Hammer-Transfer 2026 möglich
Formel 1: So wahrscheinlich ist ein Verstappen-Wechsel zu Mercedes wirklich
- Veröffentlicht: 13.08.2024
- 10:59 Uhr
- Michal Swiderski
Es wäre der wohl spektakulärste Wechsel der jüngeren Formel-1-Geschichte. ran erklärt, ob sich die Fans der Silberpfeile tatsächlich Hoffnungen auf eine Verpflichtung von Max Verstappen machen dürfen.
Von Michal Swiderski
So schnell kann es in der Formel 1 gehen: In der vergangenen Saison waren Red Bull und Max Verstappen im Duo unaufhaltsam. Der Niederländer krönte sich nach 19 Siegen aus 22 Rennen und mit 290 Punkten Vorsprung bereits zum Weltmeister.
2024 sieht das besonders seit Ende Juni ganz anders aus. In den letzten vier Rennen gelang Verstappen kein Sieg, der 26-Jährige selbst brachte McLaren schon vor zwei Wochen als Mitstreiter um den Titel ins Spiel.
Das spiegelt sich auch in der Atmosphäre beim österreichischen Rennstall wieder. Eigentlich ist es nichts Neues, dass Max Verstappen deutliche Worte wählen kann. Schließlich zeichnet ihn die direkte Art gewissermaßen aus.
Zuletzt zeigte sich der dreimalige Weltmeister allerdings immer wieder von einer fast vergessenen Seite. Der Frust macht sich zunehmend bemerkbar - beim Großen Preis von Ungarn übertraf Verstappen sich selbst und war am Boxenfunk stinksauer.
Das Wichtigste in Kürze
Transfer noch 2025 offenbar vom Tisch
Trotz der unangenehmen Ausgangslage führt derzeit aber wohl kein Weg an einem RB-Verbleib vorbei. Laut "Sport1" ließ Chefberater Helmut Marko mit seiner Vertragsverlängerung die Ausstiegsklausel in Verstappens Vertrag erlöschen.
Die Gerüchte um einen potenziellen Wechsel des Star-Piloten zu Mercedes reißen nichtsdestotrotz schon länger nicht ab. Seinen Anteil daran dürfte auch deren Teamchef Toto Wolff haben.
Anfang Juli schlug Verstappens Treuebekenntnis für 2025 hohe Wellen. Darauf von "oe24" angesprochen, antwortete der 52-Jährige: "Ich glaub nicht, dass er klar ja gesagt hat. Aber ich war nicht dabei."
Externer Inhalt
Verstappen-Zukunft: Am Geld dürfte es nicht scheitern
Der Niederländer selbst hatte Dementis in Bezug auf einen späteren Transfer zu den "Silberpfeilen" vermieden. "Meine Zukunft ist im Moment bei Red Bull", ließ er sich im Mai eine Hintertür offen.
Entscheidend für seinen Star-Schützling ist laut Marko unter anderem die Konkurrenzfähigkeit seines Boliden. Um das Gehalt muss sich Verstappen unabhängig vom Arbeitgeber wohl keine Sorgen machen.
Das reguläre Salär bei den Roten Bullen beläuft sich Medienberichten zufolge schon auf rund 50 Millionen Euro im Jahr. Mehr verdient wohl kein anderer Formel-1-Pilot, dabei soll sich die Summe nach Berücksichtigung der Werbeeinnahmen sogar noch verdoppeln.
Bei Mercedes könnte Verstappen offenbar mit einer durchaus passablen Gehaltserhöhung rechnen: Sagenhafte 150 Millionen Euro jährlich winken ihm beim achtmaligen Konstrukteurs-Weltmeister angeblich.
Derartige Beträge spielen scheinbar aber nur eine untergeordnete Rolle: "Dieses Geld wird für mich nicht den Unterschied ausmachen, um irgendwo hinzugehen", stellte Verstappen klar. Es gehe immer um Leistung.
