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Motorsport Formel 1

Audi-Umbau: Muss noch jemand gehen?

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© Motorsport Images
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Kaum hat Audi seine jüngste Personalentscheidung im Formel-1-Team öffentlich gemacht und Teamboss Andreas Seidl sowie Projektleiter Oliver Hoffmann entmachtet, schon wird spekuliert: Es könnten bald noch weitere leitende Angestellte aus dem Rennstall aus Hinwil in der Schweiz ausscheiden müssen.

Der Blick verweist in seinem Bericht konkret auf den aktuellen Technischen Direktor bei Sauber, James Key, der als "Seidls Liebling" einst mit ihm von McLaren zu Sauber gewechselt war. Außerdem stünde Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi vor der Ablösung, und hier zeichne sich schon ein möglicher Nachfolger ab: Der derzeitige Aston-Martin-Teamchef Mike Krack könnte bald zu Sauber wechseln.

Formel-1-Experte Ralf Schumacher aber warnt Audi vor zu vielen Eingriffen und sagt bei Sky: "Man muss sich nur bewusst sein, dass in der Formel 1 ständige Personalwechsel in der Führungsebene nix Gutes sind."

Schon der jetzige Wechsel um Seidl und Hoffmann, die durch den früheren Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ersetzt werden, sei ein "sehr großer Knall", erklärt der sechsmalige Grand-Prix-Sieger.

Schumacher führt die neue Situation auf interne "Spannungen" zwischen Hoffmann und Seidl zurück und meint, "dass dieser Kampf auch dazu geführt hat, dass man die Entscheidung getroffen hat. Das ist auch sehr überraschend für Andreas Seidl, da bin ich mir sehr sicher."

Er halte den Wechsel jedoch für "sehr interessant" und sei "gespannt" auf die weiteren Entwicklungen in Hinwil. "Es ist Audi zumindest gelungen, mit Mattia Binotto einen erfahrenen Mann zu holen - was wichtig ist. Er kann sicherlich einen guten Job machen. Aber das ist für ihn auch eine Riesenaufgabe", sagt Schumacher.

Waren Seidl bei Sauber die Hände gebunden?

Er wirbt aber auch um Verständnis für Seidl und dessen bisheriges Wirken in Hinwil. Der Deutsche habe "mit stumpfen Waffen gekämpft", weil der Aufbau des Audi-Werksteams nicht so konsequent betrieben worden sei, wie man es sich vielleicht erhofft hatte.

Schumacher: "Das Projekt stand bei Audi tatsächlich auf der Kippe, weil es wohl scheinbar einen kleinen Rechenfehler gegeben hat, der sich auf eine Milliarde beläuft. So hört man zumindest. Dadurch wurde in Frage gestellt, was passiert. Das Team musste refinanziert werden, weil keine Gelder geflossen sind."

Aus diesem Grund habe man für die Formel-1-Saison 2024 nochmals an Guanyu Zhou als Fahrer festgehalten und dessen Sponsorengelder mitgenommen, meint Schumacher.

Es habe in dieser Ausgangslage "gar nichts passieren" können an Weiterentwicklung im Team. "Man konnte keine Leute einstellen und keine Perspektive bieten. Dann hat man das ganze Thema einfach laufen lassen, wie es vorher war", sagt Schumacher.

Nachsatz: "Bei aller Sympathie, die ich für das Team hege, aber bei Sauber muss sich einiges ändern." Ob durch weitere Personalentscheidungen, das ist noch offen.