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Formel 1 Motorsport

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Japan

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© AFP/SID/Philip FONG

RED BULL UND MAX VERSTAPPEN: Die beiden müssen einfach in einem Atemzug erwähnt werden, denn Red Bull ist abhängig vom Formel-1-Weltmeister. Nur Max Verstappen kommt mit dem RB21 zurecht, das beweist der zwölfte Platz seines neuen Teamkollegen Yuki Tsunoda. Red Bull nimmt das in Kauf, der Fokus liegt einzig auf Verstappen, denn dass der Überflieger das Team bei ausbleibendem Erfolg verlassen könnte, ist nicht bloß eine wilde Phantasie, sondern eine reelle Gefahr. Verstappen zeigte an diesem Wochenende seine Extraklasse. Freitags haderte er noch, am Samstag holte er plötzlich die Pole Position und triumphierte tags darauf souverän. "Wenn wir alles richtig machen, können wir vorne mitfahren", sagte Verstappen, der in der WM nur noch einen Punkt hinter Lando Norris liegt: "Aber wir wollen mehr, also arbeiten wir hart."

MCLAREN: Beim Konstrukteur-Weltmeister herrschte Einigkeit, das Rennen wurde bereits am Samstag verloren. Weil Verstappen Lando Norris noch die Pole Position entriss und der Startplatz in Japan noch wichtiger als auf anderen Strecken ist. "Red Bull und Max hatten ein perfektes Wochenende und wir waren ein paar Millisekunden von der Perfektion entfernt", sagte Teamchef Andrea Stella. Das Ergebnis las sich dennoch gut: Die Plätze zwei für Norris und drei für Oscar Piastri zeigten die Überlegenheit McLarens im Vergleich zum Rest des Feldes.

KIMI ANTONELLI: Der Italiener schrieb in Japan im Alter von 18 Jahren, sieben Monaten und zwölf Tagen Formel-1-Geschichte und brach zwei Rekorde von Max Verstappen. "Es war auch ein schönes Gefühl, das Rennen ein paar Runden lang anzuführen und damit der jüngste Fahrer in der Geschichte der Formel 1 zu sein, dem das gelungen ist", sagte er nach Platz sechs. Zudem schnappte sich Antonelli als bislang jüngster Pilot in der Königsklasse eine schnellste Rennrunde. Überhaupt läuft es bei Mercedes. In jedem Rennen sammelten Antonelli und Teamkollege George Russell - der in Suzuka auf Rang fünf fuhr - bislang Zähler. In der Teamwertung liegen die Silberpfeile deshalb mit 75 Punkten auf Platz zwei.

FERRARI: Bei der Scuderia macht sich zunehmend Ernüchterung breit, die Aufbruchstimmung nach der Verpflichtung von Rekordweltmeister Lewis Hamilton ist verflogen. Zu schmerzhaft ist die Erkenntnis, dass der Abstand zur Spitze größer als gedacht ist. "Positiv" sei, "dass wir das Maximum rausgeholt haben", sagte Charles Leclerc: "Das Negative ist, dass es im Vergleich zu anderen nicht besonders toll ist. Wenn du alles perfekt machst und trotzdem nur Vierter wirst, ist das schon enttäuschend."

NICO HÜLKENBERG: Das Rennen war nicht nach dem Geschmack des einzigen Deutschen in der Formel 1 gelaufen. Platz 16, wieder keine Punkte und kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen - all das trübte die Stimmung. "Ich habe eigentlich das ganze Rennen im Verkehr hinter anderen Autos verbracht, das hat es schwer gemacht", sagte Hülkenberg. Und so ist Sauber zurück in der Realität. Nach den überraschenden Punkten von Hülkenberg beim Saisonauftakt in Australien folgte die zweite Nullnummer in Folge. Teamkollege Gabriel Bortoleto (Brasilien) wurde Vorletzter.

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Das Gras an der Seite war etwas zu hoch. Ich glaube, Lando hat das auch gesehen und dafür gesorgt, dass es ordentlich geschnitten wurde." (Max Verstappen über das Duell mit Lando Norris am Ausgang der Boxengasse, das für den Briten mit einer Fahrt durchs Gras endete.)

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