Motorsport Formel 1
Helmut Marko: Nyck de Vries war "mein größter Fehler"
Zahlreiche Formel-1-Piloten hat Helmut Marko bereits den Einstieg in die Königsklasse ermöglicht. Neben Erfolgsgeschichten wie denen von Sebastian Vettel und Max Verstappen, die später jeweils zahlreiche WM-Titel für Red Bull gewannen, gab es allerdings auch einige Flops.
Über eine Entscheidung ärgert sich Marko rückblickend ganz besonders. "Mein größter Fehler? Kein Zweifel, das ist Nyck de Vries", zitieren mehrere Medien aus der aktuellen Ausgabe von Autosprint. Der Niederländer fuhr 2023 lediglich zehn Rennen für das damalige AlphaTauri-Team.
"Er hatte eine unglaubliche Erfolgsbilanz", erklärt Marko seine damalige Entscheidung. Denn de Vries hatte zahlreiche Karttitel gewonnen und im Formelsport später unter anderem 2019 den Titel in der Formel 2 und zwei Jahre später in der Formel E, wo er sogar Weltmeister wurde.
In der Formel 1 kam er 2022 zu seinem überraschenden Debüt, weil Alexander Albon bei Williams in Monza ausfiel. Gleich bei seiner Premiere in der Königsklasse fuhr der Niederländer auf Rang neun und damit in die Punkte. "Bei seinem Debüt für Williams in Monza war er sehr gut", betont auch Marko.
Marko erklärt: "Er hat sich nicht weiterentwickelt"
Man erkannte damals also ein gewisses Potenzial in de Vries und verpflichtete ihn für die Saison 2024 als Stammfahrer für das Schwesterteam, das heute Racing Bulls heißt. "Aber als er zu AlphaTauri kam, hat er sich nicht weiterentwickelt", schildert Marko das Problem.
In keinem der ersten zehn Saisonrennen fuhr de Vries in die Punkte und im internen Qualifyingduell gegen Yuki Tsunoda hatte er lediglich zweimal die Nase vorne. So wurde Marko recht schnell klar, "dass Nyck die falsche Wahl war."
"Und bei dem Versuch, schneller zu werden, hat er Fehler gemacht", ergänzt Marko. Daher entschied man sich nach nur zehn Rennen, de Vries wieder vor die Tür zu setzen und stattdessen Daniel Ricciardo noch einmal eine Chance zu geben.
Den Niederländer zog es daraufhin zurück in den Langstreckensport, wo er im vergangenen Jahr unter anderem den zweiten Platz bei den 24 Stunden von Le Mans belegte, und in die Formel E. Zudem absolvierte er 2024 einige Rennen in der Super Formula.
In der Formel 1 dürfte er aber eher keine zweite Chance mehr bekommen - und nach diesen Aussagen wohl zumindest ganz sicher nicht bei Red Bull.