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Motorsport Formel 1

Max Verstappen befürchtet: WM könnte noch für McLaren kippen

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© circuitpics.de
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Max Verstappen hat vor dem Grand Prix von Belgien in der Fahrer-WM 76 Punkte Vorsprung auf Lando Norris. Eigentlich ein komfortables Polster, denn es ist in der Geschichte des Grand-Prix-Sports noch nie einem Fahrer gelungen, so einen großen Rückstand aufzuholen. Rekordhalter ist Sebastian Vettel, der 2012 zwischenzeitlich schon 39 Punkte hinten lag, am Ende aber trotzdem den Titel gewann.

Doch bei elf ausstehenden Grands Prix sind noch 275 Punkte zu vergeben. Dazu kommen elf Chancen auf einen Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde. Und bis zu 24 Punkte in drei F1-Sprints. Macht in Summe 310 Punkte. So gesehen erscheint Verstappens Vorsprung fragiler, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag.

Denn: "Wenn man sich die letzten fünf, sechs Rennen anschaut", sagt Verstappen, "dann waren sie sicher die Besten." Und mit "sie" meint er McLaren. "Ziemlich eindeutig", ergänzt er. "Das ist auch okay, haben sie gut gemacht. Sie haben einfach großartige Arbeit geleistet."

Und das schlägt sich im Punktetrend nieder, der aktuell für McLaren und gegen Red Bull spricht. Betrachtet man die Konstrukteurs-WM nur seit dem Auftakt der Europasaison in Imola und rechnet man die ersten sechs Rennwochenenden in Übersee raus, dann würde McLaren die Teamwertung aktuell mit 214 Punkten anführen. Mercedes wäre mit 177 Punkten Zweiter, Red Bull mit 150 Punkten nur Dritter.

Das freilich hat auch damit zu tun, dass Sergio Perez seither fast ein Totalausfall war, während McLaren und Mercedes mit zwei Fahrern gut gepunktet haben. Betrachtet man nämlich die Fahrer-WM seit Imola, sehen die Zahlen ganz anders aus. Da würde Verstappen in Führung liegen, mit 129 Punkten, vor Norris mit 106, Lewis Hamilton mit 98 und Oscar Piastri mit 96 Punkten.

Aber Norris hätte einige Rennen mehr gewinnen können, wenn bei McLaren immer alles perfekt zusammengepasst hätte, und selbst in Ungarn wären sieben Punkte mehr drin gewesen, hätte sich McLaren zu einer klaren Nummer-1-Strategie bekannt. Die lehnt das Team aus Woking ab. Zumindest noch. CEO Zak Brown hat schon drüber gesprochen, dass man die Strategie über die Sommerpause evaluieren werde.

Gleichzeitig scheint Red Bull auf den meisten Strecken nicht mehr das unangefochten schnellste Auto zu haben. Weswegen Verstappen ernsthaft in Sorge ist: "Wir müssen in der Sommerpause ein paar Dinge analysieren, haben da ein bisschen Arbeit vor uns, damit wir ab Zandvoort zurückschlagen können. Ich denke, der Kampf ist noch ziemlich eng."

"Wenn du ein paar kleine Fehler machst, kann es schnell drehen. Wir müssen unseren Vorsprung nutzen, weil das Kräfteverhältnis so eng ist. Es sind noch so viele Rennen zu fahren, da kann noch so viel passieren. Du kannst dich bestmöglich auf jedes Rennwochenende vorbereiten, aber dann wirst du von irgendwas überrascht. Wir müssen fokussiert und ruhig bleiben, und wir müssen versuchen, uns zu verbessern."

Es sind rein hypothetische Rechenspiele, die so in der Realität nicht eintreffen werden - die aber trotzdem irgendwie spannend sind und einen Indikator schaffen, wie eng oder nicht eng die WM 2024 aktuell ist. Ein Beispiel geht so: Würde Norris von jetzt an jedes Rennen und jeden Sprint vor Verstappen gewinnen, wäre er am Ende mit vier Punkten Vorsprung Weltmeister.

McLaren hatte, findet Perez, "das beste Auto, seit fünf oder sechs Rennen, und zwar auf verschiedenen Streckentypen. Sie sind sehr stark, besonders in der Rennpace, und ich denke, die Sommerpause kommt für Red Bull zu einem guten Zeitpunkt. Wir müssen einiges analysieren, in welche Richtungen wir wann abgebogen sind, und kriegen die Balance für die zweite Saisonhälfte dann hoffentlich besser zusammen."

Er glaubt nämlich: "Mehr als jedes Upgrade würde es uns helfen, die Balance ins richtige Fenster zu bekommen. Das ist der Hauptfaktor, wenn wir bewerten, was wir gemacht haben und welche Upgrades wir wann gebracht haben. Denn ich habe das Gefühl, was das betrifft, haben wir uns in letzter Zeit ein bisschen verrannt."