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Motorsport Formel 1

Christian Horner: Verstappen hat akzeptiert, dass die Dominanz vorbei ist

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© Motorsport Images
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Max Verstappen klingt verärgert am Funk, manchmal ernüchtert, zuletzt auch enttäuscht. Denn Red Bull dominiert in der Formel-1-Saison 2024 nicht mehr so wie zu Jahresbeginn: Verstappen ist schon seit dem Spanien-Grand-Prix im Juni ohne Sieg, so lange wie seit 2021 nicht mehr. Und parallel dazu wird McLaren immer stärker und hat mit Lando Norris in Zandvoort bereits zum dritten Mal in diesem Jahr gewonnen.

Deshalb sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner, man müsse der Realität ins Auge sehen. Und Verstappen kenne diese Realität inzwischen genau. "Ich glaube, er hat es akzeptiert", meint Horner.

Er macht seinen Eindruck am Verlauf des Niederlande-Grand-Prix fest, den Verstappen zunächst angeführt hatte. Beim Überholversuch von Norris leistete der Red-Bull-Fahrer dann kaum Gegenwehr und ließ seinen Rivalen ziehen.

Das spricht Bände, sagt Horner: "Max wusste, dass Lando das schnellere Auto haben würde. Das hatte sich schon am Freitag abgezeichnet. Max ist dann sehr versiert gefahren. Er hat sich gesagt, er verliert zwar sieben Punkte auf Lando, aber eben nicht mehr als das. Er hat sich also vorgenommen, das erforderliche Ergebnis einzufahren."

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Für Verstappen und Red Bull komme es im weiteren Saisonverlauf nämlich entscheidend darauf an, den aktuellen Vorsprung zu verwalten. "Man muss mit der WM-Situation im Hinterkopf fahren", sagt Horner und erklärt: "Wir hatten dieses Jahr schon sieben unterschiedliche Rennsieger. Wenn du also mal nicht gewinnen kannst, dann musst du Punkte mitnehmen."

Was aber nicht bedeute, dass Red Bull ab jetzt chancenlos sei. Zandvoort könne auch als Positivbeispiel für sein Team gelten, meint Horner: "Natürlich ist es nicht schön, um 22 Sekunden geschlagen zu werden, aber das zeigt nur: Wenn du dein Auto ins richtige Fenster kriegst, dann sind solche Ergebnisse möglich. Das haben wir auch zu Saisonbeginn schon gesehen."

Der deutliche McLaren-Sieg von Norris in den Niederlanden "schreckt uns also nicht auf", betont Horner. "Es schärft nur den Blickwinkel: Wir müssen die Kurve kriegen und die Trendwende schaffen."

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Das große Plus dabei ist der Punktevorsprung von Verstappen in der Formel-1-Fahrerwertung. "Wir können uns glücklich schätzen, dass McLaren zu Saisonbeginn noch nicht voll da war", sagt Horner. "So haben wir einen Puffer von 70 Punkten. Aber dieser Vorsprung kann sich rasch verringern."

Denn Norris fahre aktuell "gut" und er "tankt Selbstvertrauen" mit jedem neuen Erfolg, meint Horner. "Wir stehen deshalb unter Druck, darauf zu reagieren. Allerdings sind wir es seit Jahren gewohnt, um die WM zu fahren. Deshalb werden wir alles geben und in den restlichen neun Rennen mit allem kämpfen, was wir haben."