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Motorsport Formel 1

Lando Norris tobt: "Das war drei Mal unfair" von Max Verstappen!

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© Motorsport Images
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Bröckelt jetzt die Freundschaft zwischen Max Verstappen und Lando Norris? Bislang lief es zwischen den beiden Formel-1-Spitzenfahrern auf der Strecke immer fair ab, doch beim Rennen in Österreich kam es zum ersten richtigen Krach, als beide in der Schlussphase nach einem knallharten Zweikampf miteinander kollidierten.

Norris hatte Verstappen nicht zum ersten Mal auf dem Weg in Kurve 3 angegriffen und befand sich außen neben dem Red-Bull-Piloten, als es zur Berührung der beiden kam. Beide fingen sich dabei einen Reifenschaden ein und schleppten sich in Schleichfahrt zurück an die Box.

Während Verstappen nach einem Reifenwechsel noch Fünfter wurde, schied Norris aus - der Schaden an seinem Auto war zu groß.

Nach dem Rennen war der McLaren-Pilot mächtig sauer auf den dreimaligen Weltmeister, denn die Kollision war für ihn nicht das erste unsaubere Manöver: Schon zwei Mal zuvor hatte Norris in Kurve 3 innen angegriffen, doch Verstappen hatte jedes Mal relativ spät noch die Spur gewechselt. Beim dritten Mal versuchte er es außen und wurde seiner Meinung nach abgedrängt.

"Es gibt Regeln dafür, was du tun darfst und was du nicht tun darfst", sagt Norris gegenüber Sky. "Er hat Dinge getan, die du nicht tun darfst und wurde dafür nicht bestraft", ärgert er sich.

"Gegen Max weiß ich, was ich erwarten kann: Ich erwarte Aggression und das Ausreizen der Grenze und solche Dinge", sagt er. "Aber heute hat er bei allen drei Malen Dinge getan, die ganz leicht einen Unfall auslösen können", so Norris, der das Verhalten als "ein wenig rücksichtslos" bezeichnet.

Norris versteht "Verzweiflung" nicht

Verstehen kann er das aber nicht: "Es schien ein wenig verzweifelt von ihm zu sein. Das muss er doch aber gar nicht, denn er hat so viele Siege", sagt Norris.

"In gewisser Weise bin ich nicht überrascht, denn ich weiß, dass er aggressiv sein wird. Aber ich habe einen harten, fairen und respektvollen Kampf erwartet, und ich habe nicht das Gefühl, dass ich das von ihm bekommen habe", kritisiert er.

"Ich denke, dass es von ihm drei Mal unfair war, aber es gab keine Warnung. Dann hat er es noch ein letztes Mal gemacht und unsere beiden Rennen ruiniert."

Er selbst sieht nicht, dass er in der Situation etwas anders hätte machen sollen oder dass er in Zukunft anders mit Verstappen umgehen muss: "Nein, ich denke nicht, dass ich irgendetwas verändern muss", winkt Norris ab. "Ich war am Rand der Strecke und wusste nicht, was ich noch tun soll."

"Ich meine, er war immer schon ein wenig so. Ich respektiere Max und seine Leistungen sehr, aber manchmal übertreibt er es vielleicht ein wenig, und ich habe das Gefühl, das war heute der Fall", sagt er. "Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass solche Dinge passieren."

Norris sauer: Es geht nicht nur um Spielberg

"Ich bin enttäuscht", führt Norris weiter aus. "Er hat mein Rennen zerstört und mein Auto zerstört. Die besten Teile des Autos sind für die Tonne", spricht er auch die weiteren Auswirkungen der Kollision an, die sich nicht nur um das Ergebnis von Spielberg drehen.

"Mein ganzes Auto ist zerstört und die Teile, die wir am nächsten Wochenende brauchen. Es ist einfach alles, was wir mit nach Silverstone bringen müssen und dort für Nachteile haben", so Norris. "Ich habe einfach mehr von ihm erwartet."

Darauf angesprochen, was das mit dem eigentlich guten Verhältnis zwischen beiden macht und ob er ein klärendes Gespräch suchen wird, sagt er: "Das muss ich nicht, sondern er."

