In der neuen Saison Ersatzfahrer bei Ferrari: Die bisherige Karriere von Mick Schumacher
Ferrari ruft! Die Karriere von Mick Schumacher
Mick Schumacher hat seine erste Saison in der Formel 1 hinter sich gebracht. Nun wurde er von Ferrari zum Ersatzfahrer bestimmt. Mick ist weiter auf den Spuren seines Vaters. ran zeigt seinen Werdegang vom Kart-Spross zum Formel-1-Piloten.
Anfänge im Kart-Sport
Mit gerade einmal neun Jahren begann für Mick Schumacher im Jahr 2008 die Motorsport-Laufbahn. Wie so gut wie alle späteren Formel-1-Stars, machte auch der in der Schweiz geborene Mick seine Anfänge im Kart-Sport. Zu diesem Zeitpunkt ging Michael Schumachers Sohn aber nicht unter seinem richtigen Nachnamen an den Start, sondern als Mick Betsch. Durch die Verwendung des Geburtsnamen von Mutter Corinna erhoffte sich die Familie Schumacher möglichst wenig Aufmerksamkeit für den damals Neunjährigen.
Anfänge im Kart-Sport
Sechs Jahre lange saß Schumacher in weiterer Folge im Kart und nahm später als Mick Junior bei diversen nationalen und internationalen Juniorenmeisterschaften teil. Da Micks Talent nicht lange geheim gehalten werden konnte und der damalige Teenager unter anderem bei Welt- und Europameisterschaften jeweils auf Platz zwei landete, wurde die internationale Presse auf den Schumacher-Sprössling aufmerksam. Das war's dann auch mit der möglichst kleinen medialen Aufmerksamkeit für das damalige Kart-Talent.
Einstieg in Formel 4
Schon 2014 machte Mick seine ersten Testfahrten in der Formel 4, damals für das Schweizer Team Jenzer Motorsport. Im Jahr darauf erhielt Schumacher bei Van Amersfoort Racing sein erstes Formel-4-Cockpit. Von diesem Zeitpunkt an startete er dann auch tatsächlich unter seinem richtigen Namen. Beim Formel-4-Debüt in Oschersleben schaffte es Schumi Junior als Neunter auf Anhieb in die Punkteränge. Noch am selben Rennwochenende durfte Mick in Oschersleben beim dritten Rennen auf der Strecke dann auch gleich über den ersten Sieg jubeln.
Deutlicher Entwicklungssprung in Formel 4
Doch schon beim nächsten Formel-4-Rennen, im österreichischen Spielberg, brach sich Schumacher die Hand und fiel anschließend aus. Die erste Saison in der Formel 4 beendete die deutsche Motorsport-Hoffnung auf Platz zehn der Gesamtwertung, deutlich hinter seinem Teamkollegen Joey Mawson, der im Gesamt-Ranking Dritter wurde. Sein zweites Jahr in der Formel 4 bestritt Schumacher für das Prema Powerteam, bei dem er in weiterer Folge einige Jahre bleiben sollte. Diese Partnerschaft wurde nämlich auf Anhieb zu einer Erfolgsgeschichte. Schumacher gewann 2016 in der italienischen Formel-4-Serie unter anderem die beiden ersten Rennen in Misano sowie je ein weiteres in Imola, Campagnano di Roma und Monza. Bei der deutschen Formel-1-Meisterschaft siegte Schumacher erneut in Oschersleben, beendete die Saison in der italienischen und deutschen Rennserie jeweils auf Platz 2.
Aufstieg in Formel 3
In der Saison 2016/17 trat Schumacher wieder in der MRF Challenge Formel 2000 an und wurde mit vier Siegen und fünf weiteren Podestplätzen Dritter in der Gesamtwertung. Direkt danach folgte für ihn der Aufstieg in die Formel 3, wo Mick erneut für das Prema Powerteam startete. Die erste Saison in der neuen Rennserie verlief etwas enttäuschend. Nach lediglich einem Podestplatz (in Monza) landete der Sohn des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters lediglich auf Rang zwölf der Fahrerwertung.
Sensationeller Titel in Formel 3
Wie schon zuvor in der Formel 4, entwickelte sich Schumacher auch in der höheren Rennserie im zweiten Jahr. So feierte er im Juli 2018 im belgischen Spa am fünften Rennwochenende der Saison seinen ersten Formel-3-Sieg, obwohl er nur von Platz sechs aus ins Rennen ging. Vater Michael fuhr einst seinen ersten Formel-1-Sieg in Spa ein. Bereits zuvor schaffte es Mick bei den Rennen in Mogyorod und Zaandvort als Dritter jeweils auf das Podest der Formel-3-Serie. Und auch nach dem Spa-Sieg ging es stark weiter - so stark, dass das Motorsport-Talent mit 365 Punkten sogar den Titel in der Formel 3 holte.