Mercedes inwischen wieder ganz oben
McLaren um Fahrer-Duo Lando Norris und Oscar Piastri erntete dank der deutlichen Leistungssteigerung viel Lob und ließ Red Bulls Vorprung auf nur 42 Punkte schmelzen.
Es darf allerdings nicht vergessen werden, dass auch Mercedes wieder um Siege mitfährt. Die Bilanz der anhaltenden Verstappen-Flaute?
Formel 1: Fans kritisieren McLaren-Entscheidung - Spott für Verstappen
Zweimal triumphierte Motorsport-Legende Lewis Hamilton, einen Erfolg fuhr Teamkollege George Russell ein - McLaren sicherte sich in Person von Piastri in der Zeit nur einmal 25 Zähler.
Die Situation bei den Silberpfeilen
Bei einem Wechsel zur kommenden Saison wäre es gewesen: Max Verstappen ersetzt Lewis Hamilton, der sich nach elf Jahren dann Traditionsrennstall Ferrari anschließt.
Dazu kommt es allerdings nicht, doch Mercedes braucht trotzdem einen neuen Team-Partner für George Russell. Möglicherweise wird dieser schon in rund drei Wochen in Monza bekanntgegeben.
Laut "Autosprint" handelt es sich um den italienischen Senkrechtstarter Kimi Antonelli. Der noch 17-Jährige übersprang die Formel 3 und fährt schon in der zweithöchsten Rennklasse.
Im Interview mit "Motorsport.com" hielt sich Antonelli zuletzt bedeckt: "Ich freue mich natürlich sehr darüber, dass man mich in Betracht zieht". Er wolle im Moment nur in der Formel 2 gut abschneiden.
Droht bald eine knifflige Entscheidung?
Sollte Mercedes tatsächlich sein Juwel hochziehen, wird das Folgen für 2026 nach sich ziehen. Bei einer Verpflichtung von Max Verstappen müsste einer der beiden Piloten weichen.
Degradieren Wolff und Co. das Italien-Talent nach nur einer Saison zum Ersatzfahrer? Oder folgt ein Wechsel zur Konkurrenz beziehungsweise zurück in die Formel 2? Dieses Szenario erscheint auf dem Papier aber unwahrscheinlich.
Maßgeblichen Anteil daran dürften jedoch logischerweise die Leistungen Antonellis haben. Bei einer weiterhin hervorragenden Entwicklung würde es wohl nur bedingt Sinn ergeben, diese aufzuhalten.
Formel 1: Die Autos der Saison 2024
Russell-Zukunft bei Mercedes scheinbar geklärt
Gleichzeitig spricht auch für eine Trennung von George Russell wenig. "Wenn ich mir die jungen Männer unter den aktuellen Formel-1-Fahrern ansehe, dann ist er derjenige, den ich im Auto haben will", sagte Wolff im Januar dem "Telegraph". George sei "unsere Zukunft".
Der ehemalige Williams-Fahrer befindet sich mitten in seiner dritten Saison bei Mercedes. In Spa kosteten ihn 1,5 Kilogramm seinen zweiten Triumph des Jahres.
Vor einigen Monaten verriet Russell jedoch, dass er sich sogar über eine Verstappen-Verpflichtung freuen würde: "Ich würde Max willkommen heißen. Ich will gegen den Besten antreten."
Experte prophezeit Verstappen-Wechsel
Ob früher oder später, Ex-Formel-1-Pilot Robert Doornbos ist sich sicher, dass sein Landsmann in Zukunft für die "Silberpfeile" an den Start gehen wird. Verstappen werde Mercedes wählen, wagte Doornbos bei "Motorsport.com" eine Prognose.
Jetzt gilt es für das deutsche Team, ein starkes Auto zu entwickeln, damit dieses auch nach der Regelanpassung 2026 um Triumphe fahren kann. Dann dürfte auch das Partner-Problem wohl kein unüberwindbares Hindernis auf dem Weg zum Hammer-Transfer der Königsklasse mehr sein.