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Grand Prix in Suzuka: Vettel muss Ferraris Fehler ausbaden

  • Aktualisiert: 09.10.2017
  • 10:19 Uhr
  • SID
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© POOLPOOLSIDKAZUHIRO NOGI

In nur drei Wochen wird Sebastian Vettels großer Traum vom WM-Titel zerstört. Technische Fehler seines Ferraris sind Grund für Lewis Hamiltons großen Triumph in Suzuka. 

Suzuka - Nach dem Großen Preis von Suzuka (Japan) ist die Weltmeisterschaft so gut wie entschieden: Fehler seines Rennstalls Ferarri kosten Sebastian Vettel zuletzt viele Punkte, während Lewis Hamiltons Mercedes wie am Schnürchen läuft. Die Bilanz des Rennwochenendes in der Formel 1.  

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Vettel: Muss Teamfehler ausbaden

Der viermalige Weltmeister kann einem leidtun. Da hatte sich Ferrari in diesem Jahr endlich an Mercedes festgebissen, auf den großen Wurf spekuliert und zudem die Hoffnung der ganzen Formel 1 auf einen epischen Saisonendspurt geweckt - und dann geht in nur drei Wochen alles kaputt. Nur am Startunfall in Singapur trug Vettel eine Mitschuld, danach musste er zweimal die Fehler seines Ferrari ausbaden.

In einem seiner vielleicht bittersten Momente in Rot zeigt der Deutsche allerdings Größe. Vettel, dem nicht zu Unrecht ein Hang zum Jähzorn und zur Selbstgerechtigkeit vorgeworfen wird, stellte sich in Suzuka schützend vor sein Team. Wie sein Vorbild Michael Schumacher es stets getan hatte. Und wie einst Schumacher wird auch Vettel einen langen Atem bei Ferrari brauchen.

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Ferrari: Ein mittelmäßiger Schrauberklub

Die Scuderia hatte sich wirklich gemacht. Ein Auto zu bauen, das überall schnell und dem Mercedes in einigen Belangen sogar überlegen ist - das ist an sich ein kleines Meisterwerk. Aber es gehört eben doch mehr dazu, die Silberpfeile vom Thron zu stoßen.

Mercedes kann die Konkurrenz nicht mehr in Grund und Boden fahren, wird die WM nun aber wohl über den langen Atem und die Zuverlässigkeit gewinnen. Ferrari wirkte zuletzt dagegen wie ein mittelmäßiger Schrauberklub. Wenn zwei Rennen in Folge für Vettel schon vor dem Start ruiniert sind, muss Maranello ganz dringend an seiner Qualitätskontrolle arbeiten.

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Hamilton: Gewinner von Vettels Rückschlägen

Vielleicht ist es schon in zwei Wochen so weit. Vielleicht gehört Lewis Hamilton schon nach dem Rennen in Austin zum Klub der viermaligen Weltmeister, auf einer Stufe mit Vettel und Alain Prost. Besser waren nur Juan Manuel Fangio (5) und Michael Schumacher (7). Dass dieser Titel ihm schon jetzt eigentlich nicht mehr zu nehmen ist, wurde entscheidend durch Vettels Rückschläge begünstigt.

Aber darüber darf nicht vergessen werden, dass Hamilton zuletzt selbst mit einem bockenden Mercedes kämpfte und mit diesem in den vergangenen fünf Rennen 118 von 125 möglichen Punkten holte. Sein Teamkollege Valtteri Bottas kann unter diesen Bedingungen längst nicht mehr mithalten. Hamilton arbeitet weltmeisterlich.

Renault: Chance auf schnellen Erfolg

2020 ist das Jahr, in dem Renault wieder um Titel kämpfen will, doch auf dem Weg dorthin ging es den Franzosen in dieser Saison zu langsam voran. Jolyon Palmer, unterstützt durch die Millionenzahlungen seines Vaters, war daher nicht mehr länger tragbar. Der Brite holte acht WM-Punkte in diesem Jahr, Teamkollege Nico Hülkenberg brachte schon 34 Zähler - also wird Palmer kein Rennen mehr für Renault bestreiten.

Schon in den USA sitzt der bisherige Toro-Rosso-Mann Carlos Sainz jr. im gelben Boliden. Gemeinsam mit Hülkenberg soll er für einen Saison-Endspurt sorgen, der Renault noch bis auf Rang fünf der Team-WM nach oben spülen könnte. Das würde für den Rennstall bedeuten: Mehr Geld. Und mehr Chancen auf baldige Erfolge.

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Japan: Vettels Lieblingskurs

Sebastian Vettel unterbrach die Reporter in Japan. Suzuka, das sei nicht "einer der Lieblingskurse" des Hessen. Es sei "DER Lieblingskurs". Das liegt zum einen an der altmodischen, engen Strecke, die sich wie eine riesige Kartbahn durch die Landschaft schlängelt.

Das liegt aber auch an der Hingabe, mit der die japanischen Fans Jahr für Jahr die Formel 1 empfangen - obwohl es keinen Nationalhelden in der Startaufstellung gibt und die Honda-Motoren ja auch nicht wirklich als Publikumsmagnet taugen. Japan ist ein ganz besonderer Standort, die Formel 1 bedeutet vier Tage Volksfest in Suzuka. Genau so hätten es die neuen Eigentümer der Königsklasse künftig gerne 20 Mal im Jahr.