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Motorsport Formel 1

Helmut Marko: Wenn Verstappen sagt, er hört auf, "meint er das auch ernst"

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© Red Bull

Helmut Marko ist der Meinung, dass die Formel 1 und insbesondere der Automobil-Weltverband FIA die jüngsten Aussagen von Max Verstappen, wonach er die Lust am Grand-Prix-Sport verlieren könnte, nicht als vorübergehenden Trotz bewerten sollten: "Max muss man ernst nehmen ", sagt Red Bulls Motorsportkonsulent in einem exklusiven Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Verstappen hatte in der Donnerstags-Pressekonferenz der FIA in Singapur das Wort "fucked" in Bezug auf sein Auto verwendet und wurde dafür vom Verband verurteilt, einen Tag "Motorsport-Sozialarbeit" zu leisten. Eine Sanktion, die beim dreimaligen Weltmeister gar nicht gut ankam: "Es reicht jetzt. Genug ist genug", sagte er am Sonntagabend vor seiner Abreise in die Oktoberpause der Formel 1.

Am Dienstag suchte Verstappen dann das Gespräch mit Marko, einem seiner engsten Vertrauten im Team. "Wir haben ausführlich telefoniert", berichtet der 81-Jährige. Danach stand für Verstappen dann ein Auftritt bei einer Stadioneröffnung in München auf dem Programm. Zeit, um die Gemüter ein bisschen abkühlen zu lassen.

Aber Marko betont: "Max hat sehr, sehr viel erreicht. Aber für ihn ist wichtig, dass er auch Lust und Spaß an dem ganzen Sport hat. Wenn ihm das zunehmend vermiest wird, dann ist er von seinem Charakter ... Wenn der sagt, 'Okay, das war's', dann meint er das auch ernst. Aber ich hoffe nicht, dass die jetzige Situation wirklich einen baldigen Rücktritt bewirken würde."

Zuvor hatte Formel-1-Experte Ralf Schumacher im Interview mit Sky erklärt: "Ich traue ihm zu, dass Max aufhört, wenn das eskaliert. Weil er einfach unabhängig ist. Er hat genug Geld. Er hat schon oft davon gesprochen, dass er nicht ewig in der Formel 1 sein wird. Deshalb würde ich das nicht ausschließen."

Klar ist: Wenn sich Verstappen ungerecht behandelt fühlt, kann er ganz schön stur sein. Und was er sich innerlich über die Formel-1-Regeln denkt, die zu so in seinen Augen kleinlichen Strafen führen, "das hat er eh sehr elegant in der Pressekonferenz mit minimalsten Worten zum Ausdruck gebracht", grinst Marko.

Auch Marko findet es, wie GPDA-Chef Alexander Wurz, "nicht verständlich", dass auf der einen Seite Günther Steiner das Wort "fuck" zu seinem Markenzeichen machen konnte und damit dank Netflix zu einer globalen Formel-1-Ikone stilisiert wurde, während man auf der anderen Seite Verstappen gleich bei einer unbedachten Wortmeldung in einer FIA-Pressekonferenz sanktioniert.

"Da wird mit zweierlei Maß gemessen", ärgert er sich. "Noch dazu hat er ja keine Person gemeint, sondern er hat das Auto gemeint, also einen Gegenstand, und das in einer flapsigen Art. Okay, vielleicht in einer Nachmittagspressekonferenz. Wenn das alles so streng gehandhabt wird, nimmt man das halt in Zukunft anders. Aber es ist deutlich überzogen."

Das komplette Interview mit Helmut Marko (34 Minuten), auch über den Rausschmiss von Daniel Ricciardo, die sportliche Situation von Red Bull im WM-Kampf gegen McLaren und eine mögliche Formel-1-Rückkehr von Sebastian Vettel gibt's jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zu sehen.

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