Ob sein Respekt für den Niederländer noch der gleiche ist, komme darauf an, wie sich Verstappen zu der Szene äußert: "Wenn er sagt, dass er nichts falsch gemacht hat, dann verliere ich eine Menge Respekt", stellt der McLaren-Pilot klar.

"Wenn er aber zugibt, dass er ein bisschen dumm war und in mich gefahren ist und etwas rücksichtslos war, dann habe ich dafür ein klein bisschen Respekt", sagt er. "Aber es ist trotzdem hart, wenn du um den Sieg kämpfst und versucht, fair zu sein - und er war es nicht."

Verstappen: Manöver war "nicht super aggressiv"

Aber was denkt eigentlich Verstappen selbst über den Vorfall? Die Kommissare hatten den Red-Bull-Piloten als Hauptschuldigen ausgemacht und ihm zehn Strafsekunden sowie zwei Strafpunkte aufgebrummt, was er zunächst nicht verstehen konnte: "Das ist einfach lächerlich", sagte er am Funk. "Er kann einfach links und rechts reinhalten, was soll ich denn machen?"

Nach dem Rennen ist Verstappen jedoch schon ein wenig ruhiger und nennt die Kollision "unglücklich" und die Zeitstrafe gegen sich "ein bisschen hart", wie er sagt. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass das Manöver super aggressiv war."

"Ich hatte den Angriff nicht so erwartet. Ich habe ihn natürlich kommen sehen, also habe ich auf der Innenseite ein wenig verteidigt", so Verstappen. "Und dann haben sich unsere Hinterräder beim Anbremsen berührt und wir haben beide einen Reifenschaden bekommen, was du natürlich nicht willst."

"Wir sind alle Rennfahrer und möchten natürlich nicht miteinander kollidieren", meint er weiter. "Aber wenn du um die Führung kämpfst, dann sind das immer harte Kämpfe. Heute ist es halt passiert, was natürlich schade ist. Ich bin sauer, er ist sauer."

Das Gespräch mit Norris möchte Verstappen suchen - aber noch nicht sofort. "Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt", winkt er ab. "Wir müssen erst abkühlen."

Norris: Darum waren Verstappens Manöver nicht fair

Norris selbst ist aber nicht nur die Kollision selbst sauer aufgestoßen, auch die Fahrweise zuvor empfand der Brite als unfair. Denn als er zuvor zwei Mal auf der Innenbahn angriff, hatte Verstappen sich sehr spät verteidigt und den McLaren so in Fehler gezwungen - wie beim zweiten Angriff, als Norris von der Strecke abkam und das wohl entscheidende Tracklimit für eine Strafe sammelte.

"Das Ding ist", sagt Norris, "ein bisschen Bewegung ist immer dabei, aber er reagiert da komplett auf das, was ich mache. Und wenn du so aggressiv auf der Bremse bist, lässt du nicht noch etwas Raum für die Mitte der Bremszone. Wenn du dich festgelegt hast, hast du dich festgelegt."

"Aber er ist rübergezogen und hat mich gezwungen, ebenfalls noch rüberzuziehen, und dadurch haben dann die Räder blockiert und so", sagt der Brite weiter. "Aber an jedem Zeitpunkt, bevor er rübergezogen ist, haben die Räder nicht blockiert und ich war nicht außer Kontrolle. Meine Manöver waren fair, bis ich auf etwas reagieren musste, was er mitten in der Bremszone macht."

Verstappen wehrt sich: Hatte noch gar nicht gebremst

"Für mich war das nicht 'Moving under Breaking'", wehrt sich Verstappen gegen die Anschuldigungen. "Denn jedes Mal, wenn ich rübergezogen bin, hatte ich noch gar nicht gebremst."

"Natürlich sieht das von außen immer so aus, aber ich denke, ich weiß ziemlich gut, was ich in solchen Situationen tun muss", betont er. "Und ein paar davon waren echt späte Divebombs", schiebt er den Schwarzen Peter zurück zu Norris.

"Du haust einfach alles innen rein und hoffst einfach, dass der andere rauslenkt", erklärt er. "Ich mag das auch ganz gerne, und manchmal funktioniert es und manchmal eben nicht. Und ich denke, heute hat es nicht funktioniert."


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