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Motorsport Formel 1

"Mangel an Respekt": Brown watscht schroffes Red Bull ab, Wolff amüsiert's

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© Motorsport Images

Kein Wochenende ohne Wirbel um Red Bull und im Speziellen Teamchef Christian Horner. Eine Woche nach dem öffentlichen Schlagabtausch mit Jos Verstappen in Spielberg, ist es in der Pressekonferenz am Freitag in Silverstone diesmal McLaren-Boss Zak Brown, der sich den Briten und sein Team vorknöpft - Auslöser ist das Verhalten der Red-Bull-Verantwortlichen nach der Kollision zwischen Lando Norris und Max Verstappen beim Österreich Grand Prix.

"Ich bin enttäuscht, dass es, bei so einem großartigen Team wie Red Bull, die Führung nahezu schon ermutigt, wenn man sich mal die Kommentare am Funk anhört, und was so gesagt wurde", bezieht Brown Stellung zum Zwist zwischen Norris und Verstappen. Brown findet: "Wir am Kommandostand haben alle eine Verantwortung, unseren Fahrern das Tun und Lassen mitzuteilen, und was im Rennen so geht."

"Wir müssen Respekt für die Regeln haben, und wir haben da einen Mangel an Respekt gesehen, egal ob es finanzielle Regeln waren", holt Brown noch einmal bis zu Red Bulls Verstoß gegen die Budgetobergrenze aus, "oder ob es sportliche Regeln sind, ja, selbst Probleme mit Vätern an der Strecke, und solche Dinge."

Brown: "Ich denke einfach nicht, dass wir so Rennfahren gehen müssen, wir müssen unseren Fahrern vielmehr vorleben, was richtig und was falsch ist. Und ich denke, wenn das früher passiert wäre, hätte vielleicht auch dieser Vorfall nicht stattgefunden", macht der McLaren-Boss keinen Hehl daraus, dass er mit der mitunter schroffen Gangart im Hause Red Bull wenig anfangen kann, die seiner Meinung nach durch Verstappen auch auf die Strecke transportiert wird.

"Wenn Max niemand sagt, dass es gegen die Regeln ist, wird er auch nie besser wissen", ortet Brown ein Mangel an Führung und Erziehung beim Red-Bull-Piloten und wirft hinterher: "Das war auch von den Stewards eine verpasste Gelegenheit." Der McLaren-Boss sagt: "Es ist ein Rennzwischenfall, der aber vermieden werden hätte können, wenn der Kommandostand und die Stewards mehr im Griff hätten, was die Regeln erlauben und was nicht."

Mit Bezug auf Teamchef Horner, der in der Pressekonferenz am Freitag nicht persönlich anwesend ist, fügt Brown an: "Ich habe nicht wirklich ein Interesse daran, mit Christian zu reden." Stattdessen findet der Amerikaner: "Das ist die Rolle der FIA."

Marko: Norris "hat sich beschwert wie eine Zicke"

Sehr wohl anwesend ist neben Brown aber Mercedes-Teamchef Toto Wolff, bekanntlich selbst nicht der beste Freund von Horner. Der Wiener lauscht gespannt den Ausführungen seines McLaren-Pendants und fügt an: "Ich tendiere dazu, Zak zuzustimmen. Es ist immer amüsant, diese eindimensionalen Kommentare von Teamchefs zu sehen, bei denen man sich denkt: Lasst uns wenigstens ein bisschen objektiv bleiben."

Doch Red Bull, das ist trotz aller Machtrangeleien anno 2024 nicht nur Horner, sondern auch Helmut Marko und Co. - der Österreicher kann mit Browns Kommentaren am Freitag jedenfalls recht wenig anfangen: "Ich habe keine Probleme mit Vätern", schmunzelt Red Bulls Motorsportberater und spielt den Ball damit indirekt zu Horner weiter.

Nicht einverstanden ist Marko aber mit etwas anderem: "Ich war sehr enttäuscht darüber, wie sich Norris, während eines tollen Kampfes, beschwert hat wie eine Zicke. Diese Worte haben sich gerächt, und ich denke, das hat Zak aufgeregt. Also vielleicht sollte er die Linie selbst bei seinem eigenen Team suchen", so Marko, der in Bezug auf die Sache findet: "Lasst sie einfach Rennen fahren."

Kurioserweise hatten sich Norris und Verstappen selbst darauf mit ihrem am Donnerstag geschlossenen Frieden längst geeinigt - bei den Bossen der beiden Star-Piloten geht das öffentlichkeitswirksame Sparring aber offensichtlich noch ein bisschen weiter und am Freitag deshalb in die nächste Runde ...

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