Motorsport Formel 1
Lewis Hamilton: Vettel "der beste Weltmeister, den ich je getroffen habe"
Statt mit seinem neuen Team Ferrari am Abu-Dhabi-Test teilzunehmen, ging Lewis Hamilton am Dienstag noch seinen Pflichten als Mercedes-Pilot nach und besuchte ein Petronas-Event in Malaysia. Dabei sprach er auch mit großer Bewunderung über seinen ehemaligen Rivalen Sebastian Vettel.
"Sebastian ist der beste Weltmeister, den ich je getroffen habe", erklärte Hamilton und hob dabei hervor, dass Vettel weit über sein fahrerisches Talent hinaus eine beeindruckende Persönlichkeit sei. "Er ist mehr als ein Fahrer, er ist jemand, der sehr leidenschaftlich und empathisch ist und sich um andere kümmert."
Vettel mehr als nur ein Weltmeister
Besonders lobte Hamilton Vettels Fähigkeit, seine Position und Plattform in der Formel 1 sinnvoll zu nutzen - nämlich für wohltätige Zwecke und soziale Anliegen.
"Ich habe viele Prominente und Menschen getroffen, die ihre Zeit nicht für andere einsetzen." Vettel tue genau das: "Das macht es für mich ehrlich gesagt wenig wichtig, wie gut er als Fahrer ist - obwohl er natürlich ein sehr schneller Fahrer ist."
Vettel, der zwischen 2010 und 2013 vier Weltmeistertitel mit Red Bull einfuhr, setzte sich in den letzten Jahren verstärkt für Umwelt- und Klimaschutz ein, äußerte sich zu politischen Themen und trat als Fürsprecher für Gerechtigkeit und soziale Gleichheit auf - Dinge, für die sich auch Hamilton selbst starkmacht.
Eine Rivalität für die Geschichtsbücher
Die beiden Ausnahmekönner haben sich über ein Jahrzehnt hinweg auf der Rennstrecke immer wieder intensive Duelle geliefert, an die sich Hamilton gern erinnert.
"Wir hatten viele gute Rennen zusammen, aber für mich hatte ich die besten Rennen mit ihm", sagt der Brite rückblickend. Ihre Rivalität war geprägt von spannenden Kämpfen. Besonders die Jahre 2017/18, als Vettel mit Ferrari die Vormachtstellung von Hamiltons Mercedes-Team herausforderte, bleiben unvergessen.
Der Grand Prix von Aserbaidschan 2017 in Baku gehört dabei wohl zu den kontroversesten Momenten ihrer Geschichte. Während einer Safety-Car-Phase krachte Vettel in Hamiltons Heck und fuhr ihm später absichtlich ins Auto, was zu einer hitzigen Diskussion und großer medialer Aufmerksamkeit führte.
Doch beide bewiesen im Laufe der Jahre, dass sie aus solchen Situationen lernen und ihre Rivalität in Respekt umwandeln konnten. Ihre Duelle der Saison Formel-1-2018, etwa in Silverstone, Hockenheim und Spa-Francorchamps, waren spektakulär und zeigten beide Fahrer auf ihrem absoluten Leistungsniveau.
Letztlich konnte Hamilton die WM für sich entscheiden, doch Vettel hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass diese Saisons zu den spannendsten in der modernen Formel 1 gehörten.
Hamilton über seine eigene Reise
Neben der Würdigung Vettels sprach Hamilton auch offen über seinen eigenen Weg und die Herausforderungen, die er als Rennfahrer und Mensch erlebt. "Man ist nie allein, es gibt immer Tage, an denen ich mich in dem verliere, was ich tue, und nicht alle Antworten habe", gibt der 39-Jährige ehrlich zu.
Doch er betont, dass er weiterhin an sich glaube und sich stets motiviere, das Beste aus sich herauszuholen. "An Rennsonntagen weiß ich, dass die Geschwindigkeit noch in mir steckt, und das gibt mir große Hoffnung für das, was noch kommt."