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Motorsport Formel 1

Marc Surer: Carlos Sainz wäre der "sicherere Wert" für Ferrari gewesen

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© Motorsport Images
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Hat Ferrari den falschen Fahrer als Teamkollege von Lewis Hamilton behalten? Mit dem Wechsel des siebenmaligen Weltmeisters von Mercedes nach Maranello war klar, dass nur einer der beiden aktuellen Fahrer würde bleiben können. Das wird Charles Leclerc sein, der seit vielen Jahren als Zukunft von Ferrari gilt, den ganz großen Durchbruch aber immer noch nicht geschafft hat.

Carlos Sainz muss das Team hingegen mit Ablauf der aktuellen Saison verlassen und wird sich notgedrungen dem Williams-Team anschließen, das aktuell nur auf dem vorletzten Platz in der WM liegt. Doch war das die richtige Entscheidung?

Experte Marc Surer bewertet in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de die Wahl von Ferrari und meint, dass Sainz eigentlich "der sicherere Wert" gewesen wäre. Denn: "Charles Leclerc ist der schnellere Fahrer der beiden, aber der Sainz ist der glücklichere", urteilt der Schweizer.

Was er damit meint: Leclerc habe zwar den höheren Grundspeed, "aber wenn etwas nicht hundertprozentig stimmt, dann ist er nirgendwo", so Surer. Das konnte man etwa in Österreich (Platz elf) und in Großbritannien (Platz 14) sehen. Sainz' schlechtestes Ergebnis lautet hingegen Rang sechs.

Mental gefestigter als Leclerc

"Er bringt es irgendwie auf den Punkt. Er gewinnt Rennen, wo er eigentlich nicht gewinnen sollte", sagt Surer und verweist dabei auf Australien, wo Sainz seine Chance nutzen konnte - oder auf Singapur im vergangenen Jahr, als der Spanier der Einzige war, der Red Bull 2023 besiegen konnte.

"Auch jetzt ist er zwischendurch wieder mal aufs Podium gefahren, wo man gesagt hat: 'Oh, wo kommt denn der her?' Und genau das ist der Sainz, der kriegt es auf die Reihe", meint der Schweizer.

Für ihn wirkt Sainz auch mental gefestigter als Leclerc, der zwar auf "extrem hohem Niveau" fahre, sich aber immer wieder Fehler leiste. "Der ist wirklich immer am Limit und vielleicht auch mit seinen Nerven eher am Limit als Sainz, der gelassener wirkt."

Für Surer wäre Sainz daher die sichere Bank, und trotzdem deckt er Ferraris Entscheidung: "Wenn du Weltmeister werden willst, musst du den Schnellsten nehmen. Und Leclerc ist der Schnellere", sagt er.

Duell auf Augenhöhe mit Alexander Albon?

Und während es der Monegasse 2025 mit Lewis Hamilton aufnehmen muss, ist Surer gespannt, wie das Teamduell bei Williams aussehen wird. Dort trifft Sainz auf Alexander Albon, der in den vergangenen Jahren hochgelobt wurde, mit Nicholas Latifi und Logan Sargeant ehrlicherweise aber auch nicht die höchsten Messlatten hatte.

"Grundsätzlich werden sie vom Speed her auf einem ähnlichen Niveau sein", glaubt er, doch am Ende werde sich trotzdem Sainz durchsetzen - einfach weil er eben ein sogenannter "lucky Driver" sei.

"Das ist ein Ausspruch von Bernie Ecclestone, der gesagt hat, es gibt 'fast Drivers and lucky Drivers', und für mich Sainz so ein 'lucky Driver', und deswegen wird er wahrscheinlich die besseren Resultate herausfahren", so der Experte.