Wechsel in Formel 2 und Titel im zweiten Jahr
Die starke zweite Saison in der Formel 3 eröffnete Schumacher die Chance, 2019 in die Formel 2 zu wechseln, wo er weiterhin im Prema-Powerteam-Cockpit saß. Seinen einzigen Podestplatz in der ersten Formel-2-Saison holte Schumacher bei einem Sprintrennen auf dem Hungaroring, wurde letztlich Zwölfter in der Gesamtwertung. In der Saison 2020, die durch die Corona-Pandemie unterbrochen wurde, sollte Mick wieder einen enormen Entwicklungssprung machen. In 20 der 24 Rennen fuhr Mick in die Punkte, konnte zwei Hauptrennen gewinnen und krönte sich am Saisonende in einem spannenden Finale zum Formel-2-Champion.
Ferrari Driver Academy
Bereits vor dem Gewinn der Formel 2 hatte Mick einen wichtigen Karriereschritt geschafft. Nach seiner ersten Formel-2-Saison nahm ihn Ferrari ins Nachwuchsförderprogramm auf. Somit war gewährleistet, dass Schumacher in weiterer Zukunft zwei Mal pro Jahr die Möglichkeit hat, in der Formel 1 bei Tests teilzunehmen. "Ich bin überglücklich, dass meine Zukunft im Motorsport rot sein wird. Dies ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, und ich kann nur von dem immensen Know-how profitieren, das dort gebündelt ist. Ich werde alles dafür tun, meinen Traum von der Formel 1 zu verwirklichen", sagte Schumacher nach seiner Vertragsunterzeichnung. Vater Michael fuhr von 1996 bis 2006 für Ferrari und holte fünf seiner sieben Weltmeistertitel im Cockpit des italienischen Rennstalls.
Formel-1-Test für Alfa Romeo
Auch für Alfa Romeo durfte Mick testen. Auf dem Nürburgring drehte er 2020 seine Runden im Formel-1-Boliden. Experten gingen davon aus, dass er in der darauffolgenden Saison ein Formel-1-Cockpit bei Alfa Romeo bekommen würde - neben Ex-Weltmeister Kimi Raikkönen. Doch es kam anders.
Debütsaison in der Formel 1 für Haas
Im Alter von 21 Jahren unterschrieb Mick Schumacher seinen ersten Formel-1-Vertrag beim Rennstall von Haas. Gemeinsam mit dem ebenfalls jungen Nikita Mazepin ging er 2021 in einem unterlegenen Auto an den Start. Im Head-to-Head-Duell konnte sich Mick aber von Beginn an gegen seinen russischen Teamkollegen durchsetzen. Bei seinem Debüt in Bahrain fuhr Schumacher - mit dem berühmten Kürzel MSC, welches auch sein Vater trug - auf Platz 16.
Solide Debütsaison
Auch im Saisonverlauf setzte sich Mick im teaminternen Duell durch. Seine beste Platzierung fuhr er beim Großen Preis von Ungarn ein, wo er auf Platz zwölf landete. Am Ende belegte er im Fahrerranking Platz 19. Im einem undankbaren Ranking schaffte es Schumacher allerdings auf Platz eins. Mit über vier Millionen Euro verursachte er den meisten Schaden aller Formel-1-Piloten. Mentor und Freund Sebastian Vettel beschwichtigte im "Blick": "Im ersten Jahr musst du eben noch viel lernen. Und wenn dir dieser Prozess nicht mehr gegönnt wird, dann wird es schwer. Ich wünsche ihm für 2022 ein besseres Auto, das seinem Talent gerecht wird."
Ersatzfahrer für Ferrari
Die Rufe Vettels wurden zumindest teilweise erhört. In der kommenden Saison 2022 ist Mick, gemeinsam mit Antonio Giovinazzi, Ersatzfahrer bei Ferrari. Sollte also entweder Charles Leclerc oder Carlos Sainz ausfallen, würden Schumacher oder Giovinazzi in die Bresche springen. Dann dürfte Mick endlich für den Rennstall an den Start gehen, für den sein Vater fünf WM-Titel gewann.