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Motorsport Formel 1

Christian Horner: Max Verstappen so gut in Form wie noch nie

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© Red Bull Content Pool

Die neue Formel-1-Saison 2025 steht vor der Tür, und die Diskussionen über Favoriten und Außenseiter laufen heiß. Während Ferrari und McLaren hoch gehandelt werden, scheint Red Bull nicht mehr der unangefochtene Favorit zu sein, der man in den vergangenen Jahren war.

Zwar konnte Max Verstappen seinen vierten WM-Titel einfahren, in der Konstrukteurs-WM wurde Red Bull aber nur Dritter und schien mit dem RB20 vor allem in der zweiten Saisonhälfte Probleme zu haben. Dass man daher nicht als Favorit in die Saison geht, ist für Teamchef Christian Horner aber kein Problem.

"Manchmal ist es gut, nicht der Favorit zu sein, denn das setzt andere unter Druck", meint der Brite. "Lando [Norris] kann gerne als Favorit ins erste Rennen gehen, aber bis wir zu diesem ersten Rennen kommen, hat das keine Bedeutung."

Zumindest für den letzten Halbsatz würde Verstappen seinem Teamchef Recht geben: "Es spielt keine Rolle, worüber geredet wird", kann er mit den Prognosen vor der Saison nicht viel anfangen. Auch der Frage nach der engen Saison, die man bei McLaren voraussieht, weicht der Niederländer mit der gleichen Begründung aus.

"Ich habe noch nicht einmal mein Auto gefahren, und keiner hat die anderen Autos gesehen, von daher kann man darüber spekulieren, aber um ehrlich zu sein, ist das nur vergeudete Energie", winkt er ab.

Bei Red Bull denke man ohnehin nicht über die Konkurrenz nach: "Wir fokussieren uns auf uns selbst. In jedem Jahr lernst du, was du an deinem Auto verbessern willst, und das werden wir für dieses Jahr versuchen."

Red Bull muss aufholen

Eine verbesserte Performance wäre auch notwendig, will Verstappen 2025 einen fünften Titel folgen lassen. Denn Red Bull war in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr die treibende Kraft und blieb zwischenzeitlich zehn Rennen ohne Sieg.

Beim RB20 ging der Faden ab Miami irgendwie verloren. Während die Konkurrenz immer stärker wurde, wurde Red Bull gefühlt immer schwächer, konnte die Probleme aber lange Zeit nicht ausfindig machen.

Designer Adrian Newey hatte nach seinem Abgang sogar gesagt, dass sich bei Red Bull trotz früher erster Anzeichen niemand Sorgen gemacht hatte, weil das Team zu Saisonbeginn 2024 noch so dominant gewesen war. Auf diese Aussagen angesprochen, entgegnet Horner, dass er diese gar nicht gesehen habe.

"Aber ich denke, die Probleme sind tiefer verwurzelt als nur im letzten Jahr. Wenn man sich die Daten und einige der Charakteristika genau ansieht, erkennt man sie schon viel früher, sicherlich im Jahr 2023", sagt er.

Findet der RB21 den Faden des Vorgängers wieder?

"Es ging darum, sie zu entschlüsseln, um zu verstehen, welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass wir eine sehr spitze Leistung hatten, und ich denke, dass das Team sehr hart daran gearbeitet hat, das zu verstehen und es anzugehen", so der Brite.

Zumindest hatte Red Bull über den Winter genug Zeit, um an seinen Problemen zu arbeiten und mit dem RB21 die Lösung zu präsentieren. Ist das gelungen?

"Ich meine, daran arbeiten wir, und wir werden weiterhin versuchen, uns zu verbessern", meint Verstappen dazu. "Wir verstehen natürlich, woher die Probleme kamen, aber jetzt geht es darum, dem Auto eine bessere Balance zu geben."

"Natürlich kann man ein paar Ansätze ändern, aber ich denke, nur die Zeit wird zeigen, wie viel wir gefunden haben. Im Moment ist es wirklich schwer zu sagen, aber hoffentlich geht es in die richtige Richtung", so der Weltmeister.

Verstappen so gut in Form wie nie?

Am 27-Jährigen selbst gibt es hingegen keine Zweifel. Wenn überhaupt, dann ist er nur noch stärker geworden, warnt Horner die Konkurrenz: "Max sah vor der Saison noch nie so gut in Form aus, und jetzt hat er die Erfahrung eines viermaligen Weltmeisters. Er kennt den Job in und auswendig und scheint sehr motiviert zu sein."

Zudem scheint jeder Sieg und jeder Titel weiter Druck von Verstappen zu nehmen, meint der Teamchef. "Aber es schmälert nicht den Hunger, und jedes Mal, wenn er ins Auto steigt, brennt das Feuer in ihm hell. Er hat eine Aura von Erfahrung und Zuversicht um sich, die ihm das Gefühl gibt, dass er nichts mehr zu beweisen hat."

Gleichzeitig hebt Horner aber auch die Motivation des Teams hervor, das nach dem verlorenen Konstrukteurstitel wieder an die Spitze strebt. "Das tat weh", gibt er zu. "Aber wir sind alle motiviert, dass wir wieder beide Trophäen in den Schrank holen."

"Ich würde sogar sagen, dass es in Sachen Vorbereitung einer der besten Winter war", betont er. "Wir sind bereit, nächste Woche loszulegen."

Diese Worte dürfte Verstappen gerne hören, der hofft, dass sein Team ihm wieder die Mittel gibt, den Titel einzufahren. "Wenn wir konkurrenzfähig sind, dann bin ich sicher, dass wir wieder gewinnen können", sagt er. "Denn wir sind ein sehr starkes und sehr erfahrenes Team, das haben wir auch letztes Jahr bewiesen."

"Es war für uns ein wenig schwierig, aber trotzdem haben wir die bestmöglichen Ergebnisse für uns geholt, und das ist eine große Stärke des Teams", so Verstappen. "Im Moment weiß ich nicht, wo wir stehen - das weiß keiner. Aber in ein paar Wochen werden wir es wissen."

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