rennstall Haas, sondern im Rahmen eines Testprogramms der Scuderia Ferrari. Am Donnerstag drehte der Sohn von Legende Michael Schumacher zahlreiche Runden auf der Ferrari-Hausstrecke in Fiorano. ran.de nennt die Hintergründe und zeigt, wie seine Testfahrt verlaufen ist.
Der Bolide
Schumacher Junior fuhr in dem drei Jahre alten Ferrari SF71H - ein Modell von 2018, mit dem Sebastian Vettel seine Runden drehte und Vizeweltmeister wurde. Der Bolide hat insgesamt knapp 1000 PS unter der Haube und ist inzwischen nicht mehr von der Testbeschränkung der Formel 1 betroffen.
Ideale Grundlage
Dass der Bolide von 2018 ist, spielt im Grunde keine Rolle. "Das Fahrzeug mag von 2018 sein, aber sein Verhalten auf der Strecke und das Fahrgefühl sind recht ähnlich zum aktuellen Auto. Damit ist es eine ideale Grundlage für die Saisonvorbereitung. Und Tage wie diese können mir nur helfen, zum ersten Rennen zu kommen und zu sagen, ich bin zu hundert Prozent ready und kann wirklich angreifen", so Schumacher.
Warum testet der Haas-Pilot im Ferrari?
Obwohl Schumacher für das Ferrari-Kundenteam Haas an den Start geht, bekommt er als Mitglied der Ferrari-Junior-Akademie weiterhin Unterstützung von dem Rennstall seines berühmten Vaters. Die Ausfahrt ist ein Teil seiner Saisonvorbereitung. Sein Vater Michael, der fünf seiner sieben WM-Titel mit Ferrari holte, hat in Fiorano unzählige Testrunden gedreht. Daher sei es "sehr speziell und emotional", dort nun selbst zu fahren, sagte der Formel-2-Champion: "Es ist einer der schönsten Plätze, um ein Formel-1-Auto fahren zu sehen. Es ist keine große Strecke, aber mit viel Historie verbunden."
So lief seine Testfahrt
Schumacher drehte mehr als 50 Runden in Fiorano, legte dazu einige Übungsstarts hin. Am Ende konnte der 21-Jährige ein positives Fazit ziehen: "Ich fühle mich nun noch besser vorbereitet. Jeder Kilometer in einem Formel-1-Wagen ist wichtig", sagte er: "Es war schön, ich hatte viel Spaß. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, wir sind gut durch den Plan durchgekommen." Schumacher absolviert seinen insgesamt dritten Test für Ferrari: 2019 durfte er erstmals in Bahrain ein Formel-1-Auto bewegen, im vergangenen Herbst folgte seine Premiere mit dem SF71H in Fiorano, mit dem er am Freitag erneut testen wird.
Saisonstart am 28. März in Bahrain
Generell läuft seine Saisonvorbereitung auf Hochtouren. Den Trainingsschwerpunkt legte er vor allem auf die Nackenmuskulatur und seine Ausdauer. In seinem Haas-Boliden wird der 21-Jährige wohl erst bei den offiziellen Wintertests vom 12. bis 14. März in Bahrain fahren dürfen. Zwei Wochen später, am 28. März, beginnt Schumachers Formel-1-Karriere beim Großen Preis von Bahrain dann endlich auch ganz offiziell mit dem ersten Rennen. Dann wird er mit seinem Teamkollegen Nikita Mazepin um Punkte fahren und seinen Formel-1-Traum leben: "Ich fühle mich bereit", sagte er selbstbewusst.
Weniger Training
Was Mick am Anfang aber treffen wird: Die Trainingszeit an den Rennwochenenden wurde gekürzt. Am Freitag dauern die beiden Sessions nur noch 60 statt wie bislang 90 Minuten. Das dritte Training am Samstag dauert wie gehabt eine Stunde. Somit verlieren Rookies wie Schumacher im Vergleich zur Vergangenheit eine Stunde Vorbereitungszeit. Die ist vor allem als Neuling unbezahlbar.
Hohe Erwartungen
Die Erwartungen an den jungen Schumacher sind groß, auch wenn vielen klar sein dürfte, dass im Haas nicht viel zu holen sein wird. Der langjährige Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo warnt zum Beispiel vor überzogenen Erwartungen. "Der Name ist nicht genug, um zu gewinnen, dazu gehört mehr", sagte der 73 Jahre alte Italiener in einem Interview der "Sport Bild": "Es ist gut, dass man ihn bei Haas in einem Team aus der zweiten Reihe und ohne Druck fahren lässt. Es ist wichtig, dass er dort wächst, Erfahrungen und Fortschritte macht", sagte di Montezemolo.