Fragen und Antworten zum Großen Preis der Formel 1 von Bahrain
- Aktualisiert: 01.04.2016
- 11:15 Uhr
- SID
Am Sonntag (17.00 Uhr/RTL und Sky) findet in Sakhir/Bahrain der zweite von 21 Läufen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 statt.
Köln (SID) - WAS STEHT AN?
Am Sonntag (17.00 Uhr/RTL und Sky) findet in Sakhir/Bahrain der zweite von 21 Läufen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 statt. Wie in den beiden Vorjahren erfolgt der Start bei untergehender Sonne, die Piloten fahren auf dem 5,412 km langen Wüstenkurs unter Flutlicht in die Nacht hinein. Ein derartiges Spektakel bekommen die Fans in dieser Saison ansonsten nur in Singapur (18. September/reines Nachtrennen) und beim Finale in Abu Dhabi (27. November/Start in der Dämmerung) geboten.
WER GEWINNT?
Ein Auto in Silber oder in Rot. Beim Saisonstart in Australien hatte Mercedes sowohl im Qualifying (Lewis Hamilton vor Nico Rosberg) als auch im Rennen (Rosberg vor Hamilton) die Nase vorn - und deutete damit eine Fortsetzung der Dominanz von 2014 und 2015 an. Allerdings hatte Ferrari-Star Sebastian Vettel in Melbourne nach seinem Blitzstart den Sieg lange im Visier. Erst eine risikoreiche Reifenwahl seines Teams beraubte den letztlich drittplatzierten Heppenheimer seiner Chance.
KANN FERRARI ERNEUT MERCEDES ANGREIFEN?
Einiges spricht dafür. Nicht nur Vettel, sondern auch Teamkollege Kimi Räikkönen starteten in Melbourne deutlich besser als die Silberpfeile - ein Zufall kann das kaum sein. Auch fuhr Vettels "Margherita" lange auf dem Niveau der Mercedes-Boliden. In Bahrain werden allerdings andere Bedingungen herrschen: Die Streckentemperaturen sind anfangs hoch und fallen nach Einbruch der Dunkelheit rasch ab. Zudem bietet die Strecke sowohl mehr langsame Kurven als auch mehr Geraden als die in Melbourne. Kann der Ferrari auch auf diesem Terrain mithalten, bahnt sich ein offener WM-Kampf an.
WARUM STEHT DAS QUALIFYING SO IM FOKUS?
Nach dem Desaster vom Saisonauftakt, als in den eigentlich spannendsten letzten Minuten kein Auto mehr fuhr, sprachen sich die Teams noch in Australien geschlossen für die sofortige Abkehr vom neuen Modus aus. Tage später machten aber einige Rennställe in der Abstimmung der Formel-1-Kommission einen Rückzieher. Die nötigen Stimmen für die Rolle rückwärts fehlten. Zumindest vorerst bleibt damit alles beim Alten: Nach einer Einrollphase scheidet in jedem der drei Qualifying-Abschnitte alle 90 Sekunden jeweils der schwächste Fahrer aus.
WIE GEHT ES WEITER MIT DEM UMSTRITTENEN QUALIFYING-MODUS?
Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone kündigte an, die "Reise nach Jerusalem" nach Bahrain erneut zu bewerten. "Dann werden wir uns in Ruhe anschauen, ob es das Richtige oder das Falsche war, ob der Modus modifiziert werden muss oder ganz gestrichen wird", erklärte der 85-jährige Brite. Für viele ist dies eine Chance zu viel. Vettel polterte am Donnerstag: "Du verkaufst Vanilleeis. Aber alle, die in deinen Laden kommen, wollen Schokoladen-Eis. Dann machst du am nächsten Tag den Laden auf. Und was bietest du an? Wieder Vanilleeis!" Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigte sich skeptisch: "Es ist schwer, daran zu glauben, dass es für die Fans in Bahrain unterhaltsamer sein soll." Bis zum Großen Preis von China (17. April) bliebe allerdings nicht viel Zeit für Veränderungen, zumal auch der Vorjahres-Modus nicht nur Fans hat.