Hamilton, Vettel, Bottas und Co.: Das Abschlusszeugnis für die Topstars der Formel 1 in der Saison 2020
Hamilton, Vettel und Co.: Das Abschlusszeugnis für die Topstars der Formel 1
Der übliche Klassenprimus, ein Sorgenkind, ein Streber und sogar ein Superheld: ran.de mit dem Abschlusszeugnis der Formel-1-Topfahrer.
Lewis Hamilton (Mercedes)
Einmal mehr der Klassenprimus. Immer auf den Punkt da, immer am Limit, meistens mit dem Maximum. Er überholte Legende Michael Schumacher in Sachen Siegen und zog in WM-Titeln mit sieben mit Schumi gleich. Dazu stellte er seinen Teamkollegen Valtteri Bottas mal wieder deutlich in den Schatten. Ungefährdet und in dieser Saison einmal mehr unerreicht. ran.de-Note: 1
Valtteri Bottas (Mercedes)
Das Mercedes-Sorgenkind. Kommt stets mit Schwung aus der Winterpause, hält eine Zeit lang mit und muss dann deutlich abreißen lassen. Seit 2017 ist er nicht mehr als eine verlässliche Nummer zwei. Gut für den Teamfrieden, schlecht für die Spannung. Dass er zuletzt in Bahrain von Hamilton-Ersatz George Russell dominiert wurde, bereitet Mercedes Kopfzerbrechen. ran.de-Note: 5
Max Verstappen (Red Bull)
Für ihn ist es angesichts seiner Ambitionen und angesichts seines Könnens eine eher solide Saison. Kann Mercedes hin und wieder ärgern (zwei Saisonsiege), aber nicht nachhaltig, was in den meisten Fällen an seinem Auto beziehungsweise der Mercedes-Dominanz oder an Pech liegt. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als auf 2021 zu hoffen. ran.de-Note: 2-
Alexander Albon (Red Bull)
Seine Zukunft bei Red Bull ist offen – ihm unterlaufen in Qualifying und Rennen zu viele Fehler, zu selten kann er das Potenzial des Autos abrufen. Das Potenzial zeigt sein Teamkollege Verstappen, gegen den Albon nicht nur verliert, sondern mit Abständen von rund einer halben Sekunde im Qualifying sehr deutlich unterliegt. Im Kampf um den Titel ist ein Fahrer, der so deutlich abfällt, ein echtes Problem. ran.de-Note: 5
Daniel Ricciardo (Renault)
Seinen Teamkollegen Esteban Ocon beherrscht er locker. Er sorgt zudem mit seinem ersten von zwei Podestplätzen dafür, dass sich Renault-Teamchef Cyril Abiteboul ein Tattoo stechen lassen muss. Auch sein berühmter "Shoey-Jubel" kehrt endlich zurück. Dafür kehrt der Australier den Franzosen den Rücken: Er fährt 2021 für McLaren. ran.de-Note: 3
Sebastian Vettel (Ferrari)
Eine bittere Saison, die schlechteste seiner Karriere. Was natürlich vor allem an seinem Auto liegt, sein Ferrari ist unfahrbar und nicht konkurrenzfähig. Auch die unschöne Trennung von Ferrari wird mit in seine Leistung reingespielt haben. Aber: Auch dem Deutschen sind im Laufe der Saison zahlreiche, teilweise auch haarsträubende Fehler unterlaufen. ran.de-Note: 4
Charles Leclerc (Ferrari)
Hat wie Vettel eine echte Gurke unter dem Hintern, dabei aber zum einen den Vorteil, dass Ferrari alles auf den Mann der Zukunft ausrichtet. Gepaart mit seinem unstrittigen Talent und Können fährt er zwei Podiumsplätze ein und lässt seinen Teamkollegen deutlich hinter sich (98 zu 33 Punkte). Unter den Umständen eine gute Saison. ran.de-Note: 2-
Sergio Perez (Racing Point)
Er kann einem leid tun: Er ist als Gesamtvierter der beste Fahrer, der nicht in einem Mercedes oder Red Bull sitzt, ist sogar besser als Alex Albon. Ein Cockpit für 2021 hat er aber trotzdem nicht. Nur die Hoffnung, dass bei Red Bull vielleicht doch noch ein Platz frei wird. Gibt mit starken Leistungen ein prima Bewerbungsschreiben ab. ran.de-Note: 2
Lance Stroll (Racing Point)
An ihm scheiden sich bekanntlich die Geister: Ist er nur wegen des Geldes seines Vaters Lawrence in der Formel 1 und bei Racing Point? Er fährt zwar deutlich weniger Punkte als Perez ein (75 zu 125), zeigt sich aber durchaus verbessert mit einigen Highlights wie zwei Podestplätzen. 2021 kommt Sebastian Vettel als Teamkollege. ran.de-Note: 4+
Carlos Sainz (McLaren)
Nach einer eher schwachen ersten Saisonhälfte liefert er ab, punktet in den letzten sieben Rennen in Serie. Auch er kann einem leid tun: Der Spanier wird mit McLaren Gesamtsechster – und wechselt jetzt zu Ferrari. ran.de-Note: 3+
Lando Norris (McLaren)
Ist als Klassenclown weiterhin ein Gewinn für die Formel 1, er liefert aber auch sportlich ab. Mit 97 zu 105 Punkten muss er seinem Teamkollegen Carlos Sainz zwar den Vortritt lassen, er zeigt aber immer wieder, warum er zu den Top-Talenten der Formel 1 zählt. Er hat sich ohne Frage etabliert. ran.de-Note: 3
Kimi Räikkönen (Alfa Romeo)
Zweimal fährt der Finne in die Punkteränge. Er sitzt in einem wegen des Ferrari-Motors schwächelnden Alfa Romeo, sitzt aber eine eher belanglose Saison ab. So belanglos und blass, dass man sich fast schon wundert, dass Räikkönen seine Karriere fortsetzt. Aber immerhin ist er als Typ immer ein Gewinn. ran.de-Note: 4
Der Streber
George Russell, das Toptalent. Im Williams ist er sportlich chancenlos, hat aber seinen Teamkollegen Nicholas Latifi im Griff. In Bahrain zeigt er schließlich als Ersatz von Hamilton im Mercedes, was er drauf hat. Ist bei den Silberpfeilen der Mann der Zukunft. ran.de-Note: 2
Der Coole
Nico Hülkenberg, der Feuerwehrmann. Springt in insgesamt drei Rennen bei Racing Point ein und ist sofort auf Tempo. Fährt damit die Bewunderung des Fahrerlagers ein und bringt sich in Stellung für ein mögliches Cockpit bei Red Bull. Ob es reicht, wird sich bald entscheiden. ran.de-Note: 2-
Der Superheld
Romain Grosjean überlebt den Horrorcrash von Bahrain und sichert sich die Hauptrolle in einem echten Helden-Epos inklusive Happy End. Sportlich bekommt er nicht viel auf die Reihe in einem unterlegenen Haas, aber als "Superman" macht er zum Glück alles richtig, als er dem unglaublichen Inferno entkommt.