Anzeige
Formel 1

Ex-Formel-1-Pilot Grosjean spricht über Horror-Crash: "Wie bei Call of Duty"

  • Aktualisiert: 23.07.2022
  • 17:24 Uhr
  • ran
Article Image Media
© imago

Im November 2020 erlebte Romain Grosjean bei seinem Horror-Crash in der Formel 1 schreckliche Sekunden. In einem Interview sprach der ehemalige Haas-Pilot darüber, wie er dem brennenden Auto entkam und was er im Flammensturm fühlte.

München - Der ehemalige Formel-1-Pilot Romain Grosjean hat sich in einem emotionalen Interview an seinen schrecklichen Unfall beim Großen Preis von Bahrain im Jahr 2020 erinnert.

Als der Franzose damals in der ersten Runde mit seinem Haas-Boliden und etwa 220 km/h in der Leitplanke landete, fing dieser Feuer. Der 36 Jahre alte Rennfahrer steckte 27 Sekunden im brennenden Auto fest und rettete sich letztlich sogar selbst.

Anzeige
Anzeige

Grosjean mit Schuh steckengeblieben

Zunächst schien es, als gäbe es keinen Ausweg. "Ich war zwischen Leitplanke und Kopfstütze mit meinem Helm gefangen. Als ich heraus wollte, ging das einfach nicht. Also versuchte ich es nach oben, ich versuchte es nach rechts, und ich versuchte es nach links. Vergeblich!", sagte der Franzose, der mittlerweile in den USA lebt und als Rennfahrer an der IndyCar-Serie teilnimmt, bei "Sport Bild.

Dann fand Grosjean doch noch einen Weg, um dem Feuer zu entkommen. "Das Letzte, was ich machte, war, dass ich mit beiden Händen fest mein Halo umfasste und mich mit allerletzter Kraft nach oben zog, um die Kopfstütze zu zerbrechen. Dann musste ich feststellen, dass mein Fuß feststeckte. Ich musste also wieder zurück, um meinen Fuß herauszuziehen. Da ist mein Schuh steckengeblieben. So konnte ich mich am Ende befreien", erklärte Grosjean, der sich dabei die Außenflächen seiner Hände verbrannte.

Anzeige
Anzeige

Grosjean: "Das war unglaublich"

Die Innenseiten hingegen blieben verschont - genauso wie seine Füße. "Unglaublich, dass ich nicht einmal eine Blase oder so am Fuß hatte danach. Verrückt!" Selbst angesehen hat er den Unfall "ein paar Mal".

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Clips 22.07

Vettel fährt mit Beret-Mütze im 100 Jahre alten Aston Martin

Sebastian Vettel kleidet sich vor dem Frankreich GP im französischen Stil mit Beret-Mütze und braust mit einem Jubiläums-Boliden von Aston Martin über die Rennstrecke. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr im Video.

  • Video
  • 01:24 Min
  • Ab 0

Die Kraft, um aus dem Auto zu entkommen, hätten ihm seine Kinder gegeben: "Meine Kinder haben mir das Leben gerettet! [...] Denn als ich dachte, das ist das Ende, mein Leben ist vorbei, da musste ich an sie denken. Ich musste für sie eine Lösung finden, um zu entkommen. Es sah in diesem Moment gar nicht gut aus für mich."

Grosjean arbeitete mit Psychologen zusammen

Dem Wunsch seiner Kinder, nach dem Unfall mit dem Rennfahren aufzuhören, wurde Grosjean trotz des Schreckens nicht gerecht. "Ich habe ihnen erklärt, dass es ein großer Teil meines Lebens ist", rechtfertigte sich der 36-Jährige.

Dass Grosjean so offen über den tragischen Unfall sprechen kann, hängt auch mit seinem Psychologen zusammen. "Wir hatten zwei harte Sitzungen per Skype. Eine am Dienstag und eine am Freitag oder Samstag direkt nach dem Crash. Danach hatte ich nie mehr ein Flashback oder einen Albtraum. Ich kann darüber reden, kann mir die Szene anschauen", erzählte der Franzose.

Anzeige

Grosjean über Flammen: "Wie bei Call of Duty"

Trotz der Nahtoderfahrung befand sich Grosjean im Flammensturm in einer ungewöhnlichen Gefühlswelt. Er habe sich "friedlich und relaxt" gefühlt. "An mir zog allerdings nicht mein Leben wie ein Film vor dem inneren Auge vorbei", beschrieb Grosjean, "es war eher so wie im Computerspiel "Call of Duty", wenn das Gas auf einen zukommt. Es kam näher und näher und näher. So fühlte sich für mich der Moment im Angesicht des Todes an."

Anzeige
Daniel Ricciardo behauptet, dass er auch 2023 für McLaren Formel 1 fahren wird
News

Zukunft geklärt! So steht es um McLaren-Pilot Ricciardo

Formel-1-Pilot Daniel Ricciardo erklärt die Beweggründe für sein öffentliches Bekenntnis zu McLaren und stellt erneut klar, dass er auch 2023 für das Team fahren wird. So auch beim Großen Preis von Frankreich am Sonntag, ab 15 Uhr im Liveticker bei ran.de.

  • 23.07.2022
  • 13:49 Uhr

Der 29. November ist für den Rennfahrer und Familienvater seitdem ein Feiertag. "Ich kriege einen Kuchen. Es ist ein guter Grund, einen Kuchen zu bekommen", sagte Grosjean. Außerdem habe er noch eine wichtige Erkenntnis aus dem Horror-Crash mitgenommen: "Niemals aufgeben — das sagen wir oftmals so leicht. Aber das trifft es am besten!"

Du willst die wichtigsten Motorsport-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Notifications für Live-Events. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.