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Motorsport Formel 1

30 Runden in Rot: Lewis Hamiltons erste Ferrari-Meter im SF-23

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© Davide Cavazza

Der neue Karriereabschnitt von Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton hat ganz offiziell begonnen. Der Brite ist am Mittwoch in Fiorano bei einer privaten Testfahrt erstmals in einem Formel-1-Ferrari auf die Rennstrecke gegangen.

Um exakt 9:16 Uhr Ortszeit verließ der Ferrari-Neuling zum ersten Mal die Garage im recht nebligen Italien. Unterwegs ist er am Mittwoch im SF-23, dem Auto aus der Saison 2023, mit dem die Scuderia damals einen Rennsieg holte und WM-Dritter wurde.

Kurz zuvor wurden erstmals Bilder des Briten im roten Rennanzug gezeigt und zudem der neue Helm präsentiert, mit dem Hamilton in der Saison 2025 an den Start gehen wird. Dabei geht der 40-Jährige im Grunde zurück zu den Wurzeln, denn der Helm ist komplett in Gelb gehalten und wird lediglich von ein paar roten Akzenten ergänzt.

Zunächst war er dabei auf speziellen Demo-Regenreifen von Pirelli unterwegs, bevor er im Laufe des Vormittags auf die harten Slicks wechselte, als sich die Wetterbedingungen aufhellten. Er absolvierte Stints von bis zu zehn Runden ohne nennenswerte Probleme, abgesehen von einigen blockierenden Rädern in der Haarnadelkurve aufgrund der fast eisigen Bedingungen.

Noch vor der Mittagspause kehrte der Regen jedoch zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Brite unter den Augen hunderter begeisterter italienischer Fans 30 Runden oder 89 Kilometer im Ferrari absolviert.

Hamilton: "Eines der besten Gefühle"

"Ich hatte das Glück, in meiner Karriere viele Premieren zu erleben, vom ersten Test über das erste Rennen, das Podium, den Sieg und die Meisterschaft. Ich war mir also nicht sicher, wie viele Premieren ich noch erleben würde, aber heute Morgen zum ersten Mal in einem Ferrari zu fahren, war eines der besten Gefühle meines Lebens", resümiert Hamilton den Tag.

"Als ich das Auto startete und durch das Garagentor fuhr, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Es erinnerte mich an das allererste Mal, als ich ein Formel-1-Auto testete, es war ein so aufregender und besonderer Moment, und hier bin ich nun, fast zwanzig Jahre später, und spüre diese Emotionen wieder", so der Brite.

Ich wusste schon von außen, wie leidenschaftlich die Ferrari-Familie ist, von allen im Team bis zu den Tifosi! Aber dies nun als Ferrari-Fahrer aus erster Hand zu erleben, war beeindruckend", sagt er. "Diese Leidenschaft fließt durch ihre Adern, und man kann nicht anders, als sich von ihr anstecken zu lassen."

"Ich bin so dankbar für die Liebe, die ich in dieser Woche von allen in Maranello gespürt habe. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, aber ich kann es kaum erwarten, anzufangen."

Auch Leclerc mit erstem Einsatz 2025

Am Nachmittag durfte auch Teamkollege Charles Leclerc ins Lenkrad greifen, der 14 Runden auf der italienischen Strecke fuhr.

"Der erste Tag im Auto ist immer ein tolles Gefühl nach den Feiertagen", sagt der Monegasse. "Es ist gut, wieder auf der Strecke zu sein und zu sehen, dass so viele Fans gekommen sind, um uns zu sehen. Es ist sehr motivierend, all diese Begeisterung um das Team herum zu spüren. Es war ein guter Tag, auch wenn es ein bisschen geregnet hat, als ich gefahren bin."

"Natürlich war es schön zu sehen, wie Lewis seine ersten Runden in einem Ferrari drehte, was ein besonderer Moment für das Team und für ihn war. Jetzt freue ich mich darauf, nächste Woche wieder im Auto zu sitzen und mit der harten Arbeit für die kommende Saison zu beginnen", so Leclerc.

Vasseur: "Emotionales Gefühl"

Auch für Teamchef Frederic Vasseur war der Mittwoch ein besonderer: "Wie jedes Jahr ist das erste Mal, wenn man auf die Strecke geht, ein bisschen wie der erste Tag in der Schule und ein ziemlich emotionales Gefühl, besonders heute, da es Lewis' erster Tag im Team war", sagt der Franzose.

"Einen neuen Fahrer willkommen zu heißen ist immer ein wichtiger Moment. Vielleicht war der heutige Tag für Charles weniger speziell, aber es war gut zu sehen, dass er fit und entspannt ist und sich darauf freut, wieder Rennen zu fahren."

"Was die technische Seite betrifft, so drehten Charles und Lewis ihre Runden bei nicht gerade bestem Wetter, aber sie kamen wieder in Schwung und tauchten vor dem ersten richtigen Test in einem Monat in Bahrain in die Strecke ein. Es war auch ein Warm-up für das Team in der Garage. Das war der einzige Zweck des heutigen Tages", so Vasseur.

Hamiltons aufregende Ferrari-Woche

Hamilton ist bereits die ganze Woche über in Maranello, um sein neues Team kennenzulernen. Am Montag besuchte er die berühmte Villa von Ferrari-Gründer Enzo Ferrari, bevor er später Teamchef Frederic Vasseur, Konzern-Geschäftsführer Benedetto Vigna und Vizepräsident Piero Ferrari traf und sich dem Team in der Fabrik vorstellte.

Dort wurde auch ein Sitz für ihn angepasst und erste Prozeduren im Simulator durchgegangen. "Es gibt Tage, an die man sich für immer erinnern wird, und der heutige Tag, mein erster als Ferrari-Fahrer, ist einer davon", schrieb Hamilton am Montag in einem Instagram-Post.

"Ich hatte das Glück, in meiner Karriere Dinge zu erreichen, die ich nie für möglich gehalten hätte, aber ein Teil von mir hat immer an dem Traum festgehalten, in Rot zu fahren. Ich könnte nicht glücklicher sein, diesen Traum heute zu verwirklichen."

"Heute beginnen wir eine neue Ära in der Geschichte dieses ikonischen Teams, und ich kann es kaum erwarten, zu sehen, welche Geschichte wir gemeinsam schreiben werden."

Hamiltons erster "echter" Formel-1-Ferrari für die Saison 2025, der bislang noch keinen offiziellen Namen hat, wird am 19. Februar vorgestellt.

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