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Formel 1 Motorsport

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Australien

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© AFP/SID/WILLIAM WEST

LEWIS HAMILTON: Hier der Rekordweltmeister, dort der Mythos in Rot - von den Namen geht es in der Formel 1 nicht größer. Doch der Einstand von Lewis Hamilton bei Ferrari verlief holprig und "noch deutlich schlechter", als er befürchtet hatte. Lediglich Platz zehn sprang heraus, "sehr kompliziert" sei das Rennen gewesen. Und schlimmer noch: Das rote Rennauto wollte dem erfolgreichsten Fahrer der Formel-1-Geschichte einfach nicht folgen. Hamilton war also "dankbar, dass ich es von den Wänden fernhalten konnte. Denn da wollte es die ganze Zeit hin." Dazu lieferte sich der 40-Jährige über Funk einige Diskussionen mit dem Kommandostand - kurz und knackig formulierte es die Zeitung Tuttosport. Das Rennen sei "ein bitteres Erwachen für die italienischen Fans" gewesen.

LANDO NORRIS: Fans des Vizeweltmeisters dürfen dagegen träumen. Es scheint, als habe der Engländer seine Hausaufgaben gemacht. Was Lando Norris im makellosen McLaren in Melbourne ablieferte, war herausragend. Im Qualifying entriss er seinem Teamkollegen Oscar Piastri die Pole Position, im Rennen blieb er allen Widrigkeiten zum Trotz standhaft. In der Vorsaison hatte er in ähnlichen Situationen oftmals gepatzt, nun lieferte Norris unter großem Druck ab. Der Lohn: Erstmals seit 1029 Tagen heißt der Mann an der WM-Spitze nicht Max Verstappen - sondern Lando Norris.

MAX VERSTAPPEN: Über Katzen sagt man, sie hätten sieben Leben. Und irgendwie trifft das auch auf den Rennfahrer Max Verstappen zu. Immer, wenn der Niederländer abgeschrieben wird, findet er Lösungen. Sein Red Bull, sagte er schon vor dem ersten Rennen, sei "nicht das schnellste Auto". Doch während des Wochenendes steigerte er sich, im Rennen wurde dann klar, dass Verstappen wirklich in der Lage ist, McLaren zu fordern. Dabei kam ihm natürlich der Rennverlauf entgegen, Platz zwei wäre sonst wohl kaum möglich gewesen. Dieses entschlossene Zupacken, wenn sich eine Tür einen kleinen Spalt weit öffnet, ist eine ganz besondere Fähigkeit. Eine, die Verstappen zu vier WM-Titeln verholfen hat - und ihn auch in dieser Saison gefährlich macht.

NICO HÜLKENBERG: Was Sauber in 24 Rennen des Vorjahrs gelang, überbot Nico Hülkenberg beim ersten Versuch. Ganze vier Punkte hatte das schlechteste Team der Formel 1 in der vergangenen Saison gesammelt - nun sind es dank des Deutschen bereits deren sechs. "Deshalb haben wir ihn eingestellt", sagte Sauber-Berater Beat Zehnder bei Sky: "Er ist extrem ruhig im Auto. Er weiß, was er tut, wird nicht nervös." Vielleicht wird das Jahr 2025 doch gar nicht so schlimm für das künftige Audi-Team.

MERCEDES: Gemessen an der Tatsache, dass der neue Mercedes dazu neigt, die Reifen zu "kochen", waren die Plätze drei und vier von George Russell und Kimi Antonelli sehr gute Ergebnisse. Aber natürlich weiß Motorsportchef Toto Wolff, dass auf das Team noch viel Arbeit wartet. "Wir müssen einen besseren Job machen", sagte Wolff daher. Vor allem beim Reifenverschleiß seien Verbesserungen zwingend nötig, sonst sei die Konkurrenz zu schnell.

ROOKIES: Isack Hadjar weinte bittere Tränen, auf der rutschigen Strecke war der Rookie bereits in der Einführungsrunde in die Begrenzung gekracht - das Rennen war beendet, bevor er es aufnehmen konnte. Und auch die anderen Neueinsteiger mussten kämpfen. Jack Doohan (Alpine), Liam Lawson (Red Bull) und Gabriel Bortoleto (Sauber) schieden allesamt früh aus. Oliver Bearman (Haas) wurde Letzter - Antonellis vierter Platz war ein Lichtblick. "Hut ab an alle Rookies", sagte Nico Hülkenberg: "Ich hätte das heute nicht als mein erstes Rennen haben wollen. Das war brutal als Einstieg."

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Ich dachte manchmal, wir hätten drei Fahrer im Rennen." (Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der mit dem Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari noch immer etwas fremdelt.)

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