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Formel 1

Bahrain-GP: Die unglaubliche Wiederauferstehung des Fernando Alonso

  • Aktualisiert: 05.03.2023
  • 20:46 Uhr
  • ran.de / Tobias Wiltschek
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© Getty Images

Fernando Alonso liefert beim Sieg von Max Verstappen in Bahrain allerbestes Formel-1-Spektakel. Im Alter von 41 Jahren dreht er die Zeit zurück. Selbst der Rivale huldigt ihm.

Von Tobias Wiltschek

Fiesta Espana in der Wüste – und Fernando Alonso mittendrin!

Mit 41 Jahren rast der Spanier in der Formel 1 wieder aufs Podium und hat so viel Spaß wie lange nicht mehr.

Sein neues Team Aston Martin machte schon das gesamte Wochenende über auf dem Kurs von Sakhir einen sensationell starken Eindruck.

Aber dass die Briten es wirklich auf das Podium schaffen können? Das Team, das in der vergangenen Saison mit dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel nur Siebter der Konstrukteurswertung wurde? Eigentlich kaum zu glauben, auch wegen der starken Konkurrenz von Red Bull, Mercedes und Ferrari.

Auch Alonso selbst schien dem Braten nicht so recht zu trauen. "Das Gefühl nach dem Test war, dass es zu schön ist, um wahr zu sein", lächelte er. "Man erwartet immer, dass man zurück in die Realität kommt, aber es scheint wahr zu sein."

Dass er den Traum wahr machen wollte, demonstrierte Alonso von Beginn an. Selbst von einem komplizierten Start, bei dem er ausgerechnet mit seinem Teamkollegen Lance Stroll fast kollidiert wäre und etwas zurückfiel, ließ er sich nicht irritieren.

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Alonso dreht die Zeit zurück

"Dann musste ich eben auf der Strecke überholen", feixte der Asturier nach dem Rennen. Wie sehr es ihm gefallen hat, sich mit diesem Auto Position um Position den Podestplätzen zu nähern, hörte man ihm schon während des Rennens an.

Es war in der 38. Runde, als Alonso die Zeit zum ersten Mal zurückdrehte. In einem knallharten Duell mit seinem ewigen Rivalen Lewis Hamilton hatte der Weltmeister von 2005 und 2006 das bessere Ende für sich – und jauchzte in seinem Auto: "Yes, let's go."

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Max Verstappen Sieg
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Verstappen holt Sieg - Alonso gelingt Mega-Coup

Favoritensieg zum Auftakt der neuen Formel-1-Saison. Max Verstappen gewinnt in Bahrain vor seinem Red-Bull-Kollegen Sergio Perez. Fernando Alonso komplettiert das Podium, Nico Hülkenberg hat Pech.

  • 05.03.2023
  • 18:21 Uhr

Dieses Manöver beeindruckte sogar Helmut Marko. "Das war ein sehenswerter Kampf mit Hamilton. Härtestes, aber faires Racing, richtig old-school", lobte der Red-Bull-Motorsportchef bei "Servus TV".

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Alonso verdrängt Landsmann vom Podium

Und genauso ging es weiter. Acht Runden später, das nächste Duell, das nächste Manöver. Jetzt erwischte es mit Carlos Sainz den Ferrari-Piloten, der im Qualifying noch schneller war als Alonso.

Im Rennen aber hatte auch Alonsos Landsmann keine Chance, zumal seine Reifen immer mehr abbauten. Der Routinier saugte sich heran, ging vorbei und funkte zum Abschied den nächsten Freudenschrei an die Box: "Yes! Bye, bye."

Jetzt war der Vollblut-Racer endgültig in seinem Element. Das Rennen war noch gar nicht zu Ende, da schwärmte er am Funk: "Dieses Auto ist so wunderbar zu fahren."

Die letzten zehn Runden hätten sich ziemlich lang angefühlt, "weil ich die Zielflagge sehen und auf dem Podium stehen wollte", grinste er nach dem Rennen. "Ansonsten war das Auto schön zu fahren, und ich hätte noch eine Stunde alleine auf der Strecke fahren können."

Nachdem er die letzten Runden auch noch problemlos überstanden hatte, war es dann auch amtlich. Hinter den beiden Red-Bull-Überfliegern Max Verstappen und Sergio Perez fuhr Alonso im Aston Martin auf Platz drei und bescherte dem Team das erste Podium seit Vettels zweitem Platz in Aserbaidschan 2021.

Auch Alonsos letzte Podiumsplatzierung ist noch nicht allzu lange her. Vor knapp anderthalb Jahren wurde er im Alpine-Renault in Katar Dritter.

Marko: "Er fährt in der Form seines Lebens"

Doch während der Erfolg von damals getrost als Eintagsfliege durchgehen kann, steht der dritte Platz von Bahrain 2023 auf einem viel stabileren Fundament. Das letzte Mal nach dem ersten Rennen so gut gefühlt, habe er sich 2013, sagte Alonso. Damals fuhr er noch für Ferrari.

Bei Red Bull jedenfalls sind sie vor Alonso gewarnt. "Wenn der gleich hinter uns gewesen wäre, dann wäre die Herausforderung größer gewesen", sagte Marko und sprach das aus, was viele Formel-1-Fans denken: "Alter spielt scheinbar keine Rolle. Er fährt in der Form seines Lebens."