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Motorsport Formel 1

Lewis Hamilton: Erste Runde im Ferrari ist wie der erste Kuss

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© Davide Cavazza

Er habe "über Monate" auf den ersten großen Tag bei Ferrari hingefiebert, sagt Lewis Hamilton. Und nach der "längsten Wartezeit" war es schließlich so weit: Am 19. Februar 2025 saß Hamilton erstmals im Ferrari SF-25 und damit in dem Auto, mit dem er seine erste Formel-1-Saison in Rot bestreiten wird .

Für den siebenmaligen Weltmeister war diese erste Ausfahrt ein erhebendes Gefühl: "Mir ist sehr bewusst, dass es nur wenige wirklich besondere erste Male im Leben gibt: das erste Date, der erste Kuss, der erste Schultag, der erste Arbeitstag. Ich dachte wirklich, ich hätte all diese ersten Male bereits hinter mir und nichts würde je wieder neu sein."

Hamilton überrascht sich selbst bei Ferrari

Dann aber schloss sich Hamilton Ferrari an, und jetzt ist alles "so neu und aufregend" für ihn. Es kam selbst für Hamilton "überraschend, wie sehr ich das, was ich tue, immer noch liebe, und wie neu es sich anfühlt".

"Ich erinnere mich daran, wie ich meinen Rennanzug anzog, in das Cockpit stieg und diese Aufregung spürte, die mich an das erste Mal erinnerte, als ich mit 21 Jahren in ein Formel-1-Auto steigen durfte - vor 20 Jahren! Aber dieses Mal war es anders, denn ich hatte mir immer vorgestellt, wie es wäre, in einem roten Cockpit zu sitzen."

Aber wenn ihn schon das Einsteigen so sehr überwältigt hat, wie erging es Hamilton dann auf den ersten Metern mit dem Ferrari SF-25? Diese Momente beschreibt der britische Formel-1-Fahrer als eine "neue Reise in ein bisher unerforschtes Gebiet", und das sei "das Aufregendste, was mir seit Langem passiert ist".

Wie die Tifosi Hamilton im Auto ablenkten

Besonders gespannt war Hamilton auf die italienischen Tifosi, die Ferrari-Fans, die selbst bei Eiseskälte zur Ferrari-Teststrecke nach Fiorano pilgern, um die Jungfernfahrt eines Formel-1-Autos hautnah zu erleben.

"Ich wusste, dass die Tifosi auf der Brücke stehen würden, und dachte mir: 'Wo ist diese Brücke? Von welcher Brücke reden sie?' Und dann endlich in die erste Kurve zu fahren und sie dort zu sehen - das war einfach unglaublich", sagt Hamilton. Ihm sei es in diesem Augenblick nur noch darum gegangen, "das Auto auf der Strecke zu halten", so gebannt habe ihn dieses Erlebnis.

Doch es blieb emotional für Hamilton, denn der SF-25 sei "völlig anders als die Autos, die ich in den zurückliegenden zehn, zwölf oder siebzehn Jahren gefahren bin". Erstmals überhaupt ist Hamilton in der Formel 1 nicht mit einem Mercedes-Antrieb unterwegs.

Seine ersten Eindrücke: Einen Ferrari auf der Rennstrecke zu bewegen, das sei "auf seine eigene Art einzigartig. Das erste Mal die Vibration eines Ferrari-Motors zu spüren - wow! Das war der Moment, der mir wohl das größte Lächeln ins Gesicht gezaubert hat", sagt Hamilton.

Die Verantwortung eines Ferrari-Fahrers

Stolz verspürt er aber auch außerhalb des Autos: "Ich habe immer die Fahrer vor mir in Rot gesehen und mich gefragt, wie das wohl an mir aussehen würde. Es ist eine große Ehre, dieses Emblem und diesen Rennanzug zu tragen. Ich hoffe, dass ich es mit Stil tue und gut darin aussehe."

Er sei sich seiner großen Verantwortung bewusst, die das Fahren für ein Traditionsteam mit sich bringe, betont Hamilton: "Ferrari ist einfach riesig. Man kennt das Rennwochenende mit vielleicht 100 Leuten, die mit voller Leidenschaft arbeiten, aber dann die Tausenden zu sehen, die im Hintergrund an den Autos und für das Team arbeiten - das hebt alles auf ein ganz neues Level."

Diese Erfahrung erfülle ihn mit einer besonderen Euphorie, sagt Hamilton: "Das Wort, an das ich denke, ist 'belebend', weil ich mich so voller Leben fühle und alles neu ist."

Hamilton hat keine Zweifel am Ferrari-Wechsel

Deshalb habe er "nicht den geringsten Zweifel" daran, bei Ferrari an der richtigen Adresse zu sein. Mehr noch: "Ich bin genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort", meint Hamilton. Er empfinde es als "großes Privileg, hier zu sein, [...] um die großartige historische Tradition dieses Teams weiterzuführen und auszubauen."

"Als Kind war es mein Traum, eines Tages für Ferrari zu fahren. Ich muss mich immer noch selbst kneifen, um zu glauben, dass es wirklich passiert. Ich habe so viele Erwartungen", sagt Hamilton, spricht sie aber nicht aus. Er sagt nur: "Man spürt diese unglaubliche Leidenschaft. Und das ist mitreißend."

So mitreißend, dass er die Ferrari-Zentrale in Maranello "tagsüber gar nicht verlassen möchte". Deshalb hat Hamilton bereits Maßnahmen ergriffen: "Mein Wohnmobil steht jetzt hier. Ich gehe also überhaupt nicht weg!"

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