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Motorsport Formel 1

Gary Anderson: Neues Formel-1-Reglement 2026 "nicht notwendig"

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© FIA

Nicht alle Personen im Formel-1-Fahrerlager sind glücklich darüber, dass es im kommenden Jahr ein komplett neues Reglement in der Königsklasse geben wird. Unter anderem Carlos Sainz äußerte sich Ende 2024 bereits kritisch zu den Plänen.

"Ich habe das Gefühl, dass die Formel 1 zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit gleiche Bedingungen für alle Teams und alle Fahrer schafft", so der Spanier, der fürchtet, dass das Feld 2026 wieder deutlich weiter auseinandergezogen werden könnte.

Der langjährige Formel-1-Designer Gary Anderson sieht es ganz ähnlich. In einem Betrag für The Race erinnert er: "Im Jahr 2024, und hoffentlich auch 2025, haben wir enge Rennen und verschiedene Gewinner gehabt."

Insgesamt konnten 2024 sieben verschiedene Fahrer mindestens einen Grand Prix gewinnen. Größer war die Abwechslung an der Formel-1-Spitze zuletzt 2012, als es sogar acht verschiedene Rennsieger gab.

"Warum also nicht einfach die gleichen Regeln beibehalten, aber die Größe der Autos ein wenig reduzieren, sagen wir um fünf bis zehn Prozent in allen Bereichen?", so Anderson, der in der Formel 1 unter anderem Autos für Jordan und Jaguar entwarf.

Anderson warnt: "Das Kind mit dem Bade ausschütten"

Denn während das Feld in der Königsklasse momentan ziemlich ausgeglichen ist, könnte das Racing laut Anderson besser sein. Daher würde er die aktuellen Regeln grundsätzlich beibehalten, die Autos allerdings kleiner und damit auch leichter machen.

"Dadurch würden die Strecken effektiv breiter", erklärt er und ergänzt: "Hinzu kommt eine Gewichtsreduzierung von etwa fünf Prozent, also von 798 Kilogramm auf etwa 760, was nicht viel ist, aber es ginge in die richtige Richtung und ist machbar."

"Alle zehn Teams sollten im Jahr 2025 innerhalb von zwei Prozent liegen, was zwei Sekunden über eine 100-Sekunden-Runde entspricht", rechnet er vor und betont: "Viel mehr kann man eigentlich nicht verlangen. Aber stattdessen scheint die FIA entschlossen zu sein, das Kind mit dem Bade auszuschütten."

Anstatt das Reglement lediglich in Details anzupassen, fürchtet auch er, dass komplett neue Regeln wieder zu größeren Abständen führen werden. "Das bedeutet auch enorme Ausgaben für die Teams, während sie versuchen, sich gegenseitig einzuholen. Das ist einfach nicht notwendig", so Anderson.

Ändern wird sich an den Plänen trotz aller Kritik aber nichts mehr, denn seit dem 1. Januar 2025 dürfen die Formel-1-Teams ganz offiziell im Windkanal an den neuen Autos für 2026 arbeiten.

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