Motorsport Formel 1
Alpine vor Vertrag mit Jack Doohan: Eine Chance weniger für Mick Schumacher
Mick Schumacher wird 2025 aller Voraussicht nach nicht für Alpine Formel 1 fahren. Das haben Recherchen von Motorsport.com Italien, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com, ergeben. Demnach soll Alpine-Junior Jack Doohan in der kommenden Saison Teamkollege von Pierre Gasly beim französischen Werksrennstall werden.
Doohan hatte am 3. Juli in Le Castellet einen Testtag in einem A522 aus der Saison 2022 bestritten. Am Vormittag kam er zum Einsatz, am Nachmittag übergab er das Auto an Mick Schumacher, der ebenfalls als Kandidat für das zweite Alpine-Stammcockpit gehandelt wurde.
Alpine gab von dem Test keine Rundenzeiten bekannt. Der (scheidende) Teamchef Bruno Famin erklärte hinterher nur: "Der Test lief gut für beide. Beide hatten ein ziemlich ähnliches Programm, und beide haben das sehr gut gemacht. Das ist für beide prima."
In den Medien war von einem Shootout um das Cockpit die Rede - allerdings nur für den Fall, dass Carlos Sainz bei Alpine absagen würde. Der Spanier war Wunschkandidat Nummer 1, seit Flavio Briatore als Sonderberater an Bord kam, hat sich nun aber auf einen Wechsel zu Williams festgelegt.
Doohans Vertrag mit Alpine soll Stand heute noch nicht unterschrieben sein. Den Recherchen zufolge ist das jedoch nur noch reine Formsache. Die Formalitäten könnten bereits vor dem Shutdown erledigt werden, der Ende dieser Woche beginnt. Und dann womöglich auch die offizielle Kommunikation.
Für Doohan spricht auch: Der neue Alpine-Teamchef Oliver Oakes war bislang Chef des Hitech-Nachwuchsteams, für das der junge Australier 2019 Formel 3 gefahren ist. Und die Beförderung rechtfertigt auch die Entscheidung, ihn 2022 aus dem Red-Bull-Juniorteam abgeworben zu haben, in dem er von 2017 bis 2021 gefördert wurde.
Alpine hat ihm seither Formel-1-Tests auf mehreren Grand-Prix-Strecken ermöglicht, unter anderem in Budapest, Doha, Le Castellet, Monza, Spa-Francorchamps und Zandvoort. Außerdem hat er in Mexiko-Stadt, Abu Dhabi, Montreal und zuletzt in Silverstone bereits sechsmal an Freitagstrainings teilgenommen.
Erst diese Woche war Doohan bei einem Pirelli-Reifentest in Spa im aktuellen A524 unterwegs, anstelle von Esteban Ocon, der eigentlich für den Test vorgesehen war.
Sollte Doohan tatsächlich den Zuschlag erhalten, wären in der Formel 1 2025 wahrscheinlich gleich drei Rookies am Start. Oliver Bearman ist bei Haas bereits bestätigt, und Andrea Kimi Antonelli gilt bei Mercedes als Favorit auf das freie Cockpit neben George Russell.
Für Mick Schumacher bleibt damit wahrscheinlich Sauber als letzter Strohhalm, an den er sich noch klammern kann. Allerdings: Dort ist jetzt Mattia Binotto neuer Chef und nicht mehr Andreas Seidl - und Binotto war derjenige, unter dessen Gesamtverantwortung Ferrari ihn Ende 2022 aus dem hauseigenen Nachwuchskader ziehen hat lassen.
Kleine Randnotiz: Mick Schumachers Vater Michael und Jack Doohans Vater Mick waren jahrelang eng befreundet. Michael und Corinna Schumacher haben seinen Sohn ausgerechnet nach der australischen Motorradlegende benannt. Dass die beiden Söhne eines Tages um ein Formel-1-Cockpit konkurrieren würden, war ihm damals wahrscheinlich noch nicht klar